Kapitel 8

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Die letzten Tage sind schnell vergangen und Nikolas und ich verstehen uns mehr als nur gut. Er hat auch schon vorgestern meinen Dad und Susan kennengelernt. Mit Damian habe ich seit dem Vorfall nicht mehr geredet. Die anderen Schüler reden immer noch teilweise über mich aber Nikolas hilft mir, damit besser klar zu kommen. Das einzige was gerade nicht so gut läuft ist, meine Freundschaft zu Kate. Sie mag Nikolas nicht und ist auch eifersüchtig, dass ich so viel mit ihm mache und sie teilweise auf der Strecke bleibt. Heute treffe ich mich wieder mit Nikolas. Er ist mir mittlerweile echt ans Herz gewachsen.

Mit meiner schwarzen Jeans und meinem weißen Pullover bekleidet springe ich in unseren Eingangsbereich. ,,Dad, ich treffe mich mit Niko." schreie ich in Richtung Küche. Das einzige was ich hören kann ist ein "Ok". Fröhlich ziehe ich mir meine Winterjacke an und schlupfe in meine schwarzen Stiefel. Draußen wartet Niko schon auf mich und ich falle ihm um den Hals. ,,Hey, Süße." Begrüßt er mich. Zusammen gehen wir in den Park und setzen uns auf eine Bank. Es war eiskalt und ich rubbel meine Hände aneinander. Das einzig Gute an diesem Wetter ist der Schnee. Unsere Stadt ist von dem glänzenden Weiß überzogen. Meine Weihnachtsstimmung kommt auch schon zum Vorschein.

,,Mia... ich mag dich, sehr sogar." unterbricht Nikolas meine Gedanken. Ich lächle. ,,Möchtest du meine Freundin sein?" fragt er vorsichtig und nimmt miene Hände in seine. Überweltigt nicke ich. Mein Herz schlägt fünf Mal schneller als normal. Sofort umarme ich ihn und er drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Wir genießen noch ein wenig den Moment bevor er mich wieder nach Hause bringt. Morgen schreiben wir wieder einen Mathetest und ich habe noch kaum etwas gelernt. Meine fünf im Zeugnis ist sowieso schon vorprogramiert.

Zu Hause angekommen küsst mich Niko noch. Als ich im Haus war und er gegangen ist qutische ich laut auf. Ich hatte noch nie einen Freund und ich bin gerade einfach nur glücklich. Mit einem großen Dauergrinsen setze ich mich an meinen Schreibtisch. Richtig konzentrieren kann ich mich aber nicht. Plötzlich gibt mein Handy einen Ton von sich. Der Gedanke daran, dass mir Nikolas geschrieben hat lässt mich lächeln. Doch als ich auf mein Handy schaue, verfällt mein Lächeln sofort. Damian. Genervt öffne ich die Nachricht.

Brauchst du Hilfe in Mathe? Wir schreiben morgen einen Test.

Ist das sein Ernst? Nach all den Tagen meldet er sich jetzt das erste Mal und alles was ihn einfällt ist Mathematik? Der Junge hat echt Probleme. Nein, danke. Schreibe ich zurück. Sofort kommt er online und sieht meine Nachricht. Antworten tut er jedoch nicht. Unbeirrt schaue ich wieder in mein Mathe Buch. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung ist auch nicht meine Stärke. Verdammt. Ich seufze und raufe meine Haare. Das Klopfen an meiner Zimmertür lässt mich hochschrecken. Mein Vater kommt  herein. ,,Schatz, da ist ien Junge an der Tür gewesen. Er hat gesagt du brauchst Hilfe in Mathematik." Und schonkommt Damian in mein Zimmer. Hat er eigentlich keine eigenen Probleme?

Ich nicke meinem Vater zu und er verlässt wieder mein Zimmer. Damian bleibt einfach auf der Stelle stehen. Das ist auch gut so, jetzt kann ich ihn zur Rede stellen. ,,Was bildest du dir ein? Wieso kreuzt du einfach so auf und lügst meinem Dad auch noch ins Gesicht? Hast du keine eigenen Probleme oder ist dir einfach nur langweilig?" schnauze ich ihn an. Während ich ihm wütend die Stirn biete stehe ich auf und gehe immer näher auf ihn zu.  ,,Ich möchte nicht Schuld daran sein, dass du die Schule nicht schaffst. Also halt die Klappe und zeig mir wo du Probleme hast." Er hat einen gelangweilten Gesichtsausdruck aufgesetzt, als hätte ich ihn gerade nicht angschrien.

Genervt lasse ich mich auf meinen Sessel fallen. ,,Wieso bist du wirklich hier?" frage ich ihn. ,,Lenk nicht vom Thema ab und schau in dein Buch." Ich hasse es, dass er mich so unter Kontrolle hat. Stur schaue ich in mein Buch. Textbeispiele. Ganz toll. Wer so einen Blödsinn erfunden hat sollte in der Hölle schmoren.

,,Okay, das ist einfach. Wießt du was ein Baumdiagramm ist?" Verwirrt schüttel ich meinen Kopf. Damian verdreht die Augen und flüstert soetwas wie "natürlich kennst du das nicht, woher auch." So ein Trottel. Ich will mich gerade beschweren doch er fängt schon an etwas zu erklären. Und ich muss sagen mit diesem Baumdiagramm ist so manches gleich viel einfacher.

Nach einigen Stunden schaue ich auf die Uhr. ,,Damian wir haben schon halb 10. Du solltest nach Hause gehen." spreche ich ihn an. Er rzuckt nur mit den Schultern. ,,Danke... das du heute doch da warst." Er grinst. "Ich wusste, dass du meine Hilfe brauchst, White." Ich lache. "Bild dir nicht so viel drauf ein Mr. Wilson. Und jetzt bitte ich dich höflich zu gehen." Scheinheilig grinse ich ihn an und er schüttelt lachend den Kopf. "Wir sehen uns morgen. Und wenn du den Test verhaust dann bekommst du eine Kopfnuss von mir." Mit diesen Worten verlässt er mein Zimmer. Erschöpft lasse ich mich auf meinem Bett fallen. Wieso ist er manchmal so nett? Und dann gibt es wieder diese Tage wo ich ihn am liesten schlagen möchte.

Kurz bevor ich schlafen gehe, checke ich noch meine Nachrichten. Kate werde ich morgen von Nikolas und mir erzählen. Niko hat mir eine süße gute Nacht Nachricht geschrieben. Einige Minuten später schweife ich in einen traumlosen Schlaf ab.

***

Mit meiner schwarzen zerissenen Jeanhose und einer schwarzen Bluse bekleidet, betrete ich den Klassenraum. Meine Augen wandern durch die Klasse und bleibt bei Niko hängen. Er sitzt auf meinem Platz, sobald er mich sehen kann steht er auf. Mit einem Grinsen gehe ich auf ihn zu. ,,Hey, ich wollte dir nur noch viel Glück für deinen Test wünschen." Lächelt er mir aufmunternd zu. Ich verdrehe meine Augen. ,,Du schaffst das schon." Er küsst mich noch auf die Lippen und verschwindet dann wieder. Erschöpft lasse ich mich auf meinen Sessel fallen. Kate neben mir grinst wie ein Honigkuchenpferd. ,,Na? Wie läufts denn so zwischen euch?" fragt Kate aufgeregt. ,,Wir sind seit gestern zusammen." grinse ich. Kate zieht mich in eine Umarmung und kichert.

,,Nikolas O'Connor? Echt jetzt?" mischt sich Damian plötzlich ein. ,,Nikolas ist wenigstens süß und liebevoll." pfeffere ich zurück. Ich vermeide es ihn anzusehen. Gott sei Dank betretet in diesem Moment unser Mathematik Professor, dadurch kann Damian nicht mehr antworten. Ohne viel zu besprechen Teilt unser Professor die Zettelen für den Test aus und stellt sich die Uhr.

Ich versuche so viel wie möglich auf dem Test hinzukritzeln. Ob es für eine positive Note reicht bezweifle ich, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenigstens kann ich diesen Test ohne schlechtem Gewissen abzugeben. Und genau das tue ich auch als die Zeit um ist. Erleichtert lasse ich mich zurückfallen.  ,,Na Kleine? Positiv oder wieder verkackt?" höre ich Damians Stimme, der schon nach den ersten 15 Minuten seinen Test abgegeben hat. ,,Man erfährt es erst, wenn der Test korregiert ist." grinse ich und drehe mich zu ihm um. Auch auf seinem Gesicht kann ich ein Lächeln sehen, doch es verblasst so schnell wie es auch gekommen war. Verwirrt drehe ich mich um und sehe Niko auf mich zu kommen.

Nikolas O'Connor? Wieso verändert sich Damians Mimik, wenn er Nikolas sieht? Irgendetwas stört ihn an Niko, aber was? Mein Freund ist liebevoll, talentiert und witzig. Was ist Damians Problem? Davor hatten die zwei Jungs auch nie etwas miteinander zu tun.

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Sorry, dass es so lange gedauert hat. Hab im Moment mit der Schule alle Hände voll zu tun.

Wörter: 1.237

Update: 18:27, 6.1.2020

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Nachhilfe von einem Bad boy (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt