Der Junge im Schatten des Rampenlichts (Iwaizumi FF)

Kapitel 26

Langsam öffnete ich die Augen. Wo bin ich? Ich setzte mich auf und schaute mich um. Ich lag in Oikawas Bett. Wo sind die Jungs? Verschlafen rieb ich mir die Augen und ging runter. „Hallo?" rief ich durchs Haus. Keine Antwort. Ich schaute auf die Uhr. Was? 21:30 Uhr? Hab ich wirklich so lange geschlafen? Die Haustür öffnete sich und Oikawa kam rein. „Oh, Ana-chan. Hast du gut geschlafen?" er zog sich Schuhe und Jacke aus und kam zu mir. „Wo warst du?" Ich schaute ihn an. Er hatte Trainingsklamotten an. „Warst du joggen?" Er nickte und nahm sich was zu Trinken aus dem Kühlschrank. Fragend schaute ich mich um und drehte mich zu ihm. „Wo sind Mum und Dad?" - „Die sind Essen gegangen." Er lächelte und ich musste auch Lächeln. Wie schön. „Und w-wo ist Iwa?" Ich merkte wie mein Gesicht warm wurde und hoffte, dass ich nicht rot geworden bin. Oikawa schmunzelte. „Der ist wieder bei sich Zuhause." Stumm nickte ich und ging ins Wohnzimmer. Ich setzte mich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. „Gucken wir gleich noch einen Film?" rief Oikawa aus der Küche. „Gerne!" antwortete ich. „Okay ich geh schnell duschen und dann komme ich. Kannst ja schonmal gucken ob du was findest!" Er ging die Treppen hoch und ich stöberte durch Netflix. Nach 10 Minuten kam Oikawa wieder und ich hatte immer noch keinen Film gefunden. „Kannst du dich nicht entscheiden?" lachte er und ich fing an zu schmollen. „Wie soll ich denn bei so vielen Filmen eine Auswahl treffen." Er nahm mir die Fernbedienung aus der Hand und setzte sich neben mich. Irgendein Film ging an und Oikawa setzte sich neben mich. Er schaute mich an und ich dreht mich zu ihm hin. „Ist was?" ich legte den Kopf leicht schief und er drehte sich auch komplett in meine Richtung. Dann lächelte er. Hä? „Weißt du Ana-chan, ich danke dir." Verwirrt zog ich die Augenbrauen hoch. „Mir danken? Aber wofür?" Er nahm eine Hand von mir und drückte sie leicht. „Seit du da bist, nun ja also.. Es ist das erste mal das Iwa wieder glücklich war und gelacht hat." Ich schaute ihm in die Augen. „Was?" flüsterte ich vor mich hin. „Seit seine Mum gestorben ist, hat er sich sehr zurückgezogen. Er hat nie gelacht und in seinen Augen lag immer eine gewisse Kälte und Distanz. Er hat nicht einmal gelächelt." Er machte eine Pause und mir zog sich das Herz zusammen. Iwa soll nicht leiden. „Aber dann kamst du. Als ich gesehen habe wie er dich ansah, da dachte ich, ich würde träumen. Neun lange Monate hat er nicht gelacht und plötzlich lächelte er oft. Immer in deiner Gegenwart." Mir wurde warm und mir stieg langsam die Röte ins Gesicht. „Huch?" Oikawa ließ meine Hand los und ich versteckte mein Gesicht. „O-Oi, lass das Tooru!" Er pickte mir in die Wangen und fing an zu schmunzeln. „Du magst ihn~" Er summte fröhlich rum. Ich haute ihm gegen die Brust und er lachte auf. So ging es die ganze Zeit weiter, bis wir irgendwann ins Bett gingen.

Timeskip Freitagmorgen (Anfang Trainingscamp)
Ich hüpfte aus meinem Bett und machte meinen Wecker aus. Endlich Freitag! Ich ging ins Bad, ging duschen und putze mir die Zähne. In meinem Zimmer zog ich mir die Uniform an. Gerade als ich mir ein Zopf machte klopfte es an der Türe und Oikawa kam rein. „Bist du fertig?" ich nickte und hüpfte zu ihm. Zusammen frühstückten wir und gingen los zur Schule. An der üblichen Ecke wartete schon Iwa auf uns. Kurz wurde ich rot als er mich anlächelte. In den letzten Tagen hab ich immer mit dem Team zusammen trainiert um sie auf Linksschläge vorzubereiten. Gestern musste ich alleine mit Iwa seine Aufschläge trainieren. Das war mir so peinlich, immer hin hat er mich genau beobachtet, als ich ihm die Aufschläge vorgemacht habe. Ich schaute nach vorne und sah schon die Schule. „Ich geh dann mal. Bis später~" Rief Tooru und ging in das zweite Schulgebäude. Wieder war ich mit Iwa alleine. „Wollen wir deine Jacke abholen? Die sollte heute doch angekommen sein oder?" Ich schaute ihn an. Ich hatte mich schon so daran gewöhnt seine Jacke zu tragen, dass ich meine neu bestellte total vergessen habe. „E-Ehm, ja. Können wir machen."

Wie jetzt? „Nicht angekommen?" fragte nun Iwa verwundert hinter mir. Die Sekretärin schaute uns entschuldigend an. „Tut mir wirklich leid. In der Fabrik sind die Maschinen kaputt gegangen. Alle neuen Uniformen sind nicht fertig gestellt worden." Ich seufzte auf. „Oh Mann." - „Dann behältst du meine." Ich lief rot an und drehte mich extra nicht um. Die Sekretärin kicherte. Schnell ging ich raus und Iwa folgte mir. In der Klasse setzten wir uns auf unsere Plätze und nach kurzer Zeit ging schon der Unterricht los.

Nach sechs langen Stunden Unterricht war endlich der Tag vorbei. Ich packte meine Tasche und hüpfte durch den Flur Richtung Sporthalle. Neben mir lief Iwa und er lachte auf. Fragend drehte ich mich zu ihm. „Du freust dich sehr, alle wieder zusehen oder?" - „Jaa!" quiekte ich glücklich und hüpfte weiter. Am Ende des Flures wartete Oikawa auf uns. „Hallöchen. Freust du dich schon Ana-chan?" Ich nickte und wir setzten unseren Weg zur Turnhalle fort. In der Halle warteten schon Coach Irihata und Coach Mizoguchi. „Alle da? Gut. Wie ihr wisst kommt heute die Samezuka Academy zu uns. Wir werden ein Trainingscamp übers Wochenende machen und heute um 18:00 Uhr fangen wir an. Der Bus der Samezuka sollte gegen 17:15 Uhr ankommen, dass heißt wir haben jetzt eine Stunde Zeit um alles vorzubereiten. Ana?" Ich stellte mich neben den Coach und holte eine Liste raus, die ich angefertigt hatte. „Zuerst einmal bauen wir die Netze auf und holen die Ballwägen raus. Danach werden wir unser Camp-Haus etwas vorbereiten. Wenn die Samezuka ankommt werden wie sie erstmal zu ihrer Unterkunft führen. Ich habe organisiert, dass sie die Unterkunft direkt neben unserer Schule bekommen. Noch irgendwer fragen?" keiner sagte etwas. „Na dann fangen wir an!" Ich klatschte in die Hände und schon ging es los.

Nach einer Stunde waren wir fertig, standen nun auf dem Schulhof und warteten auf den Bus der Samezuka. Oikawa kam zu mir und legte einen Arm um meine Schultern. „Das hast du echt super gemacht Ana-chan." Ich lächelte ihn an und umarmte ihn. Iwa kam zu uns und lächelte leicht. Ich schaute ihn an und er wuschelte mir durchs Haar. „Gut gemacht Ana." Ich wurde leicht rot und hielt mir die Hände vors Gesicht. Wir drei lachten bis wir ein Hupen hörten. Sie sind endlich da. Und der Bus der Samezuka fuhr durch das Schultor.