Kapitel 20

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Die Sonnenstrahlen wecken mich, da sie mir direkt ins Gesicht scheinen. Zögernd öffne ich meine Augen und schaue mich geschockt um. Ich bin nicht in meinem Zimmer und auch nicht in Kates Zimmer. Erschrocken setze ich mich kerzengerade auf, etas zu schnnell, denn sofort wird mir schwindlich. Heilige Maria, ist mir schlecht. Unbeholfen schaue ich mich im Zimmer um und sehe mein Kleid auf der Couch. Bitte nicht schon wieder. Ich kneife meine Augen zu und hoffe, dass das alles nur ein Traum ist. Doch es ist die bittere Realität. Ich schaue an mir herunter und habe nicht einmal ein T-Shirt an. Ganz toll.

,,Du bist wach?" fragt plötzlich eine Stimme und erschreckt mich fast zu tode. Ich zucke zusammen und schaue zur Tür. Damian, wer sonst. Er lehnt am Türrahmen und mustert mich mit verschrenkten Armen. ,,Scheint so." antworte ich während ich mir die Decke fester an die Brust halte. Damian geht zu seinem Schrank und gibt mir eines seiner Hemden. ,,Ähm... kann ich vielleicht ein dunkles haben?" frage ich doch er schüttelt den Kopf. ,,Ich habe keine dunklen Hemden." Welcher Typ hat keine schwarzen Hemden? Als ob Damian nur weiße besitzen würde.

Ich schlupfe in das weiße Hemd und stehe langsam auf. ,,Hast du eine Hose, die ich vielleicht anziehen kann?" frage ich direkt nach, da ich keine Lust habe hier nur in Unterwäsche rumzuspazieren. Er nickt und wirft mir eine graue Jogginghose hin. Ich ziehe seine Hose an und gehe in sein Badezimmer. Im Spiegel sehe ich wie grauslich ich aussehe. Meine Frisur hat sich total gelöst und meine Haare hängen mir kreuz und quer über den Kopf. Mein Make-up ist genauso verschmiert und ich stinke nach Alkohol und Rauch.

Gerade als ich Damian fragen will, ob ich duschen gehen kann wird mir schlecht. Schnell laufe ich wieder in das Badezimmer zurück und knie vor der Kloschüssel. Ich hasse es mich übergeben zu müssen. Einfach nur ekelhaft. Als alles draußen ist stehe ich auf und wasche mir sofort meinen Mund aus.

,,Das hast du davon, wenn du immer so viel trinkst." Ich stöhne genervt auf und drehe mich zu ihm um. Mit zusammengekniffenen Augen schaue ich ihn an. ,,Und du solltest nicht mit einem x beliebigen Typ nach Hause gehen. Ich hätte sonst wer sein können." sauer und erschöpft schaue ich ihn an. ,,Damian, ich habe keine Lust auf deine Predigt. Wieso hast du mich dann nicht einfach nach Hause gebracht? Außerdem bist du derjenige der meinen betrunkenen Zustand jedes Mal ausnutzt." Ich schnautze ihn an, da ich es nicht ertrage, dass er mir für alles die Schuld in die Schuhe schiebt. ,,Ich habe dich in soeinem Zustand noch nie ausgenutzt." Schrie er mich an und ich schaue ihn mit großen Augen an. Ich hätte nicht erwartet, dass er mich anschreit. Leider ändert es nichts an der Tatsache, dass ich schon wieder mit ihm in einem Bett gelandet bin. Das ist ein niemals endender Albtraum.

,,Kannst du dich noch an gestern Nacht erinnern?" fragt er mich und verschrenkt die Arme vor der Brust. Ich überlege kurz. ,,Ich erinnere mich, dass du der Unbekannte bist." ich lächle bei der Erinnerung an die Umkleide. Er hat mich berührt wie keiner zuvor. Er hat mich geküsst. Ich habe mich so frei und vollkommen gefühlt wie noch nie. Das kann ich ihm aber nicht sagen. Für ihn bin ich nur ein Spiel, eine weitere Trophäe.

Er kommt mir näher und nimmt meine Hände in seine. Er zieht mich näher zu sich. Unfähig mich zu bewegen oder irgendetwas zu sagen, lasse ich ihn machen. Seine Lippen kommen meinen näher und plötzlich berühren seine meine. Ich erinnere mich wieder an gestern, als wir zusammen in der Jungsumkleide saßen und alle bösen Gedanken sind wie weggeblasen. Er hat mich geküsst, genauso wie jetzt. Zart und vorsichtig. Zögernd erwieder ich den Kuss und seine Hände fahren unter mein T-Shirt. ,,Stopp." sage ich und löse mich von ihm.

,,Damian? Was sind wir? Weil Freunde verhalten sich nicht so wie wir."

Er löst sich von mir und überlegt einen Moment. ,,Ich weiß es nicht. Ich habe dich sehr gern, aber ich will keine Beziehung. Wir können es als 'Freunde it gewissen Vorzügen' nennen." Dieser Satz versetzt mir einen Stich in mein Herz. Er wäre dafür bereit mit mir zu schlafen und mich jederzeit zu küssen aber eine Beziehung ist ihm zu viel? Enttäuscht nicke ich. Es tut weh soetwas zu hören. Ich nehme mein Kleid von der Couch und meine Schuhe. Barfuß laufe ich an ihm vorbei aus seinem Zimmer. ,,Mia warte, ich kann dich nach Hause bringen oder du kannst hier auch duschen wenn du willst." Ich ignoriere seine Rufe nach mir und verlasse sein Haus. Als ich vor der Tür stehe trifft mich der Schlag. Wir haben Winter, das habe ich ganz vergessen. Es liegt überall Schnee und die einzigen Schuhe die ich dabei habe sind teure High Heels. Wenigstens habe ich noch meine Jacke. Mein Kleid falte ich einmal zusammen und trage es über meinem Arm, sodass es nicht auf dem Boden streift. Da ich meine Schuhe nicht versauen will, trage ich sie in der Hand.

Vorsichtig setze ich einen Fuß nach den andern. Schnee ist verdammt kalt. Meine Schritte werden immer schneller, da ich jetzt schon das Gefühl habe, das meine Füße absterben, obwohl ich erst ein paar Meter gelaufen bin. Die ganze Sache regt wenigstens den Blutkreislauf an. Das habe ich zumindest einmal wo gelesen. Plötzlich fährt ein Auto im Schrittempo neben mir her. Die Scheibbe wird hinuntergelassen und Damian kommt zum Vorschein.

,,Mia, sei nicht dumm und steig verdammt nochmal ein!" schreit er mir entgegen aber ich laufe stur weiter. Wie heißt es so schön? Nur die Harten kommen durch. Mit zusammengebissenen Zähnen laufe ich weiter und hoffe, dass meine Füße noch leben wenn ich zu Hause ankomme. Damian hat es anscheinend auch schon aufgegeben, denn sein Auto ist weg.

Plötzlich werde ich hochgehoben. Erschrocken schreie ich auf. Passiert ja nicht oft, das man auf einmal getragen wird.  Damian trägt mich im Brautstil zu seinem Auto und setzt mich auf den Beifahrersitz. ,,Du musst nic-" will ich gerade protestieren, aber er unterbricht mich mitten im Wort. ,,Halt die Klappe." Sein grantiger Blick ist stur auf die Straße gerichtet. Oje, da ist wohl jemand sauer.

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Update: 20:33; 18.02.2020

Nachhilfe von einem Bad boy (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt