Eighteen

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H U N T E R

Dieser Abend war einfach nur Scheiße.

Ich kannte das Mädchen nicht mal, dem dieses Haus gehörte.
Doch ich wusste schon beim Betreten des Hauses, dass ich sie bestimmt nicht mögen würde.

Das dann auch noch Ali hier auftauchte, gab mir den Rest.
Wann hatte sie sich bitte von der prüden, einfältigen Nervensäge zu einer Partybitch entwickelt?

Seit Samstag ging mir diese verfickte Nacht nicht mehr aus dem Kopf.
Es war viel weniger der Sex, obwohl der echt gut war.
Sondern vielmehr war es die Tatsache, dass ich Stunden mit ihr reden konnte, ohne dass sie mir auf die Nerven ging.

Natürlich könnte ich dies auch dem Alkohol zuschreiben.
Doch normalerweise würde ich dank des Alkohols einfach mit ihr schlafen, anstatt mich davor erst noch sechs Stunden mit ihr zu unterhalten.

Doch so schnell wie ich sie gesehen hatte, so schnell hatte ich sie auch wieder verloren.
Ich hätte sie sowieso nicht angesprochen.

Die Stunden vergingen, und in der Zwischenzeit hatte ich eine wirklich nette Brünette kennengelernt.

„Du bist Hunter oder?"
Frage sie mich, wobei sie sich gegen den Türrahmen lehnte.

„Ja, woher kennen wir uns nochmal?" ich hatte nicht wirklich Lust auf Konversation, da konnte ich auch ruhig unhöflich sein.
Ich ließ meinen Blick langsam durch den großen Raum schweifen.

„Ich bin Michelle. Mir gehört das Haus hier."
Verwirrt sah ich sie an.
Seit wann hatten wir so eine reiche Bitch bei uns auf der Schule?

Klar, manche hatten viel Geld, wie Luke oder Carter, aber keiner von denen lebte in so einem Palast.

„Wir sind zusammen in einem Mathe Kurs?" versuchte ich es weiter, doch den hatte ich so oft geschwänzt, dass ich mich nicht mal mehr an den Lehrer erinnern konnte.

„Naja ist ja auch egal." winkte sie ab, und klimperte mit ihrem viel zu langen Wimpern.
Sie zog ihr sowieso schon viel zu kleines Top noch mehr nach unten.
Und ehrlich gesagt, es langweilte mich.

Es machte für mich keinen Unterschied, ob ich mit Michelle, oder doch mit Cara aus meiner Stufe redete.
Sie hörten sich alle gleich an, gaben mir dieselben Antworten, hatten die gleichen Meinungen und taten auch dieselben Dinge.

Ich nahm einen Schluck von meinem Bier und sah mich ein wenig weiter um.
Plötzlich entdeckte ich sie.
Sie saß an der Bar mit irgend so einem älteren Typen.
Dieses Mädchen hatte ne verfickte Bar in ihrem Wohnzimmer.

Sie lachte bei fast allem was er sagte, und er starrte ihr fast durchgehend auf den Ausschnitt.
Entweder war sie zu naiv um es zu bemerken, oder sie war nicht anders als die anderen Mädchen die ich kannte.

„Hunter?"
Michelle musterte mich. Sie lechzte schon fast nach meiner Aufmerksamkeit.
Was soll's.
Also küsste ich sie.

Sie erwiderte natürlich sofort und krallte sich in mein Shirt.
Wie sehr ich es hasste, wenn Mädchen so etwas taten.
Ich konnte ihren klebrigen Lipgloss an meinen Lippen spüren, und ihr Gestank nach Parfüm umhüllte mich.

Trotz dessen drückte ich sie mehr an den Türrahmen und küsste sie weiter.
Es war fast schon zum Automatismus geworden.
War mir langweilig, schnappte ich mir ein Mädchen.
War ich Sauer, schnappte ich mir ein Mädchen.
War ich abgefuckt, schnappte ich mir ein Mädchen.
So langsam verlor ich leider ein wenig den Überblick.

Ich löste mich von Brünettchen und wischte mir ihren ekligen Lipgloss von meinen Lippen.
Das hasste ich am meisten an dem Zeug.
Es klebte wirklich überall.

„Willst du mit in mein Zimmer kommen?" fragte sie mich schließlich.
Doch ich war gerade wirklich nicht mehr in Stimmung, weil ich aus dem Augenwinkel sehen konnte, wie dieser Typ mit Ali tanzte.

Verfickte Scheiße, wieso Kümmert mich das?
Soll sie doch machen, was sie will.
Ist nicht meine Sache. 

„Ne, lass mal." sagte ich jedoch und lehnte mich an dem Türrahmen in dem Raum hinein.
„Dein Ernst jetzt?" fragte mich Michelle und sah mich empört an.

Meine Fresse, erwartete die dass ich die wegen einmal rumgeknutsche sofort heiratete oder was?

„Ja, und jetzt verpiss dich." sagte ich genervt und wendete mich wieder der Tanzenden Menge zu.

„Arschloch." zischte Michelle, doch dampfte dann schließlich ab.

Ich trank immer noch an meinem ersten Bier.
Heute Abend war ich wirklich zu nichts zu gebrauchen.
Und meine Gedanken versanken sofort wieder in der Unendlichkeitsschleife, und wie auf Knopfdruck dachte ich an Freitag Nacht.

Es war egal, was ich tat.
Der Gedanke schlich sich immer wieder in meinen Kopf hinein.

Also genau genommen, war ich seit Samstag zu nichts mehr zu gebrauchen.

Ich beobachtete Ali eine Weile, wie sie mit diesem Typ tanzte, und als sie ihn dann auch noch küsste konnte ich nicht anders, als sie ungläubig anzustarren.

Immer noch, es war ihre Sache.
Es hatte mit mir nix zu tun.
Doch ich wunderte mich über die ganze Sache und um ehrlich zu sein, die Szene die sich gerade ein paar Meter vor mir abspielte, widerte mich an.
Sie benahm sich wie eine Schlampe.

Ich versuchte wieder, meinen Blick abzuwenden.
Doch dies gelang mir für bestimmt fünf Sekunden und als ich wieder hinsah, wurde sie von Liv energisch weggezerrt.

Dann traf ihr Blick auf mich.
Und mein Gesichtsausdruck musste Bände gesprochen haben, denn sie sah sofort wieder weg.

Ich ärgerte mich mittlerweile immer mehr über mich selbst.

Wieso schenkte ich ihr so viel Aufmerksamkeit?

Verdammt, ich mochte sie ja nicht mal.

Stay away from Drugs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt