#23.2 - Peinliches

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>>Wenn es dir möglich ist, mit nur einem kleinen Funken die Liebe in der Welt zu bereichern, dann hast du nicht umsonst gelebt.<< Jack London

Puh.

Hektisch fuhr ich mir durch meine Haare, blinzelte einige Male, und versuchte zu realisieren, was da eben passiert war.

Felix hatte mich geküsst.

Oh, wow! Die Frage war nur, warum. Nur aus Jux und Dollerei war es wohl nicht gewesen, obwohl Felix jeztz einen bedrückt-schuldigen Blick drauf hatte.

Okay. Es war also von seiner Seite aus nicht wirklich gewollt gewesen.

Aber ich konnte nicht abstreiten, dass es mir nicht gefallen hatte, zumal mein Bauch immer noch angenehm kribbelte, ebenso wie meine Lippen und dort, wo Felix mich berührte.

Ja, wir standen immer noch dicht beeinander, und Felix pustete mir gleichmäßig Luft ins Gesicht, was ich unheimlich angenehm fand.

Jetzt drehte ich aber völlig am Rad.

Ich mochte Felix nicht, punkt. Es ging mir nicht besser, nur weil er mich geküsst hatte, punkt. Ich brauchte es jetzt definitiv nicht mehr, dass ich mich neben dem Blutkrebs auch noch um eine Beziehung kümmern musste, die dann mit etwas Glück noch vor meinem qualvollen Tod beendet wäre.

Aber auch nur mit etwas Glück.

Und von daher war für mich glasklar, dass ich Felix nicht mögen konnte, wirklich. Und jetzt, da er von meinem Geheimnis wusste (irgendwie ging ich davon aus, dass er es nicht weiterplappern würde, warum auch immer), hatte er mich geküsst.

Vielleicht, weil er wusste, wie toll seine Küsse wirkten. Und dieser war ja nun nicht wirklich lang gewesen.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wie Felix begann zu sprechen. Bei mir kamen nur Wortfetzen an, weshalb ich ihn verständnislos ansah.

Dann stoppte er.

Und es entstand eine dieser peinlichen Stillen. Wirklich, eigentlich hatte ich gedacht, dass mit diesem Kerl alles lustig ist.

Ich hatte mich getäuscht, denn das hier war einfach schlimm, und das schien Felix auch zu bemerken.

Ich meine - jeder kennt diese peinlichen Momente, die einfach so peinlich sind, weil beide merken, dass man sich da irgendwie nix zu sagen hat.

Das hier war anders.

Ich schämte mich, weil ich Felix nicht zugehört hatte, und er ... Weil er mich geküsst hatte.

Davon ging ich jedenfalls aus.

Und dann umarmte er mich sanft. Aber so richtig vorsichtig als wäre ich aus Glas, und es war wie eben einfach verdammt toll.

Als wäre ich ihm wichtig.

Aber stopp - falsche Richtung. Ich sollte für ihn bloß die kleine Schwester eines Freundes sein.

Aber das war ich doch auch.

Mein Herz weinte bei diesen Gedanken, aber mein Kopf lobte mich. Ich war stark.

Es passierte erneut das unmögliche: Felix legte wieder seine Lippen sanft auf meine, ohne jeglichen Druck, aber trotzdem irgendwie fordernd. Ich fühlte mich wie das einzige Mädchen der Welt.

Jedenfalls in dem Moment, in dem sich unsere Lippen berührten.

Felix' drückte sanft mit der Zunge gegen meine Lippe,und ich öffnete den Mund vorsichtig, woraufhin Felix vorsichtig gegen meine Zunge stupste.

Ich würde gleich explodieren, ehrlich.

Einerseits wegen einem inneren Kampf - wegdrücken oder genießen? - und andererseits, weil es einfach toll war.

Ich fühlte mich unheimlich befreit, als ich schließlich einssah, dass ich ihn vielleicht liebte. ♥

A|N Oh. Mein. Gott. Hört euch das Lied, das dabei ist an. Und das mein' ich jetzt nicht, weil ich es so toll finde, sondern der Sinn dahinter... wirklich unglaublich krass. Bitte bitte bitte lasst das Video nicht weg, sondern zieht es euch auch rein... es bewegt. Eine Frage. Wie findet ihr MannxMann bzw FrauxFrau? Ich persönlich denke, dass sowas völlig normal ist, und es keine Schande ist, auch wenn ich mir so etwas bei mir selbst irgendwie nicht vorstellen kann...  

Apropos: Silvester gibt es voraussichtlich das letzte Kapitel (:

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