A L I„Willst du mich eigentlich verarschen?"
Tief in meinem Innern hatte ich gehofft, dass Hunter nicht abhob, doch ich wurde wie schon so oft nicht vom Universum erhört.
„Was zu Hölle ist denn falsch bei dir man? Ich hab dir gesagt du sollst mich nicht mehr anrufen und du..."
Hunter regte sich wahnsinnig auf.
Ich war zuerst etwas perplex weil ich niemals gedacht hätte, er würde wirklich abnehmen, doch nun hatte ich den Salat.
Endlich kam ich wieder etwas zur Besinnung und erinnerte mich selbst wieder an den Grund meines Anrufs.„Was bei mir falsch ist!?" unterbrach ich ihn grob, bevor er sich noch weiter aufregen konnte.
Die Wut strömte einfach so aus mir heraus, ohne dass ich jegliche Kontrolle darüber hatte.
„Hunter, was ist falsch bei dir!? Wie kommst du dazu, meinem Bruder bis zum geht nicht mehr abzufüllen?"
Ich schrie schon fast in den Hörer.Einige Sekunden blieb es still auf der anderen Seite der Leitung. Ich hatte schon Angst, Hunter hätte einfach so aufgelegt, doch dann hörte ich ein leises Lachen im Hintergrund.
„Ist das dein Ernst jetzt?" Hunter lachte unbekümmert weiter.
Ich versuchte wirklich, mich
zusammenzureißen, doch er machte es mir nicht gerade einfach.„Leo ist 15, man. In seinem Alter hab ich noch viel schlimmeres getan als mich bloß zu besaufen." Hunters Stimme triefte nur so vor Belustigung.
„Schlimmeres? Hunter, das ist nicht witzig!"
„Ein bisschen schon." murmelte er in den Hörer, worauf ich mein Handy fast vor Wut gegen die Wand schlug.
„Ich schwöre dir, lass meinen Bruder in Ruhe, sonst..."
„Sonst was?" provozierend unterbrach Hunter meine Drohung und ich konnte mir sein blödes Grinsen nur zu gut vorstellen.
Er brachte mich einfach zur Weißglut!
Dennoch wusste ich keine Antwort. Ja, was sollte ich schon machen?
Ich war ein Niemand.„Dachte ich's mir doch."
Mit diesen Worten legte er auf.„Wichser." flüsterte ich, als ich mich langsam zu beruhigen versuchte.
So hatte ich mir den heutigen Tag wirklich nicht vorgestellt.Unentschlossen ließ ich mich nach hinten in meinen Haufen von Kissen fallen.
Ich wusste, dass ich irgendwas gegen Hunter und seine Kumpels unternehmen musste.
Zeitgleich verwarf ich den Gedanken allerdings auch sofort wieder.Hunter war der beliebteste und einflussreichste Junge an der ganzen Schule.
Was er sagte, wurde gemacht und entsprach für den Großteil der Schule auch immer der Wahrheit.
Ich konnte nichts gegen ihn unternehmen, egal wie sehr ich das wollte.Die Erkenntnis frustrierte mich so stark, dass ich beschloss für den Rest des Tages gar nicht mehr aus meinem Zimmer zu kommen.
Doch nach zwei Stunden des kompletten Selbstmitleides, wollte ich nach Leo sehen.
Ich hoffte inständig, dass er noch schlief.Als ich in sein Zimmer kam, versuchte er sich gerade aufzusetzen.
Er sah gar nicht gut aus.
Als er dann auch noch begann zu würgen, holte ich so schnell wie ich konnte einen Putzeimer aus dem Wandschrank im Flur.
Ich sprintete so schnell wie ich konnte durch unser Haus, doch natürlich kam ich zu spät.Voller Frust ließ ich den Putzeimer einfach fallen.
Heute war wirklich nicht mein Tag.Die Masse verteilte sich immer weiter auf dem grauen Teppichboden und ich hatte wirklich keine Ahnung, wie ich das je wieder Sauber kriegen sollte.
Geschweige denn es unserer Mutter erklären sollte.„Ali?" Leo sah mich flehend an.
Besorgt musterte ich ihn. Die Schatten unter seinen Augen sind noch größer geworden, und auch seine Haltung sah mehr als nur schwach aus.
Und das alles nur wegen Hunter schoss es mir durch den Kopf.
„Kannst du mir ein Glas Wasser bringen?"
Ich nickte stumm, und war innerhalb von ein paar Sekunden wieder bei meinem Bruder.Dieser nahm das Glas Wasser dankend an und leerte es in einem Zug.
Erst in diesem Moment fiel mir der fürchterliche Gestank auf.Besorgt sah ich auf die Uhr.
Ich hatte noch zwei Stunden, bis meine Mutter wieder nach Hause kommen würde, und bis dahin musste ich Leo wieder in Ordnung kriegen, und das Zimmer Sauber.Na toll.
Gestresst schickte ich Leo ins Wohnzimmer, wo er nichts tun sollte, außer sich aufs Sofa zu legen.
„Und bitte, kotz nicht noch einmal." bat ich in einem flehenden Ton, worauf er nur nickte und die Treppe runterging.Sprintend schnappte ich mir das ganze Putzzeug und gab mir größte Mühe, nicht hinzufallen.
Ich war mir nicht sicher, wie ich den riesigen Fleck aus dem Teppichboden herausbekommen sollte, und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass mir die Zeit davonlief.Also beschloss ich mich für die weniger schöne, aber erstmal notwendige Maßnahme und legte einen Teppich über den Fleck.
Natürlich wäre der Geruch immer noch da, doch darum würde ich mich dann später kümmern.Als ich nach unten hetzte, saß Leo aufrecht auf dem Sofa.
„Wie gehts dir?"
Ich betete, dass er wieder nüchtern war, und es ihm wenigstens einigermaßen gut ging.„Es geht schon."
Ich atmete erleichtert auf.Als ich wieder hochgehen wollte, hielt Leo mich auf.
Fragend sah ich ihn an.„Ich...ich wollte mich bei dir entschuldigen. Also, dass ich mich besoffen hab und so."
Mitfühlend sah ich Leo an.
Es war nicht seine Schuld.
Bestimmt haben Hunter und Luke ihn gezwungen, und dabei schrecklich viel Spaß gehabt.„Schon okay, jetzt ruh dich aus."
Mit diesen Worten stieg ich wieder die Treppen zu meinem Zimmer hoch.Dieser Tag war wirklich die reinste Katastrophe.
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Stay away from Drugs
Teen Fiction„Heroin." Perplex sah er mich an, während er mir durch meine Haare streichelte. „Du bist wie Heroin. Du zerstörst mich innerlich, machst mich kaputt. Dennoch bin ich süchtig nach dir und kann einfach nicht ohne dich Leben." Dann küsste ich ihn...