Kapitel 24

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Langsam tapse ich in den Keller, wo angeblich die Massageräume sein sollen. 

Ich öffne die Tür und sehe schon Liegen, die durch Vorhänge getrennt sind. Wird echt Zeit meinen Körper und Geist etwas zu entspannen. Ich gehe zu einem dieser Typen, die für die Massagenzuständig sind. ,,Hallo. Was kann ich für Sie tun?" fragt mich der blonder gutaussehender Junge und verschränkt seine Finger ineinander. ,,Ich hätte gerne eine Rücken und Schulter Massage und du kannst mich ruhig dutzen, ich bin erst 18." Er fängt zu grinsen an und bittet mich meinen Oberkörper zu entblößen und mich auf den Massagetisch zu legen. Ich spüre wie er ein wenig Öl auf meinen Rücken verteilt und es anschließend mit seinen kräftigen Händen einmassiert. Gott, fühlt sich das gut an. Entspannt schließe ich meine Augen und lasse ihn einfach machen. ,,Wie heißt du eigentlich?" fragt er plötzlich und ich muss lächeln. ,,Mia und du?" ,,Jacob." Man kann sein Grinsen deutlisch durch seine Stimme hören. ,,Und was macht dir so großen Kummer, dass du so verspannt bist?" ich öffne meine Augen und starre auf den Boden vor mir. ,,Ein Junge schätze ich... und vielleicht auch ein bisschen die Schule." Er räuspert sich. ,,Verstehe. Was läuft den bei euch gerade so schief, dass du nur daran denken kannst?" fragt er direkt und massiert meinen unteren Rücken. ,,Ich dachte ich bekomme nur eine Massage und keine Therapie dazu." lache ich und auch er steigt mit ein. ,,Wir hatten ein Date vor Weihnachten und seitdem hat er sich noch nicht gemeldet." Ich seufze und muss automatisch an Damian denken. Wieso kann der Idiot nicht einfach normal sein und mir schreiben oder so. Er könnte mich zumindestens fragen wie es mir geht. ,,Vielleicht wartet er darauf das du ihm schreibst, ich bin mir sicher das er das letzte Mal den ersten Schritt gemacht hat." Naja, ich habe Damian dazu angestiftet mit mir auf ein Date zu gehen. Aber vielleicht sollte ich ihn mal anrufen. ,,Du hast recht, ich werde ihn später anrufen."

Jacob und ich verstehen uns brächtig, als würden wir uns schon ewig kennen. Wir redeten über ziemlich viele verschiedene Themen und auch über unsere Familienverhältnisse. Außderdem habe ich auch erfahren, dass seinem Dad das Hotel hier gehört, beziehungsweise hat es früher schon seinen Großeltern gehört. Er arbeitet hier als Masseur und auch bei der Rezeption, da er das Hotel nach seinen Eltern übernehmen möchte. Man merkt auch das ihm das ganze Familiengschäft wichtig ist.

Jacob hat meine Verspannungen ziemlich gut wegmassiert und ich fühle mich schon viel wohler. Im Moment sitze ich mit ihm im Whirlpool und einem Cocktail in der Hand. ,,Wie alt bist du eigentlich?" frage ich ihn nach einer Zeit, immerhin sieht er ein wenig älter aus als ich. ,,23." grinst er und ich nicke nur. Jacob ist echt korrekt und total lieb. ,,Wolltest  du nicht deinen boy anrufen? Der wartet bestimmt schon sehnsüchtig auf einen Anruf von dir." Sein perfektes Zahnpastalächeln entgeht mir nicht als er das sagt. Seufzend greife ich nach meinem Handy und gehe auf Damians Kontakt. ,,Und was wenn eine andere bei ihm ist?" frage ich und mache mir schon wieder Sorgen. Vielleicht war das Date nur eine einmalige Sache für ihn. ,,Sei kein Schisser und ruf endlich an. Falls er eine andere hat dann gibst du mir dein Handy und ich mache ihn zu Sau." toternst schaut mich Jacob an und ich sclucke stark. Na ganz toll.
Ich stelle meinen Cocktail weg und wähle Damians Nummer. Nach ein paar Mal piepen geht er auch schon ran. ,,Hey, was gibt's?" verwirrt und unfähig zu antworten schau ich meine Füße an. Wir hatten seit Tagen keinen Kontakt und er fragt was es gibt?  Eine Ohrfeige gibt's, wenn er glaubt er muss so tun als wär nichts gewesen. ,,Mia? Alles okay?" fragt Damian wieder, doch anstatt zu antworten lege ich auf und lege mein Handy zur Seite. ,,Was war das denn?" fragt Jacob geschockt und schaut mich verwirrt an. ,,Er hat mit den Worten 'was gibt's' abgehoben, als wäre ich einer seiner Kumpeln. So als hätte das Date niemals stattgefunden." Ich bin immer noch geschockt. Wie kann man nur so dumm sein. Vielleicht hätte ich den Gerüchten mehr Glauben schenken sollen als Damian. Jacob fährt sich durch die Haare und wirkt auch etwas verwirrt. Plötzlich klingelt mein Handy und ich schrecke zusammen. Ein Blick auf den Bildschirm zeigt mir, dass mich Damian anruft. Super und was jetzt?
,,Es ist Damian." hektisch schaue ich Jacob an, der mir jedoch nur sagt, dass ich endlich abheben soll. Unsicher nehme ich das Handy in die Hand und drücke auf den grünen Knopf. Sofort ertönt Damians Stimme. ,,Mia? Ist was ist los? Wieso hast du mich vorhin angerufen?" Er fängt schon wieder damit an. Kann ich nicht einmal anrufen ohne das etwas passiert ist? Genervt verdrehe ich meine Augen. ,,Nein, alles okay. Ich wollte nur wissen ob du mich in den letzten Tagen schon vergessen hast. Wie lange ist es her? Ach richtig, 4 verdammte Tage und du hast dich kein einziges Mal bei mir gemeldet. Hast du eigentlich eine Ahnung wie ich mich gefühlt habe?" schnautze ich ihn an. Er macht mich so wütend. Jacob sitzt mir nur mit aufgerissenen Augen gegenüber. Kurzerhand stelle ich mein Handy auf Lautsprecher, da außer uns zum Glück keiner hier ist. So kann auch meine neue Bekanntschaft mithören.
,,Verdammt, Mia es tut mir leid. Ich habe nicht sonderlich viel Zeit gehabt in den letzten Tagen." Gekrängt schaue ich auf das sprudelnde Wasser vor mir. Er hat mich vergessen? Einfach so? ,,Wenn du möchtest können wir sofort etwas unternehmen. Wir können ins Kino oder einfach nur im Bett gammeln und einen Film schauen." Wenigstens versucht er es wieder gut zu machen. ,,Ich bin nicht zu Hause und komme erst in ein paar Tagen zurück." sage ich leise. Innerlich merke ich wie sehr ich mich gerade nach seiner Nähe sehne.

Da keiner von uns etwas sagt war es recht still und man hört nur das Wasser blubbern. ,,Und was machst du gerade?" höre ich Damian durch mein Handy sprechen. Ich seufze. ,,Ich sitze mit einem Cocktail in der Hand in einem Whirlpool... mit einem Freund." antworte ich ihm und ich erwähne Jacob bewusst, da ich nichts vor Damian verheimlichen will. ,,Und wer ist dieser Freund." Ich kann an seiner Stimme hören, dass er nicht gerade glücklich darüber ist aber das ist mir gerade egal. Er hat sich immerhin vier Tage lang nicht gemeldet. Gerade als ich etwas sagen will, fängt Jacob an. ,,Keine Panik Bro, ich in schwul."

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Update: 12:43, 15.03.2020

Wie steht ihr alle zu dem Corona-Virus? Immerhin ist der Virus daran Schule, dass wir nicht mehr einen normalen Alltag haben können. Die Schulen und Universitäten sind geschlossen und man soziale Kontakte vermeiden. Denkt ihr das ist übertrieben oder gut so? Schreibt mal eure Meinung dazu in dei Kommentare, würde mich echt interessieren :)

Ich denke, dass es gut so ist, dass man nicht so aktiv Leute treffen soll, da so das Virus total schnell weiter verbreitet wird. Trotzdem stelle ich mir Quarantäne total schlimm vor, weil man absolut nichts machen kann. Irgendwie verständlich, dass die Leute da anfangen wahnsinnig zu werden :(

Nachhilfe von einem Bad boy (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt