Kaltes Erwachen

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Ich öffne meine Augen. Das Sonnenlicht dringt zart durch die Vorhänge. Neben mir höre ich das monotone Atmen Nicolais. Er liegt auf den Rücken. Sein Blick ist so leicht und entspannt. Ich beobachte ihn schon immer gerne im Schlaf. Seine starke Brust hebt und senkt sich in einem gleichmäßigen Rhythmus. Ich will mich zu ihm legen, doch meine Blase macht mir einen Strich durch die Rechnung. Leise erhebe ich mich und schleiche mich in das angrenzende Badezimmer. Bei jedem Schritt schmerzt mein Körper. Ich spüre jeden einzelnen Muskel in mir. Mein Unterleib fühlt sich an, als hätte ich gestern ein Kind geboren. Ich betrachte mich im Spiegel. Leichte blaue Flecken zieren meinen Körper und meinen Hals. Ich hasse blaue Flecken. Zumindest an Stellen, wo ich sie nicht überdecken kann. Ich setze mich auf den Rand der Badewanne. Die Kante fühlt sich kalt an meiner warmen Haut an. Gedankenverloren streiche ich über die Badewanne. Es ist ein anderes Modell als ich es noch kenne. Sie ist riesig. Sicherlich ist die für 2 Personen gedacht. Ich stehe auf und gehe zu dem Monitor, welcher an der Seite angebracht ist. Meine Finger tippen darauf. Sofort leuchtet er auf und zeigt mir einige Optionen. Ich dumme das Licht und schalte an der Wanne die Beleuchtung an. In der Wanne Flammen kleine Leuchten auf. Auch die Außenbeleuchtung geht an. Es ist ein indirekter Lichtschlauch, der um die Wanne gelegt ist. Darum ist eine Trittfläche angebracht. Alles in einem Hochglanzweiß und rechteckig. Ich lasse das Wasser einlaufen. Genau 38℃ stelle ich ein. Die Art, wie das Wasser in die Wanne läuft ist faszinierend. Wie ein kleiner Wasserfall strömt es hinein. Sie hört automatisch auf, als genug Wasser in ihr ist. Langsam steige ich hinein und fühle die wohltuende Wärme an meinen Beinen. Als ich mich hineinsetze entspannen sich meine Muskeln. Ich schaue wieder auf die Steuereinheit und suche mich durch das Menü. Die Badewanne besitzt eine Funktion Namens Hydrohands. Ich schalte sie ein und lehne mich zurück. Warmes Wasser strömt in Wirbeln aus Düsen und massiert so meinen unteren Rückenbereich. Zusätzlich fließt warmes Wasser über meine Schultern und meinen Nacken und wärmt so diesen Bereich. Es fehlt nur noch Musik. Ich frage mich, ob die Wanne dies auch kann und werde nicht enttäuscht. Ich drehe Debussy ein. Für mich immer noch ein großartiger Komponist. Bei seinen Stücken kann man die Welt, Zeit und alles um sich herum vergessen. Doch heute komme ich nicht zum vergessen. Ich beginne über das Gestrige Geschehen nachzudenken. Nicolai war genau wie ich es nicht wollte. Gut was heißt nicht wollte? Er kennt genau meine Fantasien und auch wenn es makaber ist: Ich lasse mich gerne brechen. Ich brauche diese Gewalt und Dominanz. Zumindest manchmal. Natürlich mag ich es auch liebevoll. Aber meine Fantasien sind Vergewaltigungsfantasien. Das ist wirklich merkwürdig wenn man bedenkt, dass ich schon einmal vergewaltigt wurde. Aber das hat mich verändert. Ich frage mich nur, warum er gestern so weit gehen musste. Es war doch so romantisch zwischen uns. Und dann hat er es einfach zerstört. Wieder frage Ich mich, ob Nicolai zu Zärtlichkeit fähig ist. Tief in Gedanken versunken bekomme ich nicht mit, wie die Tür geöffnet wird. Ich spüre die Hände von Nicolai auf meiner Haut, in meinem Nacken. Lippen berühren mein Ohr. Ein stoppeliges Kinn reibt an meiner Wange. "Debussy ist eine gute Wahl meine Kleine." Nicolai steigt zu mir in die Wanne. Er setzt sich mir gegenüber und hebt mein Bein auf seine Schulter. Sanft beginnt er es zu streicheln. Seine Fingerspitzen gleiten daran hinauf und hinab. Ich atme hörbar aus und ein entspanntes Stöhnen kommt von meinen Lippen. Nicolai beginnt meinen Fuss zu massieren. Liebkost ihn mit Küssen. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Wieso ist er jetzt plötzlich romantisch? "Kannst du Gedanken Lesen?" "Wie kommst du darauf?" "Gerade fragte ich mich, wo die Romantik ist und jetzt bist du hier und massierst mich." "Warum denn nicht?" "Naja...Ich weiß nicht. Ich hätte es mir gestern gewünscht....Ich verstehe das hier nicht mehr." Nicolai lächelt und schiebt mein Bein zur Seite. Er legt sich über mich und küsst mich leidenschaftlich. Ich erwidere den Kuss und wir schlingen uns um einander. Nicolai streichelt und küsst mich gleichzeitig. Sanft pustet er auf die Hautstellen die über der Wasseroberfläche sind. Diese werden sofort kalt und ein Schauer läuft mir den Rücken herunter. Nicolai zieht mich näher zu sich. Er streicht sanft meine Haarsträhnen hinter mein Ohr. "Ich habe dich so vermisst. Du bist so schön!" Erneut nähern sich seine Lippen meiner Haut. Ich spüre die Wärme an meinem Nacken. Ein Kribbeln breitet sich in mir aus. Meine Mitte wird feucht. "Das ist keine Antwort Nicolai. Warum warst du gestern so grob?" "Hat es dir denn nicht gefallen? Du magst es doch extra hart." "Doch es hat mir gefallen. Aber..." "Wo ist dann dein Problem Megan?" "Ich weiß es nicht....vergiss was ich sagte." Nicolai stupst mich mit seiner Nase an. Ein Lächeln legt sich auf seine Lippen. "Dann sei nicht immer so unselbstbewusst! Du bist doch perfekt!" "Und du bist heute ein ganz schöner Schleimer. Aber danke." Ich drehe meinen Kopf leicht weg um nicht zu zeigen, wie ich leicht erröte. Nicolai beginnt meine Brüste zu küssen. Seine Finger spielen zart mit den Brustwarzen, welche sich unter seiner Berührung sofort aufrichten. Ich richte mich auf und schwinge mein Bein über Nicolais Beine. Sein Schwanz ist hart und bereit mich zu empfangen. Und das tue ich auch. Langsam lass ich mich auf ihn nieder. Nun habe ich die Kontrolle über Nicolai. Es ist jetzt mein Tempo was ausgeführt wird. Rhythmisch bewege ich meine Hüften. Reibe mich auf ihm. Doch ich kann gar nicht so schnell reagieren, wie mich Nicolai anhebt und sich selbst erhebt. Er setzt mich auf den Wannenrand und kniet vor mir nieder. Dieser Anblick ist unbeschreiblich. Ich spüre, wie er mich anbetet. Nicolai spreizt meine Beine und legt meine Kniekehlen auf seine Schultern. Sein Mund nähert sich meiner Mitte und ich spüre den kalten Atem auf meiner Haut. Dann versenkt er seine Zunge in meiner Scham und ich bäume mich auf vor Lust. Ich spüre wie seine Zunge hart und schnell über meine Perle flattert. Automatisch kralle ich mich in seinen Haaren fest. Ich drücke Nicolai fester heran. "Finger mich!" Nicolai schiebt mir 2 Finger in mein Inneres und beginnt sie zu bewegen. Ich spüre den Druck, der sich in mir aufbaut. Immer schneller wird er mit seinen Bewegungen und auch seine Zunge übt kräftigeren Druck aus. Und dann ist es um mich geschehen. Mein ganzer Körper spannt sich an, meine Fußzehen krümmen sich, ich halte die Luft an. Und dann lasse ich los. Ich vergesse alles um mich und schreie meinen Orgasmus heraus. Nicolai zieht mich wieder zu sich ins Wasser und legt sich auf meinen Körper. Er dringt in mich ein und beginnt mit sanften Stößen in mich einzudringen und sich wieder zurück zu ziehen. Keine Sekunde lässt mich Nicolai los oder löst seine enge Umklammerung. Es ist fast so, als befürchte er, ich wäre nur ein Traum, welchen er festhalten muss. Als er seinen Orgasmus in mich pumpt legt er sich auf meine Brust. Wir umklammern einander und genießen die Wärme des Wassers und die Zweisamkeit. In diesem Moment weiß ich, dass Nicolai und ich zusammen gehören. Die Tür geht auf und eine kleine zierliche Frau betritt das Zimmer. Ihr Blick ist gesenkt und vor der Badewanne kniet sie sich hin. "Master ihr Frühstück ist fertig." Nicolai erhebt sich aus der Wanne und steigt heraus. Er würdigt seine Sklavin keines Blickes, was mich mehr als erfreut, denn ich weiß, dass auch eine Sub Eifersucht empfinden kann. Nicolai wirft sich ein Handtuch um und schreitet aus sie zu. "Hast du für 2 gedeckt?" "Ich wusste nicht, dass ihr Besuch habt Master." "So? Hat man unsere Lust etwa nicht gehört Cloe?" Cloe sieht zu Nicolai auf. "Ich...Ich habe nicht darauf geachtet Master. Ich war mit meinen Gedanken nur bei euch." "Du weißt, dass dies eine Bestrafung für dich bedeutet!" "Ich bitte vielmals um Verzeihung Master!" Nicolais Blick wirkt arrogant. Er sieht verachtend auf seine Sklavin hinab. "Geh in dein Zimmer und lege die Gerte bereit!" "Ja Master!" Nicolai hilft mir aus der Badewanne. Irgendwie bin ich eifersüchtig. Ich kann es nicht verstehen, dass er sich jetzt wirklich mit seiner Sklavin beschäftigen will. "Nicolai?" Er sieht mich fragend an. "Was ist los?" Er reicht mir ein Handtuch. Sofort wickle ich mich darin ein, denn ich fühle mich so verletzlich. Ich will nicht, dass er mich jetzt nackt sieht. "Willst du jetzt etwa zu ihr?" "Sie muss bestraft werden." Ich atme tief aus und gehe auf ihn zu. Ich greife nach seiner Hand. "Bitte nicht. Es ist doch gerade so schön zwischen uns." Nicolai gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Das wird es dann auch wieder." Ich kämpfe gegen die aufkommenden Tränen. Das kann nicht sein Ernst sein. Mit gebrochener Stimme flüstere ich ihm zu. "Wirst du sie auch ficken?" "Das gehört doch dazu!" Für mich bricht eine Welt zusammen. Was spielt Nicolai für ein perfides Spiel mit mir? "Ich bitte dich darum. Ich möchte das im Moment nicht. Du warst gerade in mir verdammt." Er lacht. "Ich habe nun einmal eine Sklavin. Was erwartest du von mir? Dass ich sie rausschmeiße? Und das nur weil wir Sex hatten? Was soll das Megan?" Sprachlos sehe ich ihn an. Er hat doch gesagt, dass er mich nicht mehr hergeben will. Er sagte, dass ich ihm fehlte. Waren das alles nur leere Worte? Wütend stapfe ich aus dem Badezimmer und suche meine Kleidung zusammen. Hastig ziehe ich mich an. Zumindest so gut es geht. Meine Haare sind noch klitschnass und tropfen mich mit Wasser voll, während ich meine Schuhe anziehe. Ich wische die Tränen weg, die sich ihren Weg nach außen gekämpft haben. Nicolai taucht hinter mir auf. "Was wird das denn?" Ich drehe mich zu ihm um und werfe Nicolai einen bösen Blick zu. "Ich gehe!" "Warum?" "Weil du ein Arschloch bist. Ich gebe dir eine allerletzte Chance. Entweder ich oder deine Sklavin! Entscheide dich!" "Megan Cloe und ich haben einen Vertrag. Sie vertraut mir. Sie ist mein Eigentum!" "Gut dann bin ich weg!" Ich renne aus dem Zimmer und höre, wie mir Nicolai hinterherruft. Doch ich will es nicht mehr hören. Wieder einmal hat er mich enttäuscht. Ich laufe die Straße entlang und krame in meiner Tasche. Ich schließe das Handy um meine Finger und wähle die Nummer von Dasha. Verschlafen geht sie ans Telefon. "Kannst du mich abholen?" "Megan? Wo bist du?" "Bei Nicolai. Ich schicke dir die Adresse per SMS." Ich höre ein Gähnen in der Leitung. "Kann dich nicht Nicolai fahren?" Und dann bricht alles aus mir heraus. Ich weine drauf los. "Dasha bitte!" Sofort klingt sie hellwach. "Ich bin auf den Weg." Ich will nur noch in mein Haus und mich einschließen. Am Ende meiner Kräfte laufe ich zu dem Treffpunkt den ich Dasha schrieb.

Puuh was sagt ihr dazu?
Megan wollte es also! Hart oder?
Wer findet, dass Nicolai ein Arsch ist?
Und wer denkt, dass es für die Beiden ein Happy End gibt?
Schreibt mir eure Gedanken

Eure
Lilly

AzuritWo Geschichten leben. Entdecke jetzt