Schockiert schaute Potter mir ins Gesicht und wenn mich nicht alles täuschte, sah es sogar fast so aus, als müsse er sich ein lachen verkneifen, was mich jetzt nur noch wütender machte.
Nein Sir, da kann ich sie beruhigen, sie würde sich niemals in sie verlieben..., sagte seine Zunge wohl mal wieder schneller, als sein winziges Hirn denken konnte, denn er erbleichte etwas. Mir ist durchaus bewusst Potter, das ich nicht das erste bin, was Frauen wählen würden, wenn es darum geht jemanden für den Rest des Lebens zu finden. Scheinbar beruhigte dies ihn etwas, denn er fing wieder an zu sprechen: Entschuldigen sie, aber ich glaube eher, das Hermine mehr freundschaftliche Gefühle für sie hat Wobei ich immer noch nicht verstehen kann , wie das möglich sein soll. Wie war das? fragte ich wieder gereizter.
Hmm? Ach gar nichts, ich hab nur laut gedacht.
Ich verstehe allerdings immer noch nicht, wie ich ihnen bei ihrem, nennen wir es mal Problem, helfen soll.
Es würde bestimmt schon reichen, wenn Hermine sie wohl auf sieht, damit sie wieder anfängt zu essen und zu schlafen.
Auf gar keinen Fall, Potter! warf ich ihm an den Kopf. Was fällt diesem Jungen überhaupt ein? Bitte Sir, sie sind unsere einzige Hoffnung!
Ich sagte Nein und dabei bleibt es auch, ich habe ihnen und ihren Freunden bereits so oft geholfen und auch mehrfach das Leben gerettet! Finden sie nicht es wird langsam Zeit, das sie es mal ohne mich schaffen? Potter schaute mich nur mit einem geschocktem Gesichtsausdruck an, welcher die Schmerzen, die ich durch das viele Sprechen hatte, wieder wett machte.
In Ordnung Sir, dennoch danke ich ihnen nochmals, für alles was sie für mich und meine Freunde getan haben. Er deutete ein leichte Verbeugung an und war auch schon im Begriff zu gehen.
Moment, war das etwa schon alles? Seit wann macht ein Potter mal das was man von ihm verlangt? Und bevor ich überhaupt begriff, was ich tat, hörte ich mich schon selbst sagen: Warten sie!
Potter, welcher bereits die Hand an der Türklinke hatte, drehte sich langsam zu mir zurück. Ich hätte schwören können den Rest eines Lächelns gesehen zu haben, dieser verdammte Nein, so kann und darf ich nicht von Lily denken.
Was denn Sir? Sie haben mir doch gesagt, das sie Hermine nicht helfen werden. Und da ich mich bei ihnen bedankt habe, sehe ich nichts, was mich dazu veranlasst noch länger als nötig hier zu bleiben. sagte diese Nervensäge auf einmal wieder sehr ernst. Obwohl ich es nicht wollte, musste ich dennoch wissen, seit wann er denn so schnell aufgibt. Als ich die Antwort auf meine Frage bekam, musste ich mir insgeheim doch eingestehen, das der Junge zu einem Mann geworden war. Ich gebe nicht auf, aber ich habe gelernt, das man wissen sollte, wann man verloren hat. Damit drehte er sich um und ging.
Es ist nun eine Woche her, seit mich dieser Potter junge besucht hatte. Mein Körper wurde von Tag zu Tag immer kräftiger, seit heute schaffe ich es sogar wieder ohne Hilfe aufzustehen. Allerdings denke ich jeden Tag daran, was dieser Junge sagte, das er glaubt, ich sei die letzte Hoffnung um diese Granger zu retten. Wie kommt er nur auf so einen Schwachsinn? Es ist doch nicht mein Problem, wenn dieses Mädchen nichts mehr essen will, geschweige denn schlafen will. Dennoch bekomme ich meine Gedanken nicht von dieser Nervensäge weg, was mich extrem nervt.
Ich stand an dem Fenster und schaute zum ersten mal, seit ich aufgewacht war, nach draußen, als sich die Tür hinter mir öffnete.
Da ich seit dem Besuch von Potter keinen weiteren Besuch bekam, ging ich davon aus, das einer der Heiler hereinkam um nach mir zu sehen.
Hätte ich nicht die Jahrelange Übung eines Spions, wäre ich wahrscheinlich vor Schreck gestürzt, So aber zuckte ich nur minimal zusammen, als ich die Stimme von Ron Weasley hörte.
Professor Snape? fragte er. Wer denn sonst? Oder haben Sie jemanden anderen erwartet? antwortete ich wie immer genervt, denn nichts anderes war ich.
Nein natürlich nicht Professor... Nennen sie mich nicht Professor, denn wie ich bereits ihrem Freund Potter gesagt habe, bin ich keiner mehr! fiel ich ihm ins Wort, ohne ihn überhaupt einmal angeschaut zu haben, da ich immer noch mit dem Rücken zur Tür stand. In Ordnung, Sir. Da sie, wie sie bereits sagten, mit Harry gesprochen haben, wissen sie höchst wahrscheinlich auch weshalb ich zu ihnen gekommen bin. Allerdings.", antwortete ich ihm genervt, Da sie , wie ich ihrer Aussagen entnehmen kann, ebenfalls mit Potter sprachen, müssten sie bereits meine Antwort kennen! war meine noch gereiztere Antwort. Wieso können mich die beiden nicht endlich in Frieden lassen? Was hab ich denn getan, um so bestraft zu werden?
Doch anstatt der Junge ging, sprach er weiter: Harry hat mir dies bereits gesagt, allerdings dachte ich, das wenn sie mit eigenen Augen sehen wie es Hermine geht, sie vielleicht doch noch ihre Meinung änder. Aus diesem Grund habe ich Hermine mitgebracht. Wie bitte? Habe ich mich da gerade verhört? Sagte er wirklich, das er diese nervige Göre, Miss-Know-It-All, Besserwisserin hoch zehn mitgebracht hat?
Jetzt erst recht wütend drehte ich mich ruckartig um, was vielleicht doch keine so gute Idee war, wie mir der Schwindel verriet. Ich schloss kurz meine Augen um den Schwindel zu bekämpfen. Nachdem mir dies gelang, öffnete ich sie wieder und hatte schon die Worte, die ich diesem Bengel an den Kopf werfen wollte, auf der Zunge, als ich Sie sah und mir die Worte sprichwörtlich im Halse stecken blieben. Was ich sah schockte mich doch mehr als ich es je zugegeben hätte. Vor mir stand nicht mehr dieses kleine Mädchen mit ihren Augen, welche immer so ein strahlen zeigten oder ihren widerspenstigen Locken. Nein, das Mädchen, welches vor mir steht, ist abgemagert, ihre Augen leer und mit dicken Augenringen umrahmt. Ihre Locken hängen matt und leblos an ihrem gesenkten Kopf herab. Die Worte die ich eben noch auf der Zunge hatte, waren längst vergessen. Miss Granger? fragte ich nun genauso dümmlich, wie Weasley kurz zuvor.
Naja, ich würde eher sagen ein Schatten ihrer selbst, Mister Snape. Seit dem Tag der großen Schlacht um Hogwarts vor einem Jahr, schläft sie nicht mehr richtig, erst wenn ihr Körper diesen Schlaf mit allen mitteln einfordert. Essen und Trinken führen wir ihr zwangsweise zu, was allerdings immer schwerer wird. Ich bitte sie also nochmals, nicht wegen Harry oder mir, Helfen sie Hermine. Immerhin waren sie ihr Vorbild, sie wollte seit dem 5. Schuljahr Zaubertränke studieren, weil Sie sie inspiriert haben. Wenn einer Hermine helfen kann, dann sind sie es, so hoffen wir zumindest. schloss er seine kurze Rede.
Ich drehte mich wieder zum Fenster zurück, denn ich konnte den Anblick von diesem Häufchen Elend, welcher einst die stolze Hermine Granger gewesen sein sollte, nicht mehr ertragen. Ich seufzte einmal leise, so das die beiden hinter mir es nicht bemerkten, wobei ich stark bezweifle, das Miss Granger überhaupt etwas wahrnahm, und sagte: Es tut mir leid Weasley, aber ich kann ihnen nicht helfen. Verdammt nochmal, sie sollen ja auch nicht MIR, sondern HERMIONE helfen, bevor sie stirbt! antwortete er, stark um ruhe bemüht. Ich weiß wirklich nicht was Hermine nur an ihnen gesehen hat, denn ich sehe nichts als einen egoistischen Feigling, der niemandem hilft, solange es keinen Vorteil für ihn ergibt! schrie er schon fast.
ES REICHT! schrie ich wütend Richtung Fenster und drehte mich danach zu dem Jungen um. Ich überbrückte die kurze Distanz zwischen uns mit wenigen Schritten und flüsterte ihm zwischen meinen Zähnen hindurch zu: Verlassen. Sie. Auf. Der. Stelle. Diesen. Raum und Merlin stehe ihnen oder Potter oder sonst jemandem bei, der es wagt hier her zu kommen und mich um Hilfe zu bitten!
Während ich dies sagte, hob ich meine Hand, worauf Weasley kurz zuckte, und zeigte auf die Tür hinter ihm. Er griff daraufhin den Arm von Miss Granger und zog sie aus dem Raum. Mit einem lauten Knall flog die Tür hinter ihm wieder ins schloss.
Diese Unterhaltung hatte mich doch mehr Kraft gekostet, als ich dachte, weshalb ich mich wieder in mein Bett legte und fast auf der Stelle einschlief.

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Geheiniswahrer
RomansaEin Jahr nach dem Fall von Voldemort bittet Harry Severus, ihm zu Helfen. Wobei er ihm helfen soll und ob Snape es auch macht, müsst ihr selbst lesen. SS/HG