Kapitel 53

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Kapitel 53

Harry. Es war Harry der mich umarmte. Ich atmete tief aus und es fiel mir ein unfassbarer Stein vom Herzen bis ich meine Gedanken wieder sammelte und ich mich fragte was zum Henker er HIER machte. Ich wollte ihn anschreien und ihm alles Mögliche an den Kopf werfen, aber ich war mir durchaus bewusst, dass das hier nicht unbedingt der beste Ort dafür war. Als Harry auch kapiert hatte, dass ich mich beruhigt hatte und ihm jetzt hier im Anwesen der Malfoys keine Standpauke halten würde, lies er die Hand, die er die ganze Zeit noch auf meinem Hund hatte, sinken und lockerte den Griff um meine Hüfte. Nach noch einem Mal tief durchatmen war ich eigentlich ziemlich froh ihn zu sehen. Ich schaute auf meine Armbanduhr und versuchte ihm mit Blicken und Zeichensprache irgendwie klar zu machen, dass die anderen gleich kommen würden. Dieses Zeichensprachending stellte sich als schwieriger heraus als gedacht, aber ich glaube er verstand mich. Gleich würden die anderen kommen, also musste ich mich beeilen. Ich wollte das allein machen. Ich musste das allein machen, zumindest den Anfang. Harry verstand mich und versteckte sich hinter der Tür während ich diese mit einem Selbstbewusstsein aufriss was mir selbst völlig fremd war, aber ich wollte einfach nur diese Mission hier hinter mich bringen und vor allem einfach Draco da rausholen.

Ich hatte mit allem und jedem gerechnet hinter dieser Tür, aber nicht damit, dass Lucius, Narzissa und Draco vor dem Kamin saßen und auf dem ersten Blick wie eine ganz normale Familie aussahen. WO waren all die anderen Todesser, was war hier passiert? Bis es mir langsam dämmerte... Wir waren zu spät gekommen. Draco war ein Todesser geworden und somit für Lucius Malfoy ein ehrenhaftes Familienmitglied geworden. Ich konnte kaum fassen was ich da sah, bis mich endlich jemand der dreien erkannte. Natürlich war es Lucius. „Was verschafft uns die Ehre dich wieder hier anzutreffen, Eva? Also mit dir hätte ich jetzt tatsächlich nicht gerechnet, allerdings kommst du genau zur richtigen Zeit. Gleich wird hier viel mehr los sein als es jetzt ist, denn wir bekommen Besuch. Endlich wird unser Draco ein Todesser. Endlich wird er zu uns und zum dunklen Lord gehören."

Oh mein Gott. Ich war doch nicht zu spät. Wir konnten das Blatt also noch wenden. Ich fasste all meinen Mut zusammen und stellte mich Luzius gegenüber. „Das kannst du vergessen. Draco wird gar nichts." Ich wollte weiterreden. Ich wollte ewig weiterreden und ihm klar machen, dass sein Plan nicht aufgehen würde, aber Lucius Malfoy schaute mir nur kühl in die Augen und machte eine kaum bemerkbare Bewegung mit seinem Zauberstab und eine unsichtbare Kraft schoss mir entgegen und ich viel zur Seite und augenblicklich tat sich so etwas wie ein Käfig um mich herum auf. Ja ich saß in einem Käfig. In einem scheiß Käfig. Und wo waren eigentlich Harry und die anderen? In jedem Hollywood-Abenteuer-Film wären jetzt alle die Tür hereingestürmt gekommen und wir hätten Draco einfach befreien können, aber das hier war kein blöder Film. Das hier war echt und ich steckte auf gut deutsch gesagt gerade ziemlich tief in der Scheiße. Ich sah zu Draco, aber er schaute nur weg, oder redete mit seinem Vater und auf einmal wurde er lauter. „Vater du kannst sie doch nicht einfach in einen Käfig werfen. Ich will nicht, dass sie das sieht." alles in mir zog sich zusammen und ich musste die Tränen zurückhalten. „Ich wusste es. Du schwacher kleiner Junge. Ich wusste, dass sie dir doch etwas bedeutet. Mir kannst du nichts vormachen. Jetzt bleibt sie erst recht da drin. Ich dachte du hättest endlich verstanden wie wichtig das hier alles ist, vor allem nachdem du deine Aufgabe nicht erfüllt hast. Ist dir etwa nicht bewusst, was das für ein Privileg ist, dass der dunkle Lord dich immer noch zum Todesser machen möchte, obwohl du so versagt hast. Du kannst froh sein, dass deine Familie so einen hohen Stand hat." Gerade wollte der mittlerweile wutentbrannte Draco etwas auf seinen Vater erwidern, da kamen überall im Raum verteilt schwarze Rauchstränge von der Decke und die ganzen Todesser kamen. Ich konnte gar nicht verstehen und fassen was hier gerade passierte am liebsten hätte ich geweint und geschrien zur gleichen Zeit. Ich musste irgendwie aus diesem blöden Käfig rauskommen bis es mir ganz plötzlich furchtbar kalt wurde und ich den Kopf hob um zu sehen was mein Frösteln hervorgebracht hatte. Mein ganzer Körper gefror, als ich hochschaute und direkt in Voldemorts Augen sah. „Na wen haben wir denn da?" während er das sagte entfernte er sich wieder von mir und schlenderte durch den großen Raum und ich fing wieder langsam an zu atmen. „Haben wir heute etwa Besuch Lucius? Du hast ja gar nichts erzählt. Welch eine schöne Überraschung." Ich konnte die Ironie und die Verabscheuung mir gegenüber genau aus seinen Worten heraushören. Ich dachte eigentlich, dass mein '"Käfig" so weit in der Ecke des Raumes stand, dass mich keiner richtig bemerkte und das war jetzt auch wohl wieder so. Keiner kümmerte sich mehr um mich, oder schaute zu mir herüber bis auf einer. Draco schaute die ganze Zeit zu mir und ich konnte bei Gottes Namen nichts aus seinem Gesicht lesen. Ich sah, dass er erschöpft war und wahrscheinlich die letzten Nächte nicht viel Schlaf bekommen hatte, aber das konnte jeder sehen.

Als ich gerade noch dabei war Dracos Gesicht und seine Gesichtszüge und Bewegungen zu analysieren hörte ich in der Ecke hinter mir Geräusche. „Psst" kam es von hinter mir und ich drehte mich (so gut es in diesem scheiß ding eben ging) um und konnte im Schatten mehrere Silhouetten erkennen. „John" platzte es aus mir heraus. Zum Glück so leise, dass hinter mir keiner auf mich, oder die anderen aufmerksam geworden war. „Wie zur Hölle seid ihr denn hier reingekommen?"

