Heute ist Freitag. Gott sei Dank. Das einzige Problem das mir noch bevor steht ist, dass ich Damian fragen muss ob er mir hilft. Ich beschließe einfach ihn in der Mittagspause zu fragen. Bevor er in die Cafeteria geht. Bis dorthin habe ich noch zwei Stunden Zeit. Geschichte und Biologie waren jetzt angesagt. In Biologie haben wir auch einen Test geschrieben vorige Woche. Der Test war über DNA und Fortpflanzung bei Tieren und Pflanzen und RNA. Bei dem Test kann ich auch mit einer negativen Note rechnen, da ich mich nur auf Mathe konzentriert habe, was anscheinend ein Fehler war. Mürrisch gehe ich in unseren Biologiesaal und setze mich mit Kate in die vorletzte Reihe. Als unsere Proessorin den Saal betreten hat, verschrenke ich meine Arme auf meinem Tisch und lege meinen Kopf darauf ab. Ich bin unglaublich müde. Immer wieder schweife ich in das Land der Träume ab und schrecke hoch, als die Schulglocke die Stunde beendet. ,,Ah, Dornröschen ist auch erwacht." grinst meine Professorin. Total verschlafen reibe ich mir meine Augen und gähne. Das Stück Papier vor mir auf meinem Tisch ist anscheinend mein Test. Eine rote vier steht ganz oben in der Ecke und ist rot eingekreist. Naja zumindest positiv.
,,Wieso bist du so müde? Hast du nicht gut geschlafen?" fragt mich Kate, als wir den Raum verlassen und auf den Weg zurück in unsere Klasse sind. ,,Nein, ich konnte nicht schlafen. Meine Mathe Noten machen mich noch fertig. Wenn das alles so weiter geht kann ich meinen Traum, zu studieren an den Nagel hängen." Wieder muss ich gähnen. Außerdem habe ich die ganze Zeit daran gedacht, ob Damian mir wirklich Nachhilfe geben würde. Fast die ganze Nacht habe ich mir darüber den Kopf zerbrochen. ,,Aber jetzt wird alles besser, versprochen. Du holst dir jetzt professionelle Nachhilfe, so wie es Mr. Murphy gesagt hat und dann sind deine Noten bestimmt wieder besser." versucht mich Kate aufzumuntern. Als Antwort bekommt sie nur ein brummen von mir. Der Fakt, dass ich Damian fragen soll, macht mich genauso fertig wie meine Noten. Das kann niemals gut enden. Vielleicht sagt er sowieso nein.
Lustlos lasse ich mich auf meinem Platz fallen. Die ganze nächste Geschichte-Stunde schauen wir einen Film. Das heißt ich kann wieder schlafen. Meine Weste lege ich auf den Tisch und bette meinen Kopf darauf ein. Ein weiteres Mal weckt mich das Klingeln der Schulglocke. Schnell packe ich meine Sachen zusammen und schaue mich währenddessen um. Verdammt, Damian ist schon gegangen. Wahrscheinlich sitzt er schon in der Cafeteria. Ohne auf Kate zu warten stürme ich aus der Klasse. Der Gang war voller Schüler und ich quetschte mich durch, Richtung Essensausgabe. Als ich nach geschlagenen Minuten dort ankomme sehe ich Damian an seinem Stammtisch mit seinen Freunden. Na super. Ich mache es einfach kurz und schmerzlos. Mit schnellen Schritten gehe ich auf Damians Gruppe zu. Mit genügend Abstand bleibe ich vor ihm stehen. ,,Ähm... Damian?" frage ich ihn und spüre wie meine Finger total zittern. Alle seine Freunde unterbrechen das Gespräch und schauen mich abwartend ab. Auch Damian dreht sich zu mir um. ,,Ah Dornröschen, was verschafft mir die Ehre?" Unsicher stotter ich vor mich hin. ,,Ähm.. k-kanst du bitte kurz m-mit kommen? Es ist wichtig." Ohne auf seine Antwort abzuwarten drehe ich mich um und laufe zügig aus der Cafeteria. Hinter mir höre ich schwere Schritte, was mich noch nervöser macht. Ich hätte nicht gedacht, dass er mir wirklich hinter her läuft.
Ich gehe in einen leeren Klassenraum und warte bis Damian auch hereinkommt. Hinter ihm mache ich die Tür zu, damit uns weder jemand sehen noch hören kann. ,,Okay, was soll das?" Seine Gesichtszüge werden immer schärfer und sein Blick wird finster. ,,Du musst mir bei etwas helfen." Verzweifelt schaue ich ihn an. ,,Ich denke nicht im Traum daran." Er will wieder gehen, doch ich halte seinen Arm fest. ,,Bitte, hör mir zumindest zu." Ich bettel wie ein hungriger Hund. Das Gefühl ist grauenhaft. Ich hasse es Menschen um etwas zu bitten, vor allem wenn es so Menschen wie Damian sind. ,,Dann rede." fordert er mich auf. Ich räusper mich. ,,Also meine Mathe-Noten sind komplett im Keller und-" sofort unterbricht er mich. ,,Ach was du nicht sagst." Anscheinend amüsiert ihn das ganze. Noch grinst er. ,,Ja und ich habe mit Mr. Murphy geredet und er hat gesagt du sollst mir Nachhilfe geben." Geschockt zieht mein Mitschüler seine Augenbrauen hoch. ,,Wieso sollte ich das tun?" Genau vor dieser Frage habe ich Angst. Er verlangt eine Gegenleistung. ,,Bitte... das ist wichtig für mich. Ich muss mein Abitur schaffen." Verzweifelt fuhr ich mir durch meine braunen Haare. Damian seufzt, verschrenkt seine Arme und schaut nachdenklich auf den Boden. ,,Okay... aber ich habe ein paar Bedingungen." stellt er fest. Zögernd nicke ich. ,,Erstens, davon erfährt niemand. Zweitens, wir lernen bei mir zu Hause oder bei dir, niemals in der Schule. Und drittens... wird mir noch einfallen."
,,Wieso willst du nicht, dass wir in der Schule lernen?" frage ich leise und schaue auf meine Schuhe, die ich wieder einmal putzen sollte. ,,Weil ich keine Minute länger hier bleibe, als ich muss. Und jetzt verschwende meine Mittagspause nicht länger." Mit diesen Worten verlässt er den Raum. Ich atme tief ein und aus und lehne mich an die Wand hinter mir. Ich kann die Hitze in meinen Wangen spüren, bestimmt gleichen meine Wangen einer Tomate. Ich hoffe, dass seine dritte Bedingung genauso harmlos ist wie die ersten zwei, aber leider habe ich ein ungutes Gefühl dabei. Als ich mich wieder gesammelt habe, schlendere ich zurück in die Cafeteria, wo Kate schon auf mich wartet.
,,Hey, wo warst du so lange?" Fragt sie mich sofort, was ich ihr auch nicht verübeln kann. ,,Ich habe mit meinem neuen Nachhilfelehrer telefoniert. Termine ausmachen und sowas." Erkläre ich ihr und wechsle dann das Thema, damit sie nicht mehr nachfragen kann. Mitten im Gespräch über unser Cafeteriaessen piept mein Handy. Eine Nachricht. Unbekannt.
Wir fangen heute um fünf Uhr abends an zu lernen, bei mir. Ich schätze du weißt wo ich wohne.
Die Nachricht konnte nur von Damian sein. Fast jeder aus unserer Schule weiß wo er wohnt. Ist auch nicht schwer herauszufinden, wenn er so oft Housepartys veranstaltet. Ich tippe ein einfaches okay in mein Handy und schicke ihm diese Nachricht. Oh großer Gott... ich hoffe ich überstehe das ganze.
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1053 Wörter :)Update: 17:45, 10. Dezember 2019
In 14 Tagen ist Weihnachten ;)aktualisiert: 28.01.2020
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Nachhilfe von einem Bad boy (Pausiert)
Teen FictionMia ist eigentlich eine relativ gute und tüchtige Schülerin. Außer in Mathe. Davon versteht sie nämlich nur Bahnhof. Doch wenn sie dieses Jahr und ihren Abschluss nicht schafft, dann platzt ihr Traum eine Lehrerin zu werden, denn dafür muss man stud...