Stay away from Drugs

Ten

H U N T E R

Unsere Blicke kreuzten sich.

Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass mich das komplett kaltließ.

Sie starrte mich mit ihren grünen Augen ebenso an, wie ich sie.

„Hunter?"

Auch bei der Erwähnung meines Namens, nahm ich meinen Blick nicht von ihren Augen.
Ich wusste nicht so recht, weshalb ich sie eigentlich so anstarrte.

Ich meine, es war offensichtlich, dass sie vorhin in der Dusche gestarrt hat, aber eigentlich konnte sie mir scheißegal sein.

Schließlich war sie es, die unseren Blickkontakt abbrach, als ihre Freundin sie an der Schulter rüttelte.

Ich sah sie noch ein paar Momente an, doch nahm dann auch meinen Blick von ihr.

„Was ist los Leute?" verwirrt sah ich die drei an, die ebenso verwirrt zurück starrten.
Die letzten fünf Minuten sind komplett an mir vorbeigegangen.

„Nichts, wir haben nur gerade darüber geredet, wann Luke seine nächste Party macht.", klärte Adam mich schließlich auf.
Seufzend fuhr ich mir durch meine Haare.
Ich hasste diese verdammten Partys.

„Jetzt guck nicht so.", sagte Carter, während er mich grinsend ansah.

„Ich hasse diese Scheiß Partys." beschwerte ich mich.

„Bist du nach dem One Night Stand mit Blondie jetzt etwa abstinent geworden oder was?", zog Carter mich lachend auf und deutete dabei auf Ali.
Luke und Adam stimmten in sein Lachen mit ein, nur ich saß zwischen den dreien und war einfach nur abgefuckt.
„Halt die Fresse Carter." zischte ich.

„Hey, Hey, komm runter Casanova." Carter hob abwehrend seine Hände.
„Ich versteh's, wirklich. Ich meine, ich hätte sie auch geknallt." Carter fuckte mich immer mehr ab.
Ich bereite es jedes Mal aufs neue, dass ich ihm manchmal nicht einfach eine reinhaute.
Ich wusste überhaupt nicht, wieso ich noch mit ihm abhängte, alles was aus seinem Mund kam war meistens nur scheiße.

„Lass gut sein, Carter. Sonst weint er noch, weil sie ihn nie wieder ranlassen wird.", warf Luke ein und brach in schallendes Gelächter aus.
Zugegeben, ein bisschen schmunzeln musste ich auch wenn ich seine Lache hörte.

Inzwischen saß Ali nicht mehr gegenüber von mir, sondern eine Gruppe von neuntklässlern.
Dabei musste ich augenblicklich an an den kleinen Bruder von Ali denken.
Man ich hatte echt kein Bock mehr auf den.

„Wie lange müssen wir uns eigentlich noch mit diesem Leo abgeben? Der Pisser geht mir auf den Sack." fragte ich unverblümt, worauf alle mich ansahen.

„Stell dich nicht so an, Hunter." sagte Adam.
„Du weißt, wir brauchen ihn."
Fuck.
Ich wusste ja, dass er recht hatte.
Aber musste er deswegen jede Pause bei uns rumhängen?

„Wenn man vom Teufel spricht." leitete Carter ein, als Leo schnellen Schrittes zu uns kam.

„Hey Leute!" in seinem Gesicht stand ein großes lächeln, als er bei uns angekommen war.
„Ich hab euch schon gesucht."
Wie schön, dass du uns gefunden hast.

„Hast du alles verkauft bekommen?" fragte Adam ihn.

„Ja, aber..."

„Aber was?" unterbrach ich ihn genervt.
Wenn er irgendwas vermasseln sollte, würde ich ihn eigenhändig umbringen.

„Aber ich wurde fast erwischt." seine Stimme wurde immer leiser vor Angst.
Gut so.

„Dann mach's nicht so auffällig." motzte ich ihn an und überließ den anderen das reden.
Sonst würde der kleine am Ende noch weinen.

„Okay, ähm, habt ihr denn was neues für mich?" er trotzte nur so vor Unsicherheit.

„Klar, Kumpel." Luke klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und klatschte ihn ab.

Eine mir nur allzu bekannte Geste.
Leo sah kurz die kleine Tüte, die nun in seiner Hand lag, verwirrt an.

„Was ist? Sieht das Gras jetzt auf einmal lila aus oder warum starrst du da so drauf?" fuhr ich ihn an, worauf er sofort mit dem Kopf zu mir hochzuckte.

„Nein, also, das ist kein Gras." stotterte er.
Perplex sah ich ihn an.

„Sagen wir's so, du hast eine kleine Beförderung bekommen." sagte Luke lachend zu Leo.
Kurze Zeit später verschwand Leo dann auch wieder, um die Ware an irgendwelche neunt oder Zehntklässler zu verkaufen.

Doch was zu Hölle verkaufte er da eigentlich?
Leo war bisher immer nur unser Gras Lieferant gewesen, die härteren Sachen hatten immer Carter und ich verkauft.

„Was war in der Tüte?" verwirrt sah ich zu Luke.
„Ecstasy." Schulterzuckend nahm er einen Schluck von seinem Energydrink.

„Und seit wann lassen wir Kindergartenkinder jetzt das teure Zeug verticken?" Wütend stand ich von der Bank auf, auf der Carter und ich vorher saßen.

„Schrei nicht so." warnte mich Adam, doch ich funkelte ich ihn nur böse an.

Er sollte nicht mal auf die Idee kommen, mir Befehle zu geben.

„Komm runter, alter." Luke kam auf mich zu, und senkte seine Stimme.
„Die Anfrage wurde immer größer und wenn Leo die neun und die Zehn übernimmt, können Carter und du Euch um die andern kümmern."

Langsam beruhigte ich mich wieder.
Es war Klug von Luke, Leo dafür anzuheuern. Er verlangte nichts weiter als unsere Anerkennung, und diese gab Luke ihm mit jeder Tüte, die Leo verkaufen durfte.
Nur hasste ich es, wenn man etwas hinter meinem Rücken entschied.

„Fuck, ja okay." sagte ich zögernd und ein paar Sekunden später schellte es.

Carter und Luke verabschiedeten sich, sie würden wohl den Rest des Tages schwänzen.

Adam dagegen lief mit mir zu der nächsten Stunde und faselte irgendwas von wegen dass Mädchen von anderen Schulen leichter zu klären waren und so weiter.

Ich hörte ihm allerdings nur mit einem Ohr zu.

Das andere Ohr schenkte ich ein paar Zehntklässlern, die gerade mit Leo ein Geschäft ausmachten.

Ich überwachte ihn lieber, bevor wir alle wegen ihm noch auf die Fresse flogen.