Five

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H U N T E R

Gestresst fuhr ich so schnell es ging nach Hause.

Luke hatte mal wieder komplett übertrieben mit der Party.

Und dann auch noch die Nummer mit der großen Schwester von Leo.

Ich hatte so einen Kater, dass es mir schon wehtat, dass Radio auf die leiseste Stufe zu stellen.

Die sonst so kurze Autofahrt zog sich viel länger als normalerweise.

Doch kaum war ich Zuhause, wollte der verdammte Horror nicht aufhören.

„Hunter! Hunter!"

„Halt die Fresse, Zach." sagte ich zu meinem kleinen Bruder, welcher mit irgendeinem Blatt Papier aufgeregt vor meiner Nase herumfuchtelte.

„Aber...Hunter jetzt guck doch mal!"

„Was ist denn, Man?" fragte ich ihn.

Zach ging mir einfach nur auf den Sack.

„Ich hab ne zwei in Mathe." sagte Zach nun etwas kleinlauter, was ich mit einem einfachen Schulterzucken bewertete.

Ich verschwand ohne einen weiteren Kommentar zu meinem kleinen Bruder in meinem Zimmer.

Mein Handy sorgte erneut dafür, dass mein Kopf zu platzen drohte.

„Was?"

„Komm runter, alter" Adams lachen hallte in mein Ohr und ich wünschte, ich könnte es ihm in diesem Moment aus dem Gesicht prügeln.

„Was willst du?"

„Du hast heute noch einen Termin."

Fuck.

„Adam, muss ich das heute machen?"

„Alter, du hast gesagt du lieferst aus, wenn ich die Termine mache. Ich kann heute nicht."

Ohne ein weiteres Wort legte ich auf.

Ich wusste wann und wo.

Es war immer dasselbe.

Adam machte die Termine immer zur selben Zeit, am selben Ort aus.

Dass er uns damit den Cops wie auf dem Silbertablett servierte, war ihm natürlich nicht klar.

Dennoch konnte ich mich über Adam als Geschäftspartner nicht wirklich beschweren.

Er verlangte weder, dass wir das Geld teilten, noch dass ich ihm irgendwas schuldig war.

Er verlangte ja nicht mal, dass ich zu ihm nett war.

„Bis dann, Zach." ohne auf eine Antwort zu warten, knallte ich die Haustür zu und rannte die ganzen sechs Stockwerke wieder herunter.

Ich verfluchte diese fucking Treppen.

Ein schlechtes Gewissen wegen dem, was ich tat, hatte ich schon lange nicht mehr.

Schließlich war es ja auch nichts schlimmes.

Jeder vertickte hier und da mal ein paar Drogen.

Das war doch völlig normal.

Als ich auf meinen üblichen Parkplatz parkte, war mein Kunde noch nicht da.
Was auch keine Überraschung war, schließlich war ich ne halbe Stunde zu früh.

Stay away from Drugs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt