A L I
„Verdammte Scheiße, du hast es einfach verkackt!" hörte ich eine tiefe Stimme schreien, als ich die Treppe hochging.
„Es tut mir leid, okay. Ich..."
„Nein! Hör mir zu, du wirst jetzt..."
„Hunter!"
Überrascht drehten sich beide Köpfe zu mir um.
Ich stand im Türrahmen von Leo's Zimmer und die Szene die sich mir bot war wirklich mehr als skurril.Hunter hatte Leo am Kragen gepackt und drückte ihn gegen die Wand, während Leo's Augen nur so von Angst erfüllt waren.
„Hunter, lass ihn los!" schrie ich, und Hunter ließ Leo mit einem letzten Ruck los.
„Was ist hier los?" fragte ich nun etwas ruhiger.
„Das geht dich gar nichts an." zischte Hunter und wollte sich aus dem Staub machen, doch ich versperrte ihm den Weg.„Du wirst jetzt nicht so einfach gehen." flüsterte ich und er war mir schon wieder viel zu nah.
„Sonst was?" flüsterte er nun zurück.
Er stand nur einige Zentimeter von mir entfernt.„Ali, ich kann's erklären."
„Du wirst überhaupt nichts erklären!" unterbrach Hunter Leo wütend und war kurz davor, sich schon wieder auf ihn zu stürzen.„Hunter, du kommst mit. Leo, du bleibst gefälligst hier!" wies ich meinen kleinen Bruder an und zog Hunter mit in mein Zimmer.
„Also, was sollte das?" fragte ich ihn, sobald ich meine Zimmertür geschlossen hatte.
„Ich gehe jetzt." Hunter machte Anstalten zu gehen, doch ich versperrte ihm den Weg.
„Ich schwöre dir, wenn du auch nur noch einen Schritt auf die Tür zugehst, werde ich dich eigenhändig die Treppe runterschubsen."
Provokant sah Hunter mich an, doch ich hielt seinem Blick stand, weswegen er schließlich ein paar Schritte rückwärts ging.
„Also, was ist passiert?"
„Wieso fragst du nicht deinen Bruder?" wich Hunter meiner Frage wieder aus.
„Hunter ich schwöre ich..."„Ist ja gut." er hob abwehrend die Hände.
Dann zog er seine abgenutzte Lederjacke aus und setzte sich auf mein Bett.
„Dein Zimmer ist wirklich schön." Sagte er in einem ironischen Ton und machte sich somit immer weiter über mich und meine Pinke Bettwäsche lustig, doch ich sah ihn steinhart an.„Na schön." seufzte er.
„Leo hat Mist gebaut."„Und was für welchen?"
Ich glaubte, kurz so etwas wie Angst in seinen Augen aufflammen zu sehen.
Doch sicher war ich mir dabei nicht.„Er hat einen Streit mit nem Kumpel von mir angezettelt."
Skeptisch beäugte ich ihn.
Doch ich konnte keinerlei Anzeichen auf eine Lüge finden.
Aber wie auch?
Hunter war so emotional wie ein Stein.„Das ist alles?"
„Ja, alles."Wütend raufte ich mir die Haare, welche bis gerade eben noch perfekt saßen.
Dank Hunter war meine gute Laune bezüglich des Dates verflogen.„Wie war dein Date?" fragte er auf einmal.
Er musste meinen Überraschten Blick gedeutet haben, denn er fügte schnell hinzu:,, Ich hab das Auto vom Fenster aus gesehen. Ein ganz schöner Angeber." sagte er und setzte sich etwas weiter auf mein Bett.„Lass ihn in Ruhe." zischte ich.
„Er ist kein Angeber."„Ist das der Typ, mit dem du auf der Party rumgemacht hast?" fragte er nun.
Sofort bekam ich ein ungutes Gefühl, wenn ich wieder an Hunters Blick dachte, welchen er mir an diesem Abend zugeworfen hatte.„Seit wann bist du so neugierig?" stellte ich als Gegenfrage und sah ihn provokant an.
„Ich bin nicht neugierig, ich würde nur gern deine Verwandlung verstehen." sagte er ruhig und verschränkte die Arme.
„Was?" Ich war komplett verwirrt.„Na, deine Verwandlung. Von dem jungfräulichen und braven Mädchen zum Partygirl, was gleich zwei Männer in nicht mal drei Tagen aufreißt."
Ich war geschockt.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.„Arschloch."
Hunter zuckte daraufhin nur mit den Schultern und legte sich nun Komplett in mein Bett.
„Ich hab keine zwei Männer aufgerissen!" versuchte ich mich verzweifelt zu rechtfertigen.
Ich wollte nicht, dass er so von mir denkt.„Ist mir egal. Wie gesagt, ich will's nur verstehen." Hunter setzte sich wieder auf.
„Runter von meinem verdammten Bett!" schrie ich nun.
Wenn er mich schon beleidigen wollte, dann würde er dies sicherlich nicht in meinem Bett tun.Lachend stand Hunter auf.
Er machte sich schon wieder über mich lustig.„Und hör auf dich über mich lustig zu machen." sagte ich nun etwas leiser, als Hunter mich auf einmal wieder Ernst ansah.
Doch da war ein Ausdruck in seinen Augen.
Ich wusste nicht genau, was es war.
Doch dann kam Hunter mir näher.Er engte mich immer weiter ein, bis mein Rücken schließlich gegen die Tür knallte.
„Und was, wenn nicht?" flüsterte er.
Seine Stimme war noch tiefer geworden, und seine Augen starrten mich an.
Ein leichtes Lächeln lag jedoch auf seinen Lippen, was unglaublich verführerisch aussah.
Was dachte ich hier?„Hunter." flüsterte ich.
Ich wusste genau, worauf er aus war.
Und das war eine ganz schlechte Idee.„Ja?" fragte er neckend und kam mir immer näher.
Erwartend schloss ich meine Augen, doch nichts kam.
Das Feuer blieb weg.
Als ich meine Augen öffnete, war Hunter immer noch Millimeter von mir entfernt.
Ich wollte mich nach vorne zu ihm beugen, doch er flüsterte:,,Nicht."„Wieso nicht?"
Hunter schwieg.„Hunter, eigentlich sollte ich dich hier rausschmeißen." sagte ich schließlich und lehnte mich wieder gegen die Tür.
Doch Hunter dachte nicht mal daran, auch nur ein klein wenig Abstand von mir zu nehmen.„Wieso?" fragte er stattdessen leise.
Ich konnte nicht anders und musste auf seine Lippen schauen.
Die Spannung zwischen uns war so stark, dass man sie hätte zerschneiden können.„Weil...weil es dir nichts bedeutet hat." Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper, oder irgendeinen meiner Sinne.
Ich hatte die komplette Kontrolle verloren.„Wer sagt, dass es mir nichts bedeutet hat?" flüsterte er nun.
Moment.
Was?Mein Blick ging in eine derartige Schockstarre über, dass ich nur halb mitbekam, wie Hunter sich von mir entfernte, und die Spannung mit ihm.
„Darf ich jetzt gehen?" fragte er mich schließlich.
Ich nickte schwach und machte ihm Platz.Sekunden später war er verschwunden.
Wie in Trance versetzt fasste ich mir an meine Lippen.
Wer sagt, dass es mir nichts bedeutet hat?
Diese Intensität, als er die Worte ausgesprochen hatte.
Das konnte unmöglich eine Lüge sein.Und ob ich es wollte oder nicht.
Ich musste durch seine Aussage lächeln.
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Stay away from Drugs
Teen Fiction„Heroin." Perplex sah er mich an, während er mir durch meine Haare streichelte. „Du bist wie Heroin. Du zerstörst mich innerlich, machst mich kaputt. Dennoch bin ich süchtig nach dir und kann einfach nicht ohne dich Leben." Dann küsste ich ihn...