„Das ist doch jetzt erstmal egal. Wir müssen dich jetzt erstmal aus diesem Ding hier rauskriegen. Wie hast du das nur schon wieder hinbekommen, Eva?" sagte John. „Jetzt ist keine Zeit für Vorwürfe John. Hol sie lieber da raus. Wir lenken die anderen ab. Wir haben einen Plan, Eva und wir sind nicht allein." Sagte auf einmal Hermine die hinter meinem Bruder im Schatten hockte und sobald sie das letzte Wort ausgesprochen hatte standen Harry, Hermine und Ron auch schon auf und gingen direkt au Draco und die Todesser zu. Ich wollte sehen, was hinter mir passierte, aber John und ich mussten schnell überlegen wie wir diesen blöden Käfig aufbekamen bis plötzlich hinter John noch mehr gestalten angekrabbelt kamen. Es waren Remus und Rons Eltern. Ich traute meinen Augen nicht. „Was macht ihr denn hier?" „Was hab ich dir eben gesagt, Eva? Wir erklären dir alles später, okay? Ich gehe jetzt zu den anderen und Molly wird dir hier raus helfen." Er drückte noch einmal meine Hand durch den Käfig und verschwand dann. Mittlerweile hörte ich wie Harry laut etwas sagte und auf einmal fielen Flüche. Überall um mich herum bekämpften sich Zauberer. Ich musste mich konzentrieren. Verdammt Eva du musst deinen Freunden helfen. Konzentrier dich darauf diesen blöden Käfig aufzubekommen. Ich rüttelte und schüttelte den blöden stählernen Kasten der um mich wie ein Gefängnis gebaut war und wurde immer verzweifelter und konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten bis ich die leise beruhigende Stimme von Molly Weasley neben mir hörte. „Eva hör auf. Ich kenne einen Gegenspruch für diesen Fluch, mit dem dieser Käfig belegt wurde. Versuch ruhig zu bleiben und lass mich meine Arbeit machen, okay? Wir kriegen dich schon hier raus." Kaum hatte ich drei Mal geblinzelt war Molly auch schon fertig und der Käfig, in dem ich saß verschwand so schnell wie er auch hergekommen war. Ich bedankte mich bei Molly und wir liefen gemeinsam zu den anderen. Ich suchte Draco in der Menge. Ich wollte nur zu ihm. Wollte sicher gehen, dass es ihm gut geht. Bevor ich ihn fand kam Hermine auf mich zu gerannt. Wir hatten keine Zeit uns lange auszutauschen, also nickten wir uns wissend zu und sie lächelte mich warm an. „Wo ist er?" fragte ich sie nur und sie nickte in Richtung Harry. Ich konnte gar nicht glauben was ich da sah. Harry und Draco kämpften Seite an Seite. Ich war so stolz auf Draco, aber vor allem war ich stolz auf Harry. Er war endlich über seinen Schatten gesprungen. Ich war schon stolz, als ich ihn im Hausflur gesehen habe. Gerade wollte ich auf Draco zu laufen, da dreht er sich um und verschwindet in eine andere Richtung. Ich hätte ihm gerne noch hinterhergesehen, aber da kam schon wieder ein Fluch von der Seite den ich abwehren musste und ich wurde wieder in die Realität zurück katapultiert. Ich kämpfte an der Seite meiner Freunde gegen die Todesser und wir schlugen uns gut. Einige Todesser lagen tot, oder bewusstlos auf dem Boden, oder waren feige abgehauen und wir waren eindeutig in der Überzahl. Draco konnte ich immer noch nicht wieder entdecken genauso wie seine Eltern, die ich beide seit einigen Minuten nicht mehr gesehen hatte. Ich stand fast die ganze Zeit zwischen Remus und meinem Bruder und es sah gut aus für uns und auf einmal verschwanden auch die letzten noch übrig gebliebenen Todesser und ich konnte gar nicht so schnell denken wie hier gerade alles passierte. Auf einmal standen wir alle allein in diesem riesen Raum und erst jetzt bemerkte ich, dass Hermine am Boden lag. Sie wurde anscheinend getroffen und hatte eine klaffende Wunde am Oberarm. Es sah furchtbar aus und ich rannte direkt zu ihr, doch ich kam nicht weit. Plötzlich stellte sich Ron mir in den Weg. „Was soll das Ron?? Lass mich zu ihr!" schrie ich ihn mit verzweifelter Stimme an und versuchte mich an ihm vorbeizudrücken. Er packte meinen Kopf und nahm mein Gesicht sanft in seine großen Hände und er schaute mir direkt in die Augen. „Eva, such Draco. John ist schon bei Hermine und auch die Anderen werden sich um Sie kümmern. Aber ich lass dich ganz bestimmt nicht wieder allein gehen. Komm, lass uns Draco suchen. Wegen dem Idioten sind wir schließlich hier, nicht war?" Ron lächelte und brachte mir somit auch ein kleines Lächeln hervor. Er schnappte sich meine Hand und wir liefen in die Richtung, in die ich Draco weggehen hatte sehen. Wo er wohl hingegangen war? Ich machte mir solche Sorgen...

Mein Leben auf der Zauberschule Ron Weasley/ Draco Malfoy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt