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A L I

„Au!"

Verdammt, wieso hatte ich mich bloß auf diese Scheiße eingelassen?
Achtzehn Jahre lang hatte ich gut auf diesen Scheiß verzichten können.

„Alles gut, Baby. Du hast es bald geschafft."
Hunter sah mich zuversichtlich an und küsste fürsorglich meine Hand.

„Hat es bei dir genau so wehgetan?" fragte ich Hunter leidend und verzog mein Gesicht vor Schmerz.

„Ja, nur ich hatte definitiv mehr Alkohol im Blut." lachte Hunter wieder und wagte einen kleinen Blick auf meinen Beckenknochen.

„Ich bin gleich fertig." nuschelte der Tätowierer und setzte die Nadel wieder unter meiner Haut an.

Eine wirklich beschissene Idee.

Vor zwei Wochen kam Hunter mit der Idee an, uns Partnertattoos stechen zu lassen, wo ich von Anfang an gegen war.
Doch jetzt lag ich hier.

„Denk an was anderes, Baby. In London wirst du stolz sein, dieses Tattoo zu besitzen." lächelte Hunter und drückte meine Hand erneut.

London.

Ich musste bei diesem Gedanken lächeln.

Ich hatte nun seit über einem Monat meinen Schulabschluss in der Tasche und hatte mich spaßeshalber an einem College in London beworben.
Ich konnte mein Glück kaum in Worte fassen, als ich angenommen wurde.

Ich hatte nicht einmal Zeit, über Hunters und meine zukünftige Fernbeziehung zu Philosophieren, denn noch am selben Tag versicherte er mir, dass er mit mir kommen würde.
Ich weinte Rotz und Wasser vor Freude an diesem Tag.

Hunter würde zwar nicht aufs College gehen, doch er würde eine Ausbildung in einem Kinderheim machen.
Hunter und Kinder? Bei diesem Gedanken graute es mir Anfangs.

Doch es stellte sich heraus, dass Hunter ein besserer Erzieher war, als man auf den ersten Blick glauben würde.

Ein letztes Mal Schmerz, dann verkündete der Tätowierer:,,Fertig."
Erleichtert atmete ich auf.

„Ich tu das alles nur für dich, vergiss das ja nicht!" drohte ich Hunter an.

„Ich liebe dich." lachte er und hab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Ich liebe dich auch." schmunzelte ich.

Dann widmete Hunter sich wieder meinem neuen Tattoo.

„Sieht fast so gut aus wie meins." gab er an und ich schlug ihm auf den Oberarm.

Dann richtete auch ich mich auf und betrachtete mein Becken zum ersten Mal.

Fuck it.

Natürlich gab es süßere Pärchentattoos, doch keines passte so gut zu uns wie dieses.

Hunter und ich hatten einen wirklich langen, steinigen Weg hinter uns.
Und es würde mit Sicherheit nicht immer einfach werden. 

Doch wir würden es schaffen.

Hunter bestätigte mir das jeden Tag aufs Neue, wenn er mich morgens durch einen Kuss weckte.
Oder wenn er mich spontan zum Tätowierer schleppte.
Ich liebte ihn.

„Hunter?"
Sofort blickte er zu mir auf.

„Ich liebe es." sagte ich und deutete auf meinen Beckenknochen.
Hunter musste unwillkürlich lachen.
Dann beugte er sich zu mir, und küsste mich.

Das Feuer in mir brannte so stark wie noch nie.

Und niemand würde es je wieder löschen.

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Stay away from Drugs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt