~ Hermines Sicht~
Geschockt sah ich auf die Szene vor mir. Severus war über Adams gebeugt und hatte seinen Zauberstab auf ihn gerichtet. Adams hatte mich, kurz bevor ich mein Zeugnis erhalten hatte, gefragt, ob ich mit ihm tanzen würde. Zuerst hatte ich abgelehnt, da ich den Blick von Severus gesehen hatte. Allerdings war es ja auch nur ein Tanz, so waren zumindest seine Worte gewesen.
Allerdings stellte ich während des Tanzes schnell fest, das er nicht nur Tanzen wollte. Seine Hand ist immer an meinem Rücken runtergerutscht und dann hatte er auch noch versucht mich zu küssen. Severus hatte ihn plötzlich von mir weggezerrt und nun war er über ihn gebeugt.
Noch ehe ich etwas sagen konnte, schrie Adams auch schon vor Schmerzen.
Langsam löste sich Severus von Adams und sah zu mir. Leise fragte er: Ist alles in Ordnung bei dir? Ich nickte ihm zu, bevor ich zu Adams sah. Keine Sorge, er hat nur ein paar Furunkeln an einer sehr empfindlichen Stelle. sagte Severus, nachdem er meinem Blick gefolgt war. Langsam kam er auf mich zu und nahm mich in seine Arme. Erst jetzt merkte ich, das mir die Belästigung von Adams doch näher ging, als ich gedacht hatte. Die ersten Tränen liefen an meinen Wangen herab, weshalb ich mein Gesicht an der Brust von Severus versteckte.
Severus! Kannst du mir das hier bitte erklären?! erklang die Stimme von Minerva hinter mir. Er hatte den Mund schon geöffnet, als ich mich in seinen Armen drehte und Minerva eine Antwort auf ihre Frage gab: Minerva, Severus kam mir nur zu Hilfe, denn dieser Adams hatte nicht aufgehört, mich zu bedrängen. Wäre Severus nicht gewesen, dann hätte ich ihm diesen Fluch auch selbst angehext.
Erstaunt sah die ältere Hexe zwischen Adams und mir hin und her. Sie nickte knapp, wies dann zwei andere Jungen an, Adams in den Krankenflügel zu begleiten und forderte die Gäste auf, wieder Spaß zu haben.
Bevor sich aber alle wieder abwendeten, sprach Severus noch schnell: Wenn es auch noch einer wagt, meine Frau oder meine Kinder anzugehen, der bekommt es mit mir zu tun. Ich werde dann aber nicht mehr so Human vorgehen. Damit drehte er uns um und führte mich zu unserem Tisch, an dem auch schon Hannah und Samantha warteten.
Mit den beiden gingen wir, nach einer weiteren Stunde in der großen Halle, in unsere Räume. Den gesamten Weg in die Kerker hatte Severus nicht ein Wort gesagt, was mich doch etwas nervös werden lies. Offenbar dachte er über irgendetwas nach, doch was genau es war, fiel mir nicht ein.
Hannah und Samantha fragten mich, nachdem wir in unseren Räumen waren, die gesamte Zeit, wie die Prüfungen waren und wie ich es geschafft hatte, so einen guten Abschluss zu machen. Als ich ihnen erzählte, das ich dafür sehr viel gelernt hatte, verzog Hannah das Gesicht und meinte nur, das ja nicht jeder den besten Abschluss von Hogwarts bräuchte. Daraufhin hatte Samantha sie mit sich gezogen und meinte, das es Zeit wäre, ins Bett zu gehen.
Severus war auch noch so schweigsam, als ich aus dem Bad wieder kam. Er stand vor dem Kamin und starrte in die Flammen. Offenbar hatte er noch nicht bemerkt, das ich hinter ihm stehe, denn als ich meine Arme um ihn legte, zuckte er kurz zusammen. Was ist los Severus? Du bist schon die ganze Zeit so Schweigsam. versuchte ich, ihn dazu zu bewegen, seine Gedanken mit mir zu teilen. Als er nach einigen Minuten immer noch nichts gesagt hatte, dachte ich schon, er würde mir nicht mehr antworten, doch dann spürte ich, wie er tief Luft holte und dann anfing zu sprechen: Ich habe über das nachgedacht, was dort oben passiert ist und was ich dabei Gedacht habe. Er drehte sich um und sah mir mit einer Intensität in die Augen, die ich bei ihm selten zu sehen bekam. Kein Mann wird es respektieren, das du zu mir gehörst. Und ich kann doch nicht jeden Mann verfluchen, nur weil er dir näher kommt. Sie werden es aber nicht lassen, dafür bist du einfach zu schön. Selbst ich kann es manchmal nicht fassen, das du meine Gefühle erwiderst. Als er sah, das ich etwas sagen wollte, legte er einen Finger auf meine Lippen, um mich daran zu hindern. Was er aber nicht verhindern konnte, war das mir eine Träne die Wange herunter rollte.
Ich weis, das wir noch nicht so lange zusammen sind, doch ich habe noch nie jemanden so geliebt, wie ich dich liebe. Selbst die Gefühle, welche ich für Lily hatte, waren nicht annähernd so, wie ich sie für dich habe...,plötzlich löste er sich von mir, holte etwas aus seiner Hosentasche und kniete sich vor mich hin: Als ich den Jungen sah, wie er dich angefasst hatte, kam mir nur der Gedanke, das er die Finger von meiner Frau lassen soll. Auf dem Weg in unsere Räume ist mir aber klar geworden, das du nicht meine Frau bist Und genau das möchte ich jetzt nachholen, deshalb frage ich dich Hermine Jean Granger, willst du meine Frau werden und mich zum glücklichsten Mann auf diesem Planeten, ach was sag ich da, im ganzen Universum machen?
Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Als er die kleine Schachtel in seiner Hand öffnete, schlug ich mir die Hände vor den Mund, um nicht laut zu schreien vor Glück. Er sah mich sehr unsicher an, so als hätte er Angst, das ich nein sagen könnte. Doch wie sollte ich bei einem solchen Mann nur Nein sagen können?
Deshalb gab ich ihm die Antwort, auf die er wartete: JA ja ich will deine Frau werden! Ich fiel auf die Knie und schlang meine Arme um seinen Hals, bevor ich ihn stürmisch küsste. Ungläubig sah er mich an: Du du willst wirklich? fragte er stotternd. Mehr als zu einem Nicken war ich nicht mehr in der Lage, doch das schien ihm zu reichen, denn er stand auf und zog mich mit auf die Füße, bevor er mich ein wenig hoch hob und uns drehte. Nachdem er mich wieder auf den Boden gelassen hatte, nahm er den Ring aus der Schachtel und steckte ihn an meinen rechten Ringfinger. Nun sah ich ihn mir genauer an. Es war ein sehr schlichter silberner Ring, welcher oben eine Schneeflocke aus Kristallen hatte, welche um einen Smaragd in der Mitte aufgereiht waren. Offenbar wollte er, alleine durch den Ring, allen sagen, das ich zu ihm gehöre. Meine Tränen flossen jetzt unaufhörlich an meinen Wangen herab. Wieso weinst du denn? fragte Severus sanft und versuchte mit seinen Daumen die Tränen aufzuhalten. Keine Sorge, das sind alles reine Freudentränen. Ich bin gerade einfach nur über glücklich. erklärte ich ihm und zog ihn wieder in einen tiefen Kuss.
Wir setzten uns noch auf das Sofa, wo ich mich sofort an ihn kuschelte, während er ein Buch las. Die ganze Zeit musste ich auf diesen Ring schauen, welcher jetzt an meinem Finger ist. Nie hätte ich mir das erträumen lassen. Natürlich hatte ich, während der Schulzeit, für ihn geschwärmt und mir ausgedacht, wie es sein würde, wenn ich mit ihm zusammen wäre. Allerdings war es in meinen Vorstellungen nie so schön gewesen wie jetzt. Wahrscheinlich lag es daran, das ich damals den wahren Severus nicht kannte, sondern nur den übellaunigen Lehrer.
Hermine? holte Severus mich aus meinen Gedanken: Du weist, am liebsten würde ich dich auf der Stelle heiraten, doch ich denke, das du zuerst deine Lehre machen solltest. Ansonsten müsstest du diese bei einem andern Meister machen und das möchte ich auf gar keinen Fall. sagte er und sah dabei wieder so ernst aus. Er hatte aber recht. Wenn ich nur mit ihm in einer Beziehung bin, ist es nicht so schlimm, wenn ich bei ihm meine Lehre mache, da viele Meister eine Affäre mit ihren weiblichen Lehrlingen haben. Immerhin verbrachte man drei Jahre lang jeden Tag miteinander und arbeitete sehr intensiv zusammen. Wenn ich aber mit Severus verheiratet bin, dann könnte man uns unterstellen, das ich die Prüfung nicht alleine bewältigt hätte und man könnte mir meinen Titel nehmen, noch bevor ich ihn überhaupt erhalten würde. Wir haben doch noch unser ganzes Leben vor uns, was machen da schon drei Jahre. sagte ich ihm, damit er wusste, das ich seine Sichtweise voll und ganz verstehen kann.
Ab morgen beginnt meine Lehre zur Zaubertränkemeisterin.
War es übertrieben zu sagen, das ich bereits jetzt aufgeregt bin? Zum Glück habe ich nicht nur einen wunderbaren Meister an meiner Seite, sondern auch noch den besten Mann, den man sich als Frau nur wünschen kann.
Hier und jetzt war ich die glücklichste Frau dieses Planeten.
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Geheiniswahrer
Roman d'amourEin Jahr nach dem Fall von Voldemort bittet Harry Severus, ihm zu Helfen. Wobei er ihm helfen soll und ob Snape es auch macht, müsst ihr selbst lesen. SS/HG