Seventeen

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A L I

Zuerst wusste ich erst gar nicht, was ich antworten sollte.

„Ähm, ne." sagte ich unsicher, worauf sich der Typ immer mehr von Liv abwendete und mir nun die meiste Aufmerksamkeit schenkte.

„Wie kann es sein, dass so eine Schönheit wie du keinen Freund hat? Das glaub ich dir nicht." seine Stimme war einfach ein Traum.

„Okay, das ist mein Stichwort." sagte Liv und stand von ihrem Barhocker auf, auf den sich der Fremde sofort setzte.

„Ich bin Tanzen!" rief Liv aus und zwinkerte mir noch wissend zu, bevor sie lachend auf die Tanzfläche lief.
Sie war wirklich der beste Wingman aller Zeiten.

„Ich bin Ali." stellte ich mich erstmal vor.
Der Fremde lachte.

„Ich bin River."
Er nahm mir den Joint aus der Hand und zog noch einmal selbst dran, bevor er ihn einfach irgendwo in die Tanzende Menge warf.
Es fiel den Tanzenden nicht mal auf.

„Interessanter Name." sagte ich und sah River dabei zu, wie er uns beiden noch ein Glas Tequila einschüttete.

„Du bist doch schon achtzehn, oder?" prüfend sah er mich an.

„Ja klar."

„Sonst wäre es echt peinlich für mich geworden, wenn ich eine Minderjährige erst abfüllen und anschließend verführen würde."lachte er.
Ich konnte nicht anders und musste einfach mit ihm lachen.
Die Tatsache, dass er versuchte mich zu verführen, gefiel mir.

„Wo gehst du zur Schule?"
Er konnte unmöglich von meiner Schule kommen.
Dort wäre er mir mit Sicherheit schon aufgefallen.

„Ich geh auf das College hier in der Nähe." sagte er und reichte mir den Shot.
Liv hatte recht.
Hier waren also College Jungs.
Und zwar jede Menge.

„Es stimmt, was man sagt."
River sah mich neugierig an.
„Ihr vom College seht besser aus, als unsere Highschool Boys." mit diesen Satz stieß ich mit River an und trank meinen Shot.

Ich unterhielt mich eine Weile mit River, und ich mochte ihn wirklich sehr.
Er war witzig, allerdings nicht zu witzig.
Außerdem schien er mir auch ein bisschen versaut zu sein, jedoch ebenfalls nicht zu versaut.
Nahezu die perfekte Mischung von allem.

„Sag schon, welcher der Jungs hier ist von deiner Schule?" fragte er eine Weile später, schon deutlich angetrunken.
Doch auch ich war schon ordentlich beschwipst.

Suchend blickte ich mich nach einem der Jungs meiner Schule um.
Hier waren einfach viel zu viele Menschen.
Ich hoffte auf einen der weniger beliebten Typen aus meinem Politik Kurs oder so.

Doch unter all diesen Menschen entdeckte ich auf einmal diesen Braun-schwarzen Haarschopf, welcher im Türrahmen mit irgendeiner Brünetten rummachte.
Natürlich.

„Der da." ich zeigte auf Hunter.
„Der geht auf meine Schule."

River betrachtete ihn interessiert, wandte sich jedoch schnell wieder mir zu.

„Er ist ein absolutes Arschloch." fügte ich noch hinzu, und River musste laut lachen.

„Ali."
River sprach meinen Namen bestimmt zehnmal hintereinander und immer langsamer aus.
Verwirrt sah ich ihn an.
„A l i."
Er sprach ihn Buchstabe für Buchstabe aus.

„Woher kommt dein Name?" fragte er mich schließlich.

„Ich heiß eigentlich Alison." 
„Schöner Name." sagte River.
Ich hasste diesen Namen.
Meine Mutter hielt es für modern, mich anstatt nach meiner Großmutter, nach meiner Tante zu benennen.
Warum auch immer.

„Woher kommt dein Name?" stellte ich die selbe frage, als River mir schon wieder nachschenkte.

„Um ehrlich zu sein, hab ich keine Ahnung." gab er lachend zu und gab mir ein weiteres Glas.
„Gibts keine tiefere Bedeutung dahinter oder so?" hakte ich nach.

„Ich glaube nicht. Wahrscheinlich wollte meine Mutter nur nicht gewöhnlich sein und hat den Namen dann in irgendeinem Internet Forum für die merkwürdigsten Namen gefunden oder so."

„Ich mag deinen Namen. Er ist so anders."

River dagegen zuckte bloß mit den Schultern und spülte sein Getränk herunter.

„Lass uns tanzen."

„Niemals."

„Komm schon, Ali!" River war bereits aufgestanden und versuchte mich von meinem Barhocker zu zerren.

„Na schön." seufzte ich und ließ mich von ihm auf die Tanzfläche ziehen.

River legte seine Hände an meine Taille und bewegte sich mit mir gemeinsam zu den lauten Bässen und schnellen Takten.
Ich legte meine Arme um seine Schultern und vergrub meine Hände in seinen dunkelblonden Locken.
Sie waren unvorstellbar weich.

Normalerweise hätte mir Tanzen gereicht, ich kannte River ja gerade mal zwei Stunden, doch mein betrunkenes Ich wollte mal wieder mehr.

Deswegen rückte ich noch näher an River heran, als ich es sowieso schon war und blinzelte verführerisch zu ihm hinauf.
Es funktionierte.

River krallte sich stärker in meine Hüfte und ich konnte seinen Atem auf meinem Mund spüren.
Schließlich küsste ich ihn.

Er schmeckte anders.
Der Kuss schmeckte nicht nach Zigaretten und Whiskey, sondern nach Tequila und Pfefferminz Kaugummi.

Dennoch vergrub ich meine Hände in seinen Haaren und bewegte meine Hüften weiter zu der Musik.

Als wir uns atemlos lösten, sah ich River tief in die Augen.
Es waren schöne Augen.
Seine Augen waren Braun. Jedoch hatten sie diesen Braunton, wo man die Pupillen fast gar nicht mehr erkennen konnte.

„Ali! Komm wir müssen gehen! Ethan bringt mich um! Ali?" Ich hörte zwischen all den Lauten Geräuschen Liv's rufe.

„Ali! Da bist du ja!"
Als sie jedoch River und mich entdeckte, stieß sie bloß ein lautloses „oh." hervor.

„Sorry, aber wir müssen wirklich gehen." drängte sie mich und ich nickte eifrig.

„Kann ich dich wieder sehen?" fragte River mich und sah mich schon wieder so verdammt heiß an.

„Gerne."
Schnell tippte ich meine Nummer in sein Handy ein, drückte River noch einen kurzen Schmatzer auf die Lippen und folgte Liv nach draußen.

„Du hast dir also den College Boy geklärt?" fragte Liv mich, doch ich war viel zu abgelenkt von einem Eisblauen Augenpaar, welches mich auf einmal gefährlich musterte.

Stay away from Drugs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt