Arthur Weasley und Harry Potter zerrten mich mit aller Kraft von dem Weasley Spross weg. Als ihnen das auch gelang, denn immer noch war ich etwas geschwächt, was ich mir jetzt selbst eingestehen muss, drückte Arthur mich ein paar Schritte weg vom Haus. Kann mir einer von euch beiden vielleicht erklären, was hier los ist?! fragte Arthur mit erhobener Stimme. Snape ist total verrückt, behauptet ich hätte ihn bei meinem Besuch verflucht, dabei hatte ich meinen Stab nicht mal bei mir! brüllte Ronald in meine Richtung.
Immer noch leicht verwirrt fragte ich ihn also, wer es sonst gewesen sein sollte, denn ansonsten war niemand zu einem Krankenbesuch erschienen. Dies laut auszusprechen, versetzte mir einen kleinen Stich in meine Brust, welchen ich allerdings gekonnt ignorierte.
Nun, fing Arthur nach einem kurzen Moment der stille, in welcher man nur schweres Atmen hören konnte, das Ron seinen Stab an dem besagten Tag nicht dabei hatte, kann ich bestätigen, denn im St. Mungo ist es, seit dem Ende des Krieges, nur noch den Heilern gestattet einen Zauberstab mit sich zu führen. Das Ministerium fürchtete, das sich Sympathisanten des Dunklen Lords als Besucher ausgeben würden um den überlebenden etwas anzutun. Denn die Sicherheit wurde so verstärkt, das Stäbe erkannt werden und die Schutz banne verhindern sofort das betreten des St. Mungo. So kann man mit einem Stab am Körper das Krankenhaus nicht betreten.
Das es aber auch unter den Heilern Sympathisanten gibt, wurde dabei auch bedacht? fragte ich immer noch leicht irritiert, nach außen hin wirkte ich aber wie immer unbeteiligt, die Maske saß perfekt.
Potter wollte mir gerade antworten, als Mr. Weasley ihm zuvor kam: Wollen wir nicht vielleicht erst einmal nach drinnen gehen? Dort ist es doch bequemer als hier draußen.
Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten drehte Arthur sich um und ging ins Haus. Die beiden Jungen machten es ihm gleich, so das ich alleine vor dem Haus stand. Resigniert seufzte ich und folgte den drei Männern ins Haus, wo ich sie auch in der Küche, mit jeweils einer Tasse Tee auf dem Tisch vor ihnen, fand. Ich nahm auf dem Stuhl, welcher am weitesten von allen entfernt stand, Platz. Sofort stellte mir Molly, fast so als habe sie nur darauf gewartet, das ich mich setze , ebenfalls eine dampfende Tasse Tee auf den Tisch. Ich nickte ihr kurz dankend zu, bevor ich meinen Blick wieder auf die drei vor mir legte.
Also, kann mir je... wollte ich gerade beginnen, als von oben aus dem Dachgeschoss des Hauses Ginny Weasley panisch rief: Mum, Dad kommt schnell! Irgendetwas stimmt mit Hermine nicht! Sofort sprangen nicht nur die beiden angesprochenen auf, sondern auch die zwei besten Freunde von Miss Granger und liefen so schnell ihre Beine sie trugen die schmale Holztreppe nach oben.
Bevor mich das Gefühl von Unbehagen ergreifen konnte, hörte ich wie Molly die Treppe runter rannte und in der Küche nach irgendetwas suchte.
Molly, was ist denn los, vielleicht kann ich ihnen helfen? fragte ich schneller als ich denken konnte, doch bevor ich irgendwas hinzufügen konnte, drehte sich die Vollblut Mutter zu mir herum und sah mich an, als sie zu sprechen anfing: Mir kannst du nicht helfen Severus... Merlin sei dank, dachte ich und konnte ein erleichtertes seufzen gerade noch so unterdrücken, als Molly bereits weiter sprach: aber Hermine kannst du helfen, sie hat eine Art Krampfanfall, den sie bekam, nachdem Ginny ihr wie üblich essen gab Noch bevor das letzte Wort überhaupt die geringste Chance hatte, an mein Hirn zu gelangen, hatte Molly mich bereits am Arm gepackt und zerrte mich nun nach oben, wo, wie ich annahm, das Zimmer von der kleinen Know-It-All ist.
Oben angekommen musste ich erst mal kurz Luft holen, denn Molly hatte ein Tempo vorgegeben, welches ich ihr in diesem Alter nicht zugetraut hätte.
Als ich den Raum betrat, lag Miss Granger auf dem Bett und Krampfte, neben ihr kniete eine völlig verheulte Ginevra Weasley. Ich braucht nicht lange um zu erkennen was dem Mädchen fehlte, also fragte ich in den Raum hinein, ohne wirklich jemanden anzuschauen: Hat sie irgendwelche Allergien?
Fünf verwirrte Gesichter sahen mich nun an und ich konnte dieses mal ein genervtes Augenverdrehen nicht unterdrücken. Ähm Professor, was ist eine Allergie? fragte der nervigste Rotschopf von allen. Ron, eine Allergie bedeutet, das man etwas nicht verträgt, so wie ich keine Zitronen essen kann, denn davon bekomme ich einen Ausschlag. erklärte Potter leicht anschaulich seinem Freund. Die Information, das er allergisch auf Zitronen ist, muss ich mir unbedingt merken, dachte ich und musste ein grinsen unterdrücken.
Soweit mir bekannt ist, hat sie keine Allergien, Mr. Snape fügte Potter dann noch an seine Erklärung.
Na schön, dann half nur eins: Ich hab leider keinen Trank bei mir, allerdings reichen auch Orangen und Himbeeren. Weasley, gehen sie nach unten und holen mir von beidem etwas. SOFORT! sagte ich am Anfang ruhig, doch als der Junge sich nicht bewegte, brüllte ich ihn an, immerhin geht es hier um seine Freundin und nicht um ihn.
Wofür brauchen sie die Sachen? fragte Molly, die als einzige wenigstens halbwegs gefasst wirkt. Orangen enthalten Vitamin C und Himbeeren enthalten Magnesium, was beides ein natürliches Mittel ist, wenn man einen Allergischen Anfall hat. erklärte ich in meinem typischen Lehrerton, was Potter wohl veranlasste dümmlich zu grinsen. Nach wenigen Minuten kam Weasley mit den geforderten Sachen zurück und gab sie mir.
Ich teilte die Orange in der Mitte und holte etwas von dem Fruchtfleisch heraus, zusammen mit den Himbeeren wollte ich sie nun Miss Granger verabreichen, allerdings war da ein Problem Sie krampfte immer noch.
Arthur, Potter halten sie Sie fest, damit ich ihr die Sachen in den Mund geben kann! sagte ich bestimmt an die beiden gewannt, welche auch sofort taten was ich ihnen sagte. Dann bat ich Molly einen Zauber zu bewirken, der verhindern sollte, das Granger etwas von dem Zeug in die Lunge gelangte, sondern alles im Magen ankommt. Nachdem dies getan war, legte ich alles in den Mund und schloss ihn. Danach massierte ich ihren Hals, damit der natürliche Schluckreflex ausgelöst wurde. Als meine Hand an den Hals von Miss Granger ging, schnappte der rothaarige nach Luft, was mich wieder einmal mehr die Augen verdrehen lies. Wenn ich der kleinen etwas antun WOLLEN WÜRDE, würde ich dies bestimmt nicht in einem Raum voller Zeugen machen.
Es dauerte etwas, bis der Körper auf die natürlichen mittel reagierte, aber als es der Fall war, fiel Miss Granger einfach direkt in einen komatösen Schlaf, welcher die anderen aber nicht zu beunruhigen schien. Offenbar passierte dieser Schlaf nicht zum ersten mal.
So, mehr kann ich jetzt nicht machen sagte ich in den fast totenstillen Raum hinein, einzig und allein die tiefen und ruhigen Atemzüge von Miss Granger waren zu hören. Ohne das es jemand sagte, verließen wir alle gemeinsam den kleinen Raum, um dem Mädchen etwas Ruhe zu gönnen, denn die hatte ihr Körper anscheinend dringend nötig.
Unten in der Küche angekommen, setzten sich alle hin, nur ich blieb stehen, so versuchte ich meine leichte Unruhe zu verbergen. Woher wussten sie, das Mine nicht allergisch auf Zitrusfrüchte ist? fragte Der Junge-der-einfach-alles-überlebt mich plötzlich.
Ich wusste es nicht, es war bloß geraten. Auf dem Teller, welcher neben ihrem Bett stand, waren Nüsse, was mich vermuten ließ, das Miss Granger gegen eben diese allergisch ist. antwortete ich ruhig und gelassen. Wahrlich musste ich mir ein Lachen verkneifen, bei dem Anblick, den mir die Gesichter vor mir boten.
Das heißt, das ihre Aktion auch alles hätte schlimmer machen können? schrie plötzlich der jüngste Nachwuchs der Weasley Familie mich an. Ja, durchaus gab ich ihr gelassen zurück, was ihre Gesichtsfarbe sich ihrer Haarfarbe ähneln lässt.
Es folgte wieder eine unnatürliche Stille, die erst nach ein paar Minuten von Molly durchbrochen wurde: Danke Severus, danke für ALLES, was du für uns getan hast. Tränen glitzerten in ihren Augen, welche sie nicht einmal verbergen wollte. Jetzt wurde mir auch wieder Bewusst, wieso ich normalerweise die Gegenwart anderer Menschen meide, denn mir war nun wirklich Unwohl bei dem ganzen hier.
Ich hatte gar nicht bemerkt, wie Potter auf mich zukam, erst als seine Hand in mein Blickfeld kam, hatte ich es bemerkt. Danke das sie wieder einmal ein Leben gerettet haben, Sir. sagte er und hatte dabei wieder diesen ernsten Gesichtsausdruck, wie ich ihn vor einer Woche das erste mal sah. Er sah Plötzlich nicht mehr aus, wie ein kleiner Jung, plötzlich stand ein Teenager vor mir, der zu schnell Erwachsen werden musste.

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Geheiniswahrer
RomanceEin Jahr nach dem Fall von Voldemort bittet Harry Severus, ihm zu Helfen. Wobei er ihm helfen soll und ob Snape es auch macht, müsst ihr selbst lesen. SS/HG