Hermines Sicht
Ich muss träumen, denn anders kann ich mir das hier nicht erklären. Denn soweit ich mich erinnern kann, war Professor Snape vor meinen Augen gestorben und nun soll er neben mir im Bett liegen und sich Tagsüber um mich kümmern?
Anfangs dachte ich ja noch er wäre nur ein Geist, aber Geister können mich doch nicht tragen, oder doch? Nein, definitiv nicht, also musste er wirklich hier sein. Aber wie? Vielleicht erzählt er mir das ja irgendwann.
Doch wirklich lange konnte ich nicht weiter darüber nachdenken, denn mein Körper war immer noch von der mangelnden Ernährung geschwächt, auch wenn er langsam wieder zu Kräften kommt.
Ich befand mich plötzlich in dem Café, in dem Harry, Ron und ich nach der Flucht aus dem Fuchsbau eine kurze Pause eingelegt hatten.
Wir bestellten jeder etwas zu trinken, wobei Ron mir einfach nur nachplapperte, da er keine Ahnung von Muggel Getränken hatte. Die Kellnerin ging daraufhin in den hinteren Teil des Cafés. Kurze Zeit später tauchten zwei Männer auf, die mir sehr suspekt erschienen. Und damit sollte ich recht behalten, denn ohne jegliche Vorwarnung griffen die beiden uns an, sodass wir sehr damit zu kämpfen hatten, nicht von einem Fluch getroffen zu werden. Und dann sah ich ihn wieder, Professor Snape, wie er einfach nur da stand und uns beobachtete.
Professor, verschwinden sie von hier! Wenn sie erkannt werden, dann droht ihnen Gefahr, sie können uns nur helfen, indem sie JETZT von hier verschwinden.! schrie ich ihm fast panisch entgegen, als ich sah, das er sich einfach nicht vom Fleck bewegte. Miss Granger sie müssen aufwachen. fing er an zu sprechen, aber obwohl er nur ein paar Meter von mir entfernt stand, klang seine Stimme so, als würde er durch Watte zu mir sprechen. Hermine, bitte wachen sie auf, sie träumen nur, das ist nicht real! Bitte wachen sie auf Hermine. sprach er weiter sanft zu mir und kurz darauf schlug ich auch die Augen auf und sah wie der Professor über mich gebeugt war.
Ich starrte ihm einfach nur in seine Obsidian Augen, die gerade vor Sorge nur so trieften, allerdings konnte ich mir das auch nur einbilden. Dennoch versank ich mal wieder in diesen schwarzen Seen. Sie wirkten so beruhigend, da sie immer eine Sicherheit ausstrahlen, welche ich sie noch nie gesehen hatte. Sie haben nur schlecht geträumt, hier kann und wird ihnen nichts passieren, das Verspreche ich ihnen! sprach er wieder mit dieser tiefen und samtigen Stimme, in welche man sich glatt verlieben könnte. Ich nickte ihm zu, sodass er wusste, das ich ihn gehört habe und ihn auch verstand. Er lies daraufhin meine Schultern los und legte sich wieder hin, diesmal allerdings nicht darauf bedacht den Abstand zwischen uns zu wahren, wahrscheinlich war er selbst viel zu erschöpft.
Aus Angst, er könne vielleicht doch noch das Zimmer und somit auch mich verlassen, rutschte ich noch näher zu ihm und kuschelte mich an ihn, sodass mein linker Arm über seiner Brust lag und mein Kopf auf seiner Schulter zum Ruhen kam. Was gedenken sie jetzt schon wieder zu tun, Miss Granger? fragte er mich, offensichtlich um Ruhe bemüht. Ich bin kein Kuschelbär, also hätten sie vielleicht die Güte und lassen wieder von mir ab? kam es bereits gereizter von ihm. Doch ich dachte gar nicht daran, von dieser Position abzuweichen, denn erstens war sie sehr bequem und zweitens hatte ich hier das Gefühl, als könne mir nichts passieren. Und mit diesem Gedanken war ich dann auch wieder eingeschlafen, seine Bemerkungen schon nicht mehr wahrnehmend.
Als ich das nächste mal aufwachte, lag ich wieder alleine im Bett, allerdings war die Matratze neben mir noch warm, was bedeuten musste, das er noch nicht lange wach war. Nach ein paar Minuten, in denen ich den Himmel beobachtet hatte, kam der Professor ins Zimmer zurück, sagte mir, das ich aufstehen soll und erst einmal ins Bad solle, um meine Morgen Routine hinter mich zu bringen.
Ich ging zuerst zur Toilette und danach zum Waschbecken, um mir die Hände zu waschen, als ich einen roten Fleck am Rand des Beckens sah. Sofort hatte ich wieder die Bilder des Blutüberströmten Professors vor meinen Augen. Wieso bin ich nicht da geblieben und hatte versucht ihm zu helfen? In meiner Tasche hätte ich doch bestimmt noch etwas gehabt, womit ich die Blutung hätte stoppen können. Aber nein, ich war so feige und lief davon. Von meinen Schuldgefühlen überrollt, brach ich weinend und zitternd zusammen. Offenbar hatte der Professor mich gehört, denn er kam ins Badezimmer gestürmt und direkt auf mich zu. Was ist passiert? Geht es ihnen gut? Haben sie sich verletzt? fragte er ohne auch nur einmal Luft zu holen. Jetzt sagen sie doch etwas Miss Granger! sagte er nun etwas lauter, was mich wieder an den Krieg erinnerte. Es tut mir Leid So fürchterlich Leid. schluchzte ich immer wieder, so wie ein Mantra. Was tut ihnen Leid, Hermine? fragte Snape nun wieder leise.

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Geheiniswahrer
Lãng mạnEin Jahr nach dem Fall von Voldemort bittet Harry Severus, ihm zu Helfen. Wobei er ihm helfen soll und ob Snape es auch macht, müsst ihr selbst lesen. SS/HG