Nineteen

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A L I

Zugegeben, ein bisschen schlecht kam ich mir schon vor.

Immerhin hatte ich letztes Wochenende mit Hunter geschlafen und jetzt schon wieder mit jemandem rumgemacht.

Dabei war es erst Montag.
Oder war es doch schon Dienstag?
Durch den Alkohol hatte sich mein Verhältnis zur Uhrzeit oder anderen Dingen deutlich verschlechtert.

Dies war leider auch der Grund, weshalb Liv, Ethan bestimmt eine halbe Stunde erklären musste, wieso ich so dermaßen betrunken war.
Schließlich hatte er Alkohol strengstens verboten.

Zum Schluss gab Ethan sich jedoch damit zufrieden, dass er es ja nur Liv verboten hatte, welche mehr als nur nüchtern wirkte.
Jedoch wie sie das in so kurzer Zeit geschafft hatte, kriegte ich nicht in meinen Kopf.
Als Ethan endlich losfuhr, prustete ich los.

Ich wusste nicht genau, weshalb. Aber ich bekam gerade einen der größten Lachanfälle meines Lebens.
Liv und Ethan sahen sich nur gegenseitig Komisch an.

„Hat sie noch irgendwas genommen?" fragte Ethan auf halber Strecke.
Sein Ton klang mehr als ernst.
Doch in meinem Zustand brachte sein Ton mich leider nur noch mehr zum Lachen.

„Nein, also, ich denke nicht ich..."
„Was soll heißen, du denkst nicht?" unterbrach Ethan Liv's gestotterte Worte.

„Ich war nicht die ganze Zeit mit ihr zusammen okay? Was weiß ich, ob ihr irgendwelche Typen was in den Drink gekippt haben?" schrie nun auch Liv.
Sie verlor wirklich ihre Geduld.

Während sich die Geschwister weiter darüber stritten, ob ich nun auf Droge war oder nicht, lag ich hinten auf der Rückbank und dachte über relevantere Dinge nach.
Dinge wie River zum Beispiel.

Er sah wirklich zum Anbeißen aus.
„Seine Locken sind ein Traum." murmelte ich.
Verdammt!
Wieso konnten meine Gedanken nicht in meinem Kopf bleiben?

„Von wem quatscht sie denn da?" fragte Ethan verwirrt, sah allerdings weiter auf die Straße.

„Keine Ahnung." sagte Liv patzig, obwohl sie genau wusste, von wem ich redete.

Ein paar Minuten später hielten wir vor meinem Haus.

„Spinnst du?" blaffte Liv ihren großen Bruder an, welcher ihr daraufhin nur einen angepissten Blick zuwarf.

„Was denn jetzt schon wieder?"

„Wir können sie doch nicht in diesem Zustand nach Hause bringen! Ihre Mom ist ein Cop verdammt und wenn sie wirklich was intus hat, dann sind wir am Arsch."

Ethan schien zu überlegen, doch Liv's Blick ließ keinen Einwand zu.
„Wir nehmen sie mit zu uns." beschloss sie und schon wurde der Motor wieder gestartet.

Bei Liv angekommen trug Ethan mich die Treppe hoch, wobei ich es mehr als witzig fand, dauernd rumzuzappeln. 

„Hier, jetzt ist sie dein Problem." sagte Ethan und schloss die Zimmertür von Liv.

„Endlich ist der Weg." murmelte Liv und sah mich mit großen Augen an.

„Was'n?" fragte ich sie.
Ich konnte meine Alkoholfahne sogar selbst riechen.
Dabei hatte es sich bei der Party vorhin gar nicht wie so viel Alkohol angefühlt.
Komisch.

„Wie gut kann River küssen?" ihr Blick hellte sich auf und sie sah mich abwartend an.

„Also, es war..." Ich musste kurz aufstoßen, riss mich aber noch zusammen.
„Es war der Wahnsinn!" rief ich aus, dann ließ ich mich auf Liv's Kissen sinken und schlief Sekunden später so tief wie ein Baby.

Ich verfluchte den nächsten Morgen.

Mein Kopf drohte zu platzen und jedes einzelne Gelenk tat mir weh.
Und das schlimmste war, so langsam kamen meine Erinnerungen zurück.

Ethan tat mir schon fast leid, als ich daran dachte, wie er sich gestern Abend zusammen mit Liv um mich kümmern musste.

Außerdem hatte ich schon wieder jemanden geküsst.
Und bestimmt hatte ich auch noch gekotzt.

„Morgen Schlafmütze!" rief Liv, worauf ich mir Wütend an den schmerzenden Kopf fasste.

„Sprich, leiser!" zischte ich und sah sie nicht einmal an.

„Hier." ohne auch nur zu gucken was es war, nahm ich das Glas an und trank es auf Anhieb aus.
Das war definitiv kein Wasser.

„Scheiße Liv. Was zur Hölle ist das?" fragte ich sie, nachdem ich dennoch alles ausgetrunken hatte.

„Gleich gehts dir besser." sagte sie nur und vergriff sich an ihrem Kleiderschrank.

„Liv!" wehleidig rief ich ihren Namen, obwohl sie unmittelbar neben mir stand.

„Lass mich nie wieder Alkohol trinken."

„Sicher." lachte Liv.
„Spätestens auf der nächsten Party wirst du über diese Bitte noch einmal nachdenken.

„Ich werde nie wieder auf eine dieser verdammten Partys gehen." fuhr ich sie an.
Sie tat mir schon fast leid.
Immerhin hatte sie sich gestern um mich gekümmert und dafür gesorgt, dass meine Mutter meinen Zustand nicht mitbekommen hatte.

Scheiße, meine Mutter!

Doch als wenn Liv meine Gedanken lesen konnte, sagte sie:,,Ich hab deine Mutter angerufen und gesagt, dass du bei mir gepennt hast. Ethan und ich bringen dich gleich nach Hause."

Zu mehr als einem kleinen „Danke." reichte es leider nicht, doch ich war ihr wirklich dankbar. Meine Mutter hätte mich umgebracht, wenn ich in diesem Zustand nach Hause gekommen wäre.

Trotzdem hatte ich immer noch den schlimmsten Kater meines Lebens, und konnte trotz meiner Liebe zu Liv einfach nicht die Kraft aufbringen, in irgendeiner Weise nett zu ihr zu sein.

Das war auch der Grund, wieso sie mich wenige Sekunden später wieder mit einem Stapel Klamotten in der Hand in ihrem Zimmer allein ließ.

Stay away from Drugs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt