Kapitel 18

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Ana's Sicht
Ich schüttelte den Kopf. Ich will nicht das er leidet! Unkontrolliert liefen mir immer wieder Tränen die Wangen hinunter. „Hey. Sieh mich an Ana.." hörte ich Iwa leise sagen und merkte wie er mich vorsichtig von sich drückte. Ich kniff die Augen zusammen und spürte wie sich zwei Hände um mein Gesicht legten. Immer wieder strichen sie mir die Tränen weg. Langsam öffnete ich die Augen. Iwa schaute mich intensiv an und ich erkannte einen leichten Glanz in seinen Augen. Er..er hat Tränen in den Augen? Ihm geht es nicht gut! Er lehnte seine Stirn gegen meine. Mir stockte der Atem und ich schloss meine Augen. „Sieh mich bitte an." flehte Iwa schon halb und ich öffnete sie. Wir schauten uns genau in die Augen. „Mir geht es gut Ana. Siehst du?" er lächelte mich leicht an. Ich nahm meine Arme von seinen Schultern und hob eine Hand. Ich führte sie zu seinem Gesicht und strich ihm eine einzelne Träne aus dem Augenwinkel. „D-Dir geht es nicht gut." flüsterte ich. Er schloss die Augen. „Und das nur, weil du es mir schwer machst." Was? Ich? „Es tut mir im Herzen weh dich so zu sehen Ana. Du weinst ununterbrochen und ich weiß nicht wieso. Es tut so weh zu sehen wie du in meinen Armen leidest und ich nichts unternehmen kann." ich entfernte mich ein paar Zentimeter mit meinem Gesicht von seinem. Er öffnete die Augen und sah mich wieder an. „Bitte Ana. Erzähl mich was los ist." wieder stiegen mir Tränen in die Augen. Ich fiel Iwa um den Hals und drückte ihn erneut an mich. Er legte seine Arme um mich und streichelte sanft meinen Rücken. „D-Das Bild. I-Ich meine, auf dem Bild. D-Du siehst so traurig aus. Du lächelst zwar, aber...ich sehe wie dein Herz gebrochen ist. Deine Augen verraten dich u-und ich kann nicht-" Ich schluchzte erneut auf und die Tränen liefen wieder. „Ich kann dich nicht so leiden sehen." brachte ich noch unter Tränen raus. Sofort merkte ich wie er mich fester an sich drückte. Er legte seinen Kopf in meine Halsbeuge und ich spürte wie er tief ein und ausatmete. Plötzlich überkam mich die Müdigkeit. Vom ganzen weinen hatte ich keine Energie mehr und meine Augen wurden immer schwerer. Langsam stoppten meine Tränen. „Danke Ana" war das einzige was ich noch hörte, als mir endgültig die Augen zufielen.

