Zitternd sinke ich neben das Bett und blicke Megan in die Augen. „Megan...oh Gott Megan." Die Tränen laufen über mein Gesicht und scheinen kein Ende zu finden, so glücklich bin in diesem Moment. Alles Leid scheint momentan nicht zu existieren. Es ist, als wäre ruckartig jede Last von mir gefallen. „Megan ich...." „Mein Kopf...Wasser..." Sofort springe ich auf und reiche meiner Liebsten ein Glas Wasser mit einem Strohhalm. „Langsam." Sachte schließt Megan ihre Lippen um den Halm und trinkt einen Schluck. „Danke." „Gerne. Ich hole eine Schwester." Megan nickt leicht und ich verlasse den Raum, um eine Schwester über das Aufwachen von Megan zu informieren.
Nicolai verlässt den Raum. Mein Schädel dröhnt wie verrückt und auch bin ich erschöpft und müde. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Ich habe geschlafen und bin dennoch müde. Wie lange habe ich eigentlich geschlafen? 2 Tage, 4 oder gar noch länger? Was wurde mit Alice? Und wie geht es den Anderen? Wie viel habe ich verpasst? So viele Fragen schossen urplötzlich in meinem Kopf herum, doch immer wieder drehte es sich doch um die Eine. Sie tauchte immer wieder am Rande auf und versuchte sich langsam in den Vordergrund zu drängen. War das was ich von Nicolai hörte, als ich geschlafen hatte wirklich geschehen? Hatte er mir seine wahre Liebe gestanden oder war das Ganze nur ein Traum? Ich musste mit ihm reden.
Nicolai kommt mit einer Schwester ins Zimmer und ich werde untersucht. Spüre ich alles? Kann ich meine Gliedmaßen bewegen? Habe ich Schmerzen? Das Ganze war anstrengend und raubte mir von Sekunde zu Sekunde mehr Kraft. Als ich wieder alleine mit Nicolai bin, will ich diese Sache klären. Doch die Müdigkeit zerrt an meinen Gliedern und ich fühle mich schlapp. Auch das Aufhalten meiner Augen fällt mir plötzlich so schwer und ich will nur noch schlafen. „Ich bin so müde...." Ich habe den Satz kaum beendet, als ich wieder in einen Schlaf fiel, obwohl ich mich so sehr dagegen wehrte.
Als ich am nächsten Morgen aufwache, sehe ich Nicolai neben meinem Bett. Er schläft tief und fest. Seine Gesichtszüge sehen so entspannt aus. Er wirkt friedlich. Ich liebe diesen Ausdruck auf seinem Gesicht. Langsam beginne ich seinen Arm zu streicheln. Seine Augen blinzeln und er sieht mich verschlafen an. „Guten Morgen Schlafmütze." „Wer hat den hier 2 Wochen geschlafen? Du oder ich?" Er grinst und auch ich lächle. Wir beginnen Beide zu herzhaft zu lachen. Doch dann werde ich wieder ernst. „War ich wirklich 2 Wochen lang weg?" „Ja, leider." „Oh..." Nichlai steht auf und setzt sich zu mir aufs Bett. Er streichelt sanft durch meine Haare und küsst meine Stirn. „Möchtest du etwas essen?" Mein Magen beantwortet die Frage mit einem Brummen und ich nicke. „Ich glaube eine Kleinigkeit könnte ich vertragen, war ich doch 2 Wochen auf Diät!" „Die nicht nötig war." Nicolai verlässt das Zimmer und ich lächle. Warum zum Teufel lache ich? Ich wurde angeschossen, lag im Koma und mir fällt nichts besseres ein, als zu lachen und darüber Witze zu reißen? Was ist hier nur los? Wie kann man sich über so etwas tragisches lustig machen? Und warum macht Nicolai mit? Nicolai! Meine Mundwinkel ziehen sich sofort merkbar nach oben als ich an ihn denke. Meine Herz beginnt zu pochen und ich bin glücklich. Einfach nur verdammt glücklich. Oh Gott ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder. Wer zur Hölle bin ich? Und wo ist die alte Megan? Moment! Will ich überhaupt die alte Megan wieder haben? Also will ich wieder so sein wie früher? Oder will ich lieber glücklich sein mit Nicolai? Nicolai betritt das Zimmer in seinen Händen trägt er ein Tablett mit Essen und Getränken. Mein Magen füllt sich schneller als gewohnt. Er ist das Essen noch nicht so gewohnt. Und irgendwie empfinde ich sogar das Essen als anstrengend. Aber ich will endlich aufstehen und wieder in meine eigenen 4 Wände. Krankenhäuser mochte ich noch nie. Nach dem Essen merke ich, dass sich meine Blase meldet. Ich sehe Nicolai an und frage mich, ob ich ihn darum bitten kann mir zu helfen? Ich war ja immerhin seine Servant und er kennt mich nackt. Aber irgendwie ist es ein merkwürdiges Gefühl ihn danach zu fragen. Anscheinend sehe ich furchtbar nachdenklich aus, denn Nicolai greift nach meiner Hand. Erschrocken zucke ich zusammen. „Megan? Wo warst du denn mit deinen Gedanken?" „Oh ich...entschuldige. Es ist nichts." Meine Blase drückt wie verrückt und ich presse meine Beine aneinander. Ich kann auch eine Schwester herklingeln. „Wirklich alles in Ordnung?" Nicolai lächelt mich voller Wärme und Liebe an und sofort schmelze ich dahin. Und just im nächsten Moment werde ich rot, als ich an meine Blase denke. Zum Teufel damit. „Ich...naja, wie soll ich es sagen?" „Ja?" „Kannst du mir hoch helfen?" „Ich denke, du solltest dich ausruhen und nicht herumlaufen Megan." „Aber...." Nicolai legt seinen Finger auf meinen Mund. „Nichts aber. Du sollst doch schnell wieder zu Kräften kommen." Oh Gott dieser Mann. Ich atme ein und nehme seinen Finger weg. „Mein Katheter wurde entfernt und ich darf alleine nicht aufstehen." „Oh..." Nicolai lacht und kratzt sich am Hinterkopf. Er steht auf und schiebt meine Decke zurück. Er fährt den Rollstuhl in der Zimmerecke an mein Bett. „Majestät sie erlauben?" Er grinst und hebt mich mit einem Satz hoch um mich in den Rollstuhl zu setzen. Ich lache. „Nun denn Knappe auf zum Thron!" „Gewiss doch!" Ich fühle mich so befreit. Wie kann ich nur so kindisch sein? Ich glaube ich habe schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht. Nicolai hilft mir auf. „Schafft ihr den Rest alleine eure Majestät?" „Ich denke schon, aber bleib bitte in Reichweite." „Wie ihr wünscht." Nicolai verlässt den Raum, schließt die Türe aber nicht komplett. Als ich fertig bin setzt mich Nicolai wieder in den Rollstuhl und schiebt mich zu meinem Bett. Ich will aus eigener Kraft aufstehen, doch in diesem Moment spüre ich einen stechenden Schmerz in meiner Magengegend und drohe zusammenzubrechen. Nicolai fängt mich und stützt mich. Er hebt mich aufs Bett und deckt mich wieder zu. Wir sehen uns tief in die Augen, die Zeit scheint stillzustehen. „Danke...Nicolai!" Mein Atem geht schwer und ich höre auch wie der Seine aus dem Takt gerät. Unsere Gesichter nähern sich und ich schließe die Augen. „Megaaaaan Wuhu!" Wir schrecken hoch und sehen Dasha und Lucius in der Tür stehen. „Stören wir die beiden Turteltäubchen etwa?" Nicolai steht sofort kerzengerade da und weicht einen Schritt vom Bett zurück. „Nein kommt nur rein. Ich wollte gerade gehen." „Wie du gehst schon?" Wieso will er gehen? Habe ich etwas falsch gemacht? „Ja ich muss noch ein paar geschäftliche Dinge erledigen. Ich komme später wieder." Ohne mich weiter zu beachten verlässt er etwas beschämt das Zimmer.

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Azurit
Romance(EROTIK/ROMANCE) Megan ist Domina und hat sich gerade für einen neuen Sklaven entschieden. Sie will ihn trainieren, doch sie verliert die Kontrolle. Die Kontrolle über ihre Gefühle. Alles gerät aus den Fugen. Sie beginnt ihr Leben und ihre Bestimmun...