In wenigen Minuten bekomme ich meinen Mathe Test zurück. Bei dieser Erkenntnis wird mir schlecht. Mathe ist das einzige Fach, welches mir wortwörtlich Bauchschmerzen verursacht. Der Test ist zwar nicht unbedingt entscheident, aber trotzdem wichtig. Meine beste Freundin neben mir merkt, dass ich mich komplett verkrampft habe und stupst mich an. Ich schaue Kate an und sie hat ihren typischen besorgten Gesichtsausdruck.
,,So Leute, euer erster Test von diesem Semester ist ganz gut ausgefallen, bis auf ein paar Kandidaten. Damian, du hast wie immer den besten Test abgegeben. Du hast 31 von 32 Punten, gratuliere." unser Professor, Mr Murphy legt Damian den bombastisch guten Test auf den Tisch. Damian selbst schaut nur gelangweilt und nickt unserem Professor nur zu. Er kann sich so glücklich schätzen, dass er so begabt ist, dabei ist ihm alles gleichgültig. Das verstehe ich nicht. Er ist genauso wie ich einer der besten Schüler an unserer Schule und tut so als wäre ihm das alles egal. Ich lerne für meine guten Noten und er ließt sich den Stoff einmal durch und kann alles perfekt wiedergeben. So ein fotografisches Gedächtnis hätte ich auch gerne.
,,Mia." Mein Professor reist mich aus meinen Gedanken und schaut mich besorgt an. ,,Dein Test ist Leider negativ. Es tut mir leid aber das muss ich deinen Eltern melden." Er legt mir den Zettel vor mich hin. 5 von 32 Punkten. Na toll. Das ist nicht einmal knapp positiv. Meine Augen werden leicht feucht und ich kann schon die erste Träne spüren, die über meine Wange läuft. Das nenne ich einen guten Start in das neue Semester. ,,Bitte komm nach der Stunde zu mir." ist das einzige was Mr. Murphy noch dazu sagt und mit seinem Unterricht weiter macht.
Kate hat wieder eine ganz gute Note geschrieben. Sie hat 28 Punkte, was echt total gut ist. Die ganze Stunde konnte ich mich nicht konzentrieren, umso mehr freue ich mich, dass die Stunde endlich vorbei ist. Langsam packe ich alle meine Sachen zusammen und laufe zögernd zum Lehrertisch. ,,Sie wollten mich noch sprechen?" Meine Stimme ist brüchig und rau. Sie hört sich schrecklich an. Der Mann vor mir nickt und steht auf. ,,Es wäre vielleicht besser wenn du dir Nachhilfe suchen würdest bei einem deiner Mitschüler." Ich verstehe was er will. ,,Ich habe schon öfters mit Kate gelernt, ich werde trotzdem nicht besser." verzweiflelt schaue ich auf meine schwarzen Convers. ,,Ich rede nicht von Kate. Du brauchst jemanden besseren, der dich nicht ablenkt. Ich habe da an Damian gedacht. Er ist einer der beste Schüler den ich seit langem hatte."
Hat der Typ keine Augen im Kopf? Oder kein Gehirn? Ich kann nicht mit Damian lernen. Er ist so angsteinflößend. Er würde mich nur schikanieren. ,,Das können Sie nicht von mir verlangen. Er wird mich auslachen. Damian wär nie bereit dafür mir zu helfen." beschwere ich mich sofort. Mit so Leuten wie Damian möchte ich nichts zu tun haben. Er raucht, geht immer auf Partys, auch unter der Woche und schwänzt die Schule. Außerdem gibt es genug abstoßende Gerüchte über ihn und Mädchen. ,,Es tut mir Leid Mia aber ich denke, dass er deine beste Option ist. Sei so lieb und frag ihn doch einmal und wenn er einen dummen Kommentar dazu abgibt, dann rede ich noch einmal mit ihm okay?" Unsicher nicke ich und verlasse anschließend das Klassenzimmer. Das einzig positive im Moment ist die Tatsache, dass ich jetzt aus habe und endlich nach Hause gehen kann.
Gerade als ich aus der Klasse laufe hält mich Kate auf. ,,Was hat er dir gesagt?" fragt sie vorsichtig nach und hakt sich mit ihrem Arm bei mir ein. ,,Er hat gesagt, dass ich mir Nachhilfe suchen soll. Eine bessere als du es bist." verständnissvoll nickt sie und fragt Gott sei Dank nicht weiter nach. Ich kann ihr nicht sagen, dass mir Damain helfen soll. Sie würde ausrasten und sich nur noch Sorgen um mich machen. Viele Schüler an dieser Schule wissen, dass Damian kein guter Umgang ist. Bedauerlicherweise ignorieren einige Mädchen diese Tatsache und versuchen ihn zu daten. Damian ist jedoch kein Beziehungsmensch. Das einzige was er möchte ist Spaß. Den nimmt er sich und dann kann das Mädchen wieder gehen.
Beim Ausgang der Schule verabschiede ich mich von Kate und laufe zum Parkplatz. Mein Dad holt mich heute von der Schule ab, normalerweise muss ich zu Fuß oder mit dem Bus ein paar Stationen fahren. Als ich bei dem Auto meines Vaters ankomme öffne ich die Tür und setze mich auf den Beifahrersitz. ,,Hey Dad." ich zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen und schnalle mich an. Gerade als mein Vater losfahren will, klingelt sein Handy. Ohne auf die Nummer zu schauen hebt mein Paps ab. ,,Mr Murphy?" Höre ich Claus fragen. Verdammt, mein Professor hat noch gesagt er ruft meine Eltern an. Das Gespräch zwischen den zwei Männern ist nach ein paar Minuten erledigt gewesen.
,,Du bist schon wieder auf Mathe negativ? Wie hast du vor dein Abitur zu schaffen?" fragt mich mein Papa streng. Ich verdrehe die Augen. Klar, jetzt bekomme ich eine Standpauke bis wir zu Hause sind, so wie immer. ,,Ich werde mir eine Nachhilfe besorgen, versprochen." flüster ich. Meine Nervosität war kaum zu übersehen. Ich spiele mich die ganze Zeit mit den Trägern meines Rucksacks. ,,Susan wird das nicht gefallen. Aber es ist gut, dass du vor hast dir helfen zu lassen." Claus startet das Auto und wir verlassen das Grundstück der Schule. ,,Mir ist egal was Susan dazu sagt, sie ist nicht meine Mum." erinnere ich ihn daran. Damit war die Diskussion glücklicherweise beendet.
Meine Mum hatte einen Autounfall als ich noch klein war. Es war vor sieben Jahren und ich war erst zehn Jahre alt. Für mich brach die Welt zusammen. Mein Vater schleppte mich von einem Psychologen zu einem anderen, nur damit es mir wieder gut geht. Seit einem halben Jahr wohnt nun Susan bei uns. Sie ist eine schreckliche Person. Immer wieder verbietet sie mir Dinge, die mir mein Dad nie verbieten würde. Es fühlt sich an, als würde sie denken ich sei ihr Kind. Aber das bin ich nicht und das werde ich nie sein. Keiner kann meine Mum jemals ersetzen und ich werde Susan niemals als meine Stiefmutter oder sonstirgendetwas akzeptieren. Meinem Dad habe ich trotzdem versprochen nicht gemein zu ihr zu sein...
Als wir endlich zu Hause angekommen sind, laufe ich direkt in mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir ab. Susan kann mir gerade echt erspart bleiben. Ihre strenge und fürsorgliche Art zugleich geht mir auf den Keks. Ich lege mich mit meinem Laptop auf mein Bett und starte eine neue Serie. "The Society".
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Mein erstes Kapitel in dieser Geschichte (ca. 1.100 Wörter). Ich hoffe es gefällt euch so weit :)
Über Kommentare und Votes freue ich mich jederzeit <3
By the way, wer ein Cover für diese Geschichte erstellen möchte, kann mir gerne eins privat zu kommen lassen :)
Update: 1.12.2019, 17:18 Uhr
(aktualisiert am 28.01.2020)
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Nachhilfe von einem Bad boy (Pausiert)
Teen FictionMia ist eigentlich eine relativ gute und tüchtige Schülerin. Außer in Mathe. Davon versteht sie nämlich nur Bahnhof. Doch wenn sie dieses Jahr und ihren Abschluss nicht schafft, dann platzt ihr Traum eine Lehrerin zu werden, denn dafür muss man stud...