Iwaizumi's Sicht
„Danke Ana." sagte ich leise. Nach kurzer Zeit merkte ich, wie sich ihr Griff um mich lockerte. Leise hörte ich ihren gleichmäßigen Atem. Zum Glück ist sie eingeschlafen. Ich hätte es nicht ausgehalten sie noch länger so zu sehen. Ich versuchte aufzustehen ohne Ana dabei zu wecken. Mit einer Hand unter ihren Beinen und der anderen Hand auf ihrem Rücken, schaffte ich es. Ich ging auf mein Bett zu. Vorsichtig legte ich sie ab und deckte sie zu. Ich beugte mich zu ihr runter und küsste ihre Stirn. „Nie wieder möchte ich dich so zerstört sehen." murmelte ich und strich ihr eine lockere Haarsträhne aus dem Gesicht. Wohlig seufzte sie im Schlaf auf. Ich musste Lächeln. Sie sieht so friedlich aus. Ich ging zum Tisch und nahm die zwei Tassen in die Hände. Zuerst trank ich meine und dann Ana's aus. Leise ging ich aus dem Zimmer und steuerte die Küche an. Ich stellte die Tassen in die Spülmaschine. „Ist alles okay Hajime?" ich drehte mich um und schaute meinen Dad an. Ich seufzte. „Weißt du Dad, Ana war ziemlich erschöpft und ist eingeschlafen." Er schaute hinter mich und zog die Augenbrauen hoch. „Das solltest du vielleicht auch machen. Immer hin haben wir schon 00:15 Uhr und du musst auch in die Schule." Hat er gerade 00:15 Uhr gesagt? Saßen wir so lange da? Ich schüttelte den Gedanken ab. „Du Dad, es ist doch okay, wenn sie hier bleibt oder?" er schaute mich an und ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Es ist das erste mal seit dem Tod deiner Mutter, dass du wieder gelacht hast." flüsterte er, aber ich verstand jedes Wort. „Das selbe gilt für dich Dad. So laut hab ich dich lange nicht mehr lachen hören." nun lächelte ich ihn an und er nickte nur. „Gute Nacht Dad. Mach nicht zu lange ja?" - „Gute Nacht mein Sohn und mach dir keine Sorgen." Ich ging die Treppe hoch und öffnete leise meine Zimmertür. Ich ging zu meinem Schrank und zog mir eine kurze Hose zum schlafen an. Ich kann ja schlecht in Boxern neben Ana schlafen. Aber mit T-shirt kann ich nicht schlafen. Ich seufzte auf und ging zu meinem Bett. Sie kann auch nicht in ihrer Uniform schlafen. Ich ging nochmal zurück zu meinem Schrank und holte ein T-shirt und eine kurze Hose raus. Ich ging wieder zurück zum Bett, überlegte kurz und kniete mich daneben. Langsam stupste ich Ana an. „Hey Ana. Wach auf. Du kannst nicht in deiner Uniform schlafen." sie öffnete halb ihre Augen und schaute mich an. Ich hielt ihr meine Sachen hin. „Hier, das kannst du anziehen." Ich legte es neben sie und drehte mich um. Sie tippte mir auf die Schulter, das nahm ich als Zeichen dafür, dass ich mich wieder umdrehen konnte. Sie hatte sich leicht aufgesetzt und fiel wieder zurück ins Kissen. Ich nahm ihre Klamotten und faltete sie zusammen. Ich legte sie auf meinen Schreibtischstuhl. Leise ging ich wieder zum Bett und schaute zu Ana. Ist sie wieder eingeschlafen? Wahrscheinlich hat sie gar nicht realisiert, dass ich sie ‚geweckt' habe. Ich schaute Ana an. „Danke Hajime." flüsterte sie im Schlaf. Ich lief rot an und musste Lächeln. Sie hat mich wirklich beim Vornamen genannt. Zögernd zog ich mein Shirt aus und legte es über das Gestell des Betts. Ich legte mich neben Ana und warf meine große Decke über uns. Zum Glück ist mein Bett so riesig. 1,80x2,00m bringt ja doch was. Ich legte mich auf den Rücken und schloss meine Augen, als sich plötzlich eine Hand auf meine Brust legte. Ich öffnete die Augen und sah zur Seite. Ana war zu mir rüber gerutscht und schmiegte sich an meinen Körper. Sofort brannte eine angenehme Hitze durch meinen Körper. Unsicher zog ich sie in meine Arme und sie atmete erleichtert auf. Hauptsache sie kann gut schlafen, dass ist das Wichtigste. Ich schaute noch einmal auf die Uhr an meiner Zimmerwand. 00:45 Uhr. Ich kann nicht glauben, dass scheiss Trashykawa nicht gekommen ist. Der kriegt morgen eine Kopfnuss! Ich schloss wieder meine Augen und drückte Ana leicht gegen mich. Nach kurzer Zeit schlief ich auch endlich ein.

Der Junge im Schatten des Rampenlichts (Iwaizumi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt