Kapitel 9

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Der Schultag verging Gott sei dank schneller als erwartet. Nun haben wir die letzten fünf Minuten der letzten Stunde. Hoffnungsvoll schaue ich auf den Minutenzeiger der Uhr aber der bewegt sich kein Stück. Gelangweilt lasse ich meinen Blick durch die Klasse wandern. Jeder beschäftigt sich leise und es war mucksmäuschenstill im Raum, bis auf das Ferede unseren Lehrers. Kate zeichnete gerade eine Rose. Ich beneide sie. Bei ihr sieht jeder Strich, den sie zeichnet perfekt aus. Die meisten anderen Schüle schauen gelangweilt auf die Uhr, sowie ich es noch vor wenigen Sekunden gemacht habe. Damian scheint eingeschlafen zu sein. Er hat seine Hände auf dem Tisch verschränkt und seinen Kopf darauf abgelegt. Aber hauptsache mich Dornröschen nennen.

Nachdem die letzten Minuten endlich um sind klingelt die Glocke zum Stundenende. Sofort packe ich alle meine Sachen zusammen. ,,Hey, wollen wir heute noch was zusammen machen?" fragt mcih plötzlich Kate. ,,Eigentlich habe ich schon etwas mit Nikolas aber ich kann ihm absagen, das ist kein Problem." grinse ich sie an. Ich habe schon lange nichts mehr mit  gemacht und ich muss zugeben, dass ich sie sehr vermisse. Sie nickt. Wie aufs Stichwort kommt Niko herein und will mich abholen. Sofort gehe ich auf ihn zu um ihm die Lage zu erklären.

,,Hey, ähm... können wir das von heute verschieben? Ich habe schon lange nichts mehr mit Kate unternommen...." sage ich und schaukle auf den Zähenspitzen rauf und runter. ,,Aber wir wollten doch ins Kino? Den Film wird nur noch heute ausgestrahlt." Ich seufze. ,,Den Film können wir uns auch kaufen oder streamen. Ich vermisse Kate, okay?" versuche ich ihm klar zu machen, dass der Film nicht so wichtig ist wie meine Freundin. ,,Klar." leicht wütend dreht er sich um und geht ohne etwas zu sagen.

,,Oh, schon der erste Streit im Liebesparadies?" höre ich plötzlich eine raue aber schöne und angenehme Stimme hinter mir. ,,Na, schon wach, Dornröschen? Gut geschlafen?" frage ich provokant zurück. Damian grinst. ,,Bei nächtlichen aktivitäten ist man tagsüber sehr müde, aber davon hast du ja keine Ahnung." Er zwinkert mir zu und verlässt den Klassenraum. Verstört und angewidert schaue ich ihm hinterher. Kopfschüttelnd drehe ich mich wieder zu Kate, die ihre Sachen bereits gepackt hat und nun auf mich wartet. ,,Hat er das gerade echt gesagt?" fragt Kate und ich zucke mit den Schultern. ,,Er macht oft den Mund auf und es kommt nur Blödsinn heraus."

Als letztes verlassen Kate und ich den Raum und gehen zu unserer Lieblingskonditorei. ,,Ich war schon lange nicht mehr hier." fange ich ein neues Gesprächsthema an und betrete den Laden. ,,Ja, du lässt dich auch von allen anderen Leuten stark beeinflussen, sodass du keine Zeit mehr für mich hast." stellt sie ihren Sichtpunkt der Dinge klar. ,,Wie bitte? Von wem lasse ich mich den beeinflussen?" frage ich verwirrt. Zusammen setzen wir uns an unseren Stammtisch und bestellten das übliche, eine Obtstorte und eine Schokoschnitte. Das sind Kates und meine Favoriten. ,,Von jedem der in deinem Leben ist." Ich schüttel meinen Kopf. Ich glaube sie ist etwas auf den Kopf gefallen. ,,Aha und wer zum Beispiel? Zähle ein paar auf." Fordere ich sie auf. Sie räuspert sich. ,,Also, als erstes hätten wir da deine Stiefmutter. Sie schränkt dich total ein, aber das siehst du mittlerweile wenigstens. Sie verbietet dir fast alles aber du versuchst dich wenigstens ein wenig zu wehren. Dann ist da noch Nikolas. Seit du mit ihm so eng zusammen bist unternimmst du nur noch Sachen mit ihm und mich vergisst du total. Versteh das nicht falsch, ich freue mich für dich aber hast du mitgekiregt wie wütend er abgedampft ist, also du ihm gesagt hast, dass du heute etwas mit mir unternimmst und nicht mit ihm?"

Ich lasse ihre Worte in meinem Kopf wiederhallen und denke nach. ,,Er war nicht wütend, er war nur etwas beleidigt, weil er sich schon auf den Film gefreut hat." Versuche ich Nikos Reaktion zu rechtfertigen. ,,Mia, du musst ihn nicht in Schutz nehmen." seufzt meine Freundin. ,,Aber egal, anderes Thema. Was läuft da zwischen dir und Damian?" fragt sie und schaut mich interessiert an. Kurz überlege ich, ob ich sie anlügen soll aber das würde nichts bringen, die Wahrheit kommt immer ans Licht. ,,Äh... er gibt mir eventuell Nachhilfe in Mathe?!" sage ich unsicher das, was ich ihr schon lange sagen hätte sollen. Mit aufgerissenen Augen sieht sie mich an. ,,Bist du bescheuert? Wieso das denn? Ich dachte du hast eine professionelle Nachhilfe?" Sie ist sichtlich geschockt und ich kann es ihr auch nicht verübeln.

Kate und ich redeten noch eine ganze Weile bis wir endlich nach Hause gingen. Es war schön wieder mit ihr zu reden und mit ihr Zeit zu verbringe. Ich bereue es nicht Nikolas abgesagt zu haben. Immerhin brauche ich auch ein bisschen Zeit mit meiner besten Freundin. Zu Hause angekommen gehe ich sofort duschen und packe meine Sachen für die Schule morgen. In meinem Pyjama setze ich mich auf meinen Schreibtisch und starte meinen Laptop. Gerade als ich meine Serie einschalten will klingelt es an der Tür. Meine Stiefmutter und mein Dad sind gerade auf einem Wellnessurlaub, weswegen ich bedauerlicherweise alleine bin. Stöhnend stehe ich auf und laufe die Treppe hinunter. Ich gucke durch den Spion und kein geringerer als Damian steht vor der Tür. Was will er jetzt hier. Gestresst lege ich meine Stirn an die Tür an und atme ein paar Mal tief ein und aus, ehe ich die Tür öffne.

,,Damian?" frage ich gespielt verwirrt und ziehe eine Augenbraue hoch. ,,Jap, ich wollte nur ein wenig mit dir reden, darf ich rein kommen?" fängt er sofort an zu reden und unsicher gehe ich einen Schritt zur Seite, damit er hineinkommen kann. Zusammen gehen wir in mein Zimmer und ich lasse mich auf meinem Bett fallen. Damian schaut mich von oben herab an und räuspert sich. ,,Wie war Mathe?" fragt er. Ich hätte alles erwartet aber neimals das. Verwirrt nicke ich. ,,Ähm.. keine Ahnung. Ich denke besser als bei meinem vorigen Test." antworte ich mit leiser Stimme. ,,Wieso bist du wirklich hier?" frage ich ihn und stehe auf, um mit ihm auf einer Augenhöhe zu sein. Er schweigt. Es vergehen Minuten und er hat immer noch nichts gesagt und starrt mir einfach in mein Gesicht.

,,Es tut mir leid." flüstert er, dreht sich um und geht. Was war das? Verwirrt schaue ich ihm hinterher und wenig später höre ich unsere Haustür zuschlagen.

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1066 Wörter

Update: 14:05; 19. 01. 2020

Endlich wieder ein Update, ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen öfters ein Kapitel hochladen kann. Am 24. 01. habe ich Notenschluss, das hießt ab da habe ich wieder mehr Zeit zum Schreiben. Und bis dorthin: bleibt gesund/werdet gesund :* <3

Nachhilfe von einem Bad boy (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt