Der Abend war also für mich gelaufen. Ich habe nichts mehr gegessen seit Damian hier gestern vor meiner Tür stand. Schon alleine, wenn ich an ihn denke wird mir schlecht. Wieso bekomme ich immer die gestörten Jungs? Trotz allem habe ich mich in die Schule gezwungen und sitze jetzt in der Cafeteria und starre mein Essen an. Kate redet die ganze Zeit wie ein Wasserfall, aber ich höre ihr kaum zu. Ich stochere in meinem Grießbrei herum und seufze frustriert. Damian ist heute zum Glück nicht in der Schule. Wenn ich ihm permanent über den Weg laufen würde, würde ich mich krankschreiben lassen. Egal wie feige das klingt. Ich ertrage seinen Anblick einfach nicht. Meine Gedanken werden unterbrochen, weil sich ein mir unbekannter Schüler zu uns setzt. Kate und ich starren ihn beide fragend an. „Ich bin neu hier. Um genau zu sein ist das mein erster Tag hier. Darf ich hier sitzen oder kommt noch jemand?" fragt uns der Neue. Er sitzt neben Kate, weswegen er mich die ganze Zeit über perfekt anstarren kann, was er schamlos ausnutzt. „Klar, wir sitzen meistens nur zu zweit hier. Wie heißt du und in welche Klasse gehst du?" fragt Kate ihn aus. Sie kann einfach viel besser mit fremden Menschen umgehen als ich. „Aiden. Ich gehe in die AH. Letzte Klasse. Und ihr?" fragt er weiter. „Gratuliere, du bist bei uns in der Klasse." Platzt es mir genervt heraus. „Ich bin Kate und der Miesepeter ist Mia." Lacht Kate um die Stimmung etwas zu heben. „Wieso warst du in den ersten Stunden nicht im Unterricht?" frage ich ihn weiter, da er mir davor noch nicht aufgefallen ist. „Naja, ich habe verschlafen und da meine Tante immer viel früher aus dem Haus geht als ich, konnte sie auch nicht wissen das ich verschlafen habe." Gelangweilt zuckt er mit den Schultern. Erst jetzt fange ich ihn an zu mustern. Er hat einen breiten und trainierten Körper. Anscheinend eine Sportskanone. Da wird er sicher der neue Liebling von Mr. Bloom, unserem Sportlehrer. Aidens Haare sind braun und schauen alles andere als frisiert aus. Sie stehen ihm von allen Seiten ab. Auf der rechten Hand trägt er einen silbernen Ring, am Zeigefinger. Was der wohl eine Bedeutung für ihn hat? Sein Outfit ist ziemlich auffällig. Er hat ein hellgrünes Hemd mit einer schwarzen Krawatte und einer schwarzen Jean an. Sowas trägt hier keiner. Wir sind Teenies und haben die meiste Zeit zerrissene Jeans an. Außerdem sind wir eine der wenigen Schulen die hier keine Schuluniformen haben. Zu gewissen Anlässen müssen wir zwar einheitlich gekleidet sein, aber nicht jeder hat das selbe Oberteil oder den selben Rock von der gleichen Marke an. So läuft das hier nicht.
„Mit der Krawatte machst du dich nur lächerlich. Wenn du jeden Tag so in die Schule kommen möchtest wirst du sehr schnell zur Zielscheibe der Bad boys." Somit unterbreche ich das Gespräch zwischen Kate und Aiden. „Bad boys? Wirklich? Ich dachte sowas gibt's nur in kitschigen Filmen und Büchern." Macht sich Aiden darüber lustig. Seine Zähne sind so perfekt gerade und strahlendweiß. Schon fast gruselig. „Tja, ein lebendiges Klischee. Die Vollidioten sitzen in der Ecker dort hinten. Damian ist eigentlich der schlimmste der ganzen Bande, der ist heute aber glücklicherweise nicht hier. Vor denen solltest du dich in acht nehmen. Sie haben sogar einen der nettesten Jungs in ihre Clique aufgenommen und somit den armen Jungen komplett ins Verderben gestoßen." Aiden schaut mich nur mit großen Augen an, als würde er meine Sprache nicht verstehen. „Sie meint damit, dass sie ihm alles gute ausgetrieben haben. Jetzt ist er so wie die andern. Ein Herzensbrecher, Frauenheld und ein Partygänger. Was anderes machen die nicht." Klärt Kate ihn genauer auf.
„Wenn man vom Teufel spricht." Seufze ich und sehe wie Louis zu uns kommt. Er setzt sich neben mich und legt einen Arm um meine Schulter. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das davor noch nie gemacht hat. Er hat generell noch nie viel mit mir geredet. „Louis, was willst du?" fragt Kate ihn. Sie war vor zwei Jahren mit ihm zusammen. Total schräg, falls ihr mich fragt. Aber wie schon erwähnt, damals war er noch niedlich und freundlich. „Ich will nur den neuen Schüler begrüßen." Er setzt sein Zahnpasta-Lächeln auf und widmet sich Aiden zu. „Wie heißt du denn?" fragt er nach. „Aiden." Antwortet er nur kurz. Ich hoffe Aiden ist vernünftig und sucht sich bessere Freunde als diese Idioten. „Jetzt weißt du wie er heißt und kannst wieder gehen, also bye bye." Sagt Kate und will ihn eindeutig loswerden.
„Wieso willst du mich loswerden? Du warst doch damals diejenige die nicht genug von mir kriegen konnte." Lacht er und scheint eindeutig sehr amüsiert zu sein. „Wenn du deinen Arm nicht sofort von meiner Schulter wegmachst, hacke ich ihn ab." Unterbreche ich die lächerliche Situation und Gott sei Dank hört Louis auf mich. Ich schwöre bei meinem eigenen Namen, ich hätte ihn ansonsten gebissen. „Wieso gibst du dich nicht mit deinen anderen trotteligen Freunden ab?" frage ich ihn, da er mir auf die nerven geht. „Oh, da hat jemand sehr schlechte Laune. Ist es, weil Damian dich abserviert hat? Tragisch wie schnell einem das kleine unschuldige Herz gebrochen werden kann." Sein Grinsen entgeht mir nicht, als er das sagt. Vielleicht hat er etwas damit zu tun, dass Damian nicht mehr mit mir in Kontakt stehen will. Am liebsten würde ich Louis eine Ohrfeige verpassen, damit er wieder zur Vernunft kommt. „Louis! Lass sie in Ruhe oder es knallt." Mischt sich nun Kate ein, die ihn warnend anschaut. Aiden sitzt einfach unbeholfen daneben und hat keine Ahnung mehr um was es hier eigentlich geht. Was ich nur alles tun würde, um an seiner Stelle zu sein. Endlich erhebt sich Louis und lehnt sich zu Kate hinunter. „Wir wissen beide, dass du mir nicht wehtun kannst, Süße." Flüstert er ihr zu, doch ich habe jedes einzelne Wort verstehen können. Das bringt das Fass zum überlaufen. Meine Nerven sind ohnehin schon strapaziert genug. Ich stehe auf und stelle mich hinter Louis. Ich räuspere mich kurz und tippe ihn an der Schulter an. Verwirrt dreht er sich zu mir und ich spucke ihm direkt ins Gesicht. Er hat es sowas von verdient. „Sie kann dir vielleicht nicht wehtun aber du vergisst, dass es mich auch noch gibt und ich füge dir liebend gern Schmerzen hinzu." Sage ich und träte ihm noch kräftig auf seinen rechten Schuh. Hoffentlich hat ihn das ein wenig wachgerüttelt, denn so spricht man mit niemanden, auch nicht mit seiner Ex-Freundin.
Kate und Aiden starren mich einfach nur an während Louis schnauft. „Okay, jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, um zu verschwinden." Schnell nehme ich Aiden und Kates Hand und ziehe sie mit zum Ausgang der Cafeteria. Louis wird mich ohne zu zögern umbringen. Ich habe den Hass in seinen Augen gesehen.
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1.140 Wörter
Update: 22:40; 11.04.2020
Yay, neues Kapitel :)
Danke an alle, die diese Story lesen!! Mittlerweile sind es schon über 1k reads! Danke Leute! <3
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Nachhilfe von einem Bad boy (Pausiert)
Teen FictionMia ist eigentlich eine relativ gute und tüchtige Schülerin. Außer in Mathe. Davon versteht sie nämlich nur Bahnhof. Doch wenn sie dieses Jahr und ihren Abschluss nicht schafft, dann platzt ihr Traum eine Lehrerin zu werden, denn dafür muss man stud...