A L I
„Meine Fresse!"
Frustriert schmiss ich mein Mathebuch in die Ecke.Ich hatte seit dem Abendessen mit meiner Granny nicht mehr mit Hunter gesprochen.
Außerdem war diese beschissene Mathehausaufgabe einfach unlösbar!Ich wagte mich jedoch erneut an die Matheaufgabe heran, doch diesmal war ich noch weiter vom gewünschten Ergebnis entfernt.
Ich musste diese Aufgabe einfach lösen.
Ich würde in einem Monat meinen Abschluss machen und ich wollte sicherlich nicht, dass meine ganze Mathenote von dieser blöden Aufgabe abhing.„Was soll das denn jetzt?" motzte ich meinen Collegeblock an als ich feststellte, dass ich alle Blätter bis auf den letzen Zentimeter verbraucht hatte.
„Leo!"
Ich ging den Flur runter auf sein Zimmer zu.
Er musste einfach noch Blätter haben.
Das hatte er immer.Ich klopfte an seine Zimmertür, doch erhielt keine Antwort.
Als ich in sein Zimmer kam war Leo zu meiner Verwunderung nicht da.
Ich hätte schwören können, dass er gerade noch hier war.
Egal.
Dann musste ich mir meine Blätter eben selbst holen.Gestresst durchwühlte ich jedes seiner Regale, doch stieß jedesmal auf gähnende leere.
Unterhosen, Kleingeld, leere Energy Dosen doch nirgendwo ein Collegeblock.
Ich öffnete schließlich auch seine letzte Schublade, die unter seinem Bett.
Es war mehr als unwahrscheinlich, dass Leo hier drin einen geheimen Collegeblock versteckt hatte, doch ich gab die Hoffnung nicht auf.Doch was ich dort sah verschlug mir den Atem.
„Ali, was zur Hölle machst du da?"
Ich schreckte auf, als ich Leo im Türrahmen stehen sah. In seiner Hand hielt er ein Sandwich, was er sich gerade gemacht haben musste.„Sag mir, das dass nicht wahr ist." erschrocken sah ich meinen kleinen Bruder an, und er wurde augenblicklich kreidebleich.
„Leo, sag mir, das dass nicht wahr ist!" schrie ich nun und hielt die Bauchtasche mit den Pillen hoch.
„Ali, es ist anders als du denkst..."
„Ach ja? Was soll der Scheiß, Leo? Willst du dir dein Leben kaputt machen?"
Verdammte Scheiße.
Das darf einfach nicht wahr sein.In meiner Hand hielt ich immer noch die Bauchtasche, in welcher ich Gras und ein paar Tüten mit definitiv nicht legalen Pillen gefunden hatte.
„Ich hab keine einzige davon selbst genommen, das schwöre ich!" beschwichtigte Leo mir und fuchtelte flehend mit seinem Sandwich vor meiner Nase herum.
„Bitte, sag Mom nichts davon."Tobend schlug ich ihm sein blödes Sandwich aus der Hand.
„Was hast du mit den Pillen gemacht Leo!?" mein schreien hatte sich inzwischen in ein Brüllen verwandelt, welches durch das gesamte Haus hallte.Als Leo nicht antwortete, ging ich näher auf ihn zu.
„Was, verfickt nochmal, hast du mit den Pillen gemacht? Antworte mir!"„Ich-Ich hab sie verkauft."
Niemals.
Ich konnte nicht glauben, was ich da aus seinem Mund hörte.Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film.
„Woher?"
Fragend blickte Leo mich an, doch er versuchte dennoch, genügend Abstand zwischen uns zu bringen.
Vermutlich hatte er im Moment wirkliche Angst vor mir.
Gut so.„Woher hattest du die Pillen? Du kannst sie dir ja schlecht selbst besorgt haben."
Mein Brüllen hatte sich nun wieder etwas abgeschwächt, doch mein Blick hätte tausend Männer auf einmal umbringen können.Leo antwortete nicht.
Ich packte ihn mit all meiner Kraft die ich hatte am Kragen und stieß ihn gegen sein Bücherregal.
Ich war zwei Jahre älter als er, und Gott sei Dank somit auch stärker als er.„Von Luke." keuchte Leo und sofort ließ ich ihn los.
Bei dem Namen Luke schlugen alle meine Alarmglocken an und ich wusste nicht, wie mir geschah.„Hatte Hunter etwas damit zu tun?" ich hatte Angst vor der Antwort.
Ich wollte sie nicht hören.„Er hatte die Idee dazu, aber..."
„Die Idee wozu?" ich sprach wie in Trance.
Mein Gehirn konnte es einfach nicht verarbeiten.
Bitte nicht.„Hunter hatte die Idee, dass es Klug wäre einen jüngeren die Deals in der Schule machen zu lassen und er und Carter würden dann..." Leo stoppte sich selbst.
Offensichtlich hatte er schon viel zu viel gesagt.Doch das alles interessierte mich nicht.
Alles, was in meinem Kopf herumschwirrte, war Hunter.
Er hat meinen Kleinen Bruder für sich dealen lassen.
Hunter hatte meinen Bruder ins gnadenlose Verderben gezogen.Leo's endlose Entschuldigungen prallten nur so an mir ab und ich sprintete in mein Zimmer.
Dann geschah alles schnell.
Viel zu schnell.Ich tippte Hunter eine Nachricht, dass er sofort kommen sollte.
Als er Antwortete, dass er in zehn Minuten bei mir sein würde, schlug mein Puls auf hundertachtzig.Er hatte mich belogen.
Die ganze Zeit über.
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Stay away from Drugs
Teen Fiction„Heroin." Perplex sah er mich an, während er mir durch meine Haare streichelte. „Du bist wie Heroin. Du zerstörst mich innerlich, machst mich kaputt. Dennoch bin ich süchtig nach dir und kann einfach nicht ohne dich Leben." Dann küsste ich ihn...