Wie es mir den nächsten Tag über ging?
Ich schlief bei Simon.
Nicht, weil ich die ganzen Leute um mich herum genoss, und auch nicht, weil ich die besorgten Blicke, die sie mir zuwarfen, toll fand. Nein, es hatte einen viel einfacheren Grund.
Ich wurde quasi aus der WG geworfen. Hatte aber nichts mit mir zu tun. Ich musste auch nichts bezahlen. Aber die zwei Kerle, mit denen ich eigentlich zusammen gewohnt hatte, wurden aus dem Haus quartiert, weil sie wohl nicht ganz so clean waren. Mich hätte das nicht gestört.
Aber die 95-jährige Nachbarin hatte es wohl nicht so toll gefunden, auf einer Etage mit zwei Dealern zu wohnen.
Gut, ich hätte dann auch Angst.
Aber gut.
Jetzt saß ich hier wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa und beobachtete Simon wie er mit Peter alles plante. Den kannte ich übrigens noch.
Peter.
Ich hatte ihn nie leiden können. So wie alle anderen Menschen.
Jetzt schien er mir aber ganz okay. Also ... im Gegensatz zu allen anderen Kerlen auf diesem Planeten. Aber er hatte sowas wie eine Freundin, die auch andauernd da war. Die totale Nervensäge.
Groß, blond, mager.
Total scheußliches, übertriebenes Make-Up und nur pinke Klamotten, die auch hauptsächlich aus Minirock und High-Heels bestanden, jedenfalls, wenn ich das in den letzten Tagen richtig mitbekommen hatte.
Felix ließ sich übrigens nicht mehr ganz so oft blicken. Gut so. Ich wusste nämlich ehrlich nicht, wie ich ihm gegenübertreten sollte. Die kühle Ex? Die angenervte Ex? Die gelassene Ex? Die, die nix mitbekommen hatte? Keine Ahnung. Irgendwas würde es sein, und das müsste ich in der Situation entscheiden. Das würde aber noch dauern. Hoffentlich.
Oder auch nicht.
Ich sah auf, direkt in das - mir mittlerweile allzu gut bekannte - Gesicht von Peter. Jetzt schon hatte ich ihn Leid. Aber sowas von. Vor allem, weil er scheinbar das Gefühl hatte, er wäre mein zweiter großer Bruder und müsste sich in allen Situationen um mich kümmern. Wie jetzt.
"Du hast wohl Stress mit Felix? Klärt das."
Als ob ich mir irgendwas von dem sagen lassen würde. Gespielt entspannt schloss ich meine Augen, lehnte mich zurück, und ignorierte ihn.
"Na hopp. Felix, sie kann mich nicht leiden. KLÄRT DAS."
Ah. So ein Idiot. Jetzt hatte er Felix angeschleppt.
Ich stand ganz ruhig auf, schlich zum Esstisch und schnappte mir einen Apfel, und ging dann wirklich extrem langsam wieder zur Couch, auf der jetzt auch Peter saß. Und Felix. Den ignorierte ich übrigens.
Wäre er Taddl und hätte eine Fructoseintoleranz, hätte ich ihm jetzt sowas von mit dem Apfel das Maul gestopft und - wähh. Armer Taddl. Stellt euch das mal vor. Die... Todesanzeige.
Starb an Verstopfung.
Viel erbärmlicher geht's gar nicht, ehrlich. Und das wollte ich auch Felix ersparen. Obwohl er ja nicht mal eine Fructoseintoleranz hatte. Wäh, morgens war mein Hirn echt nicht zu gebrauchen.
A|N Lückenfüller! Tut mir Leid! Und das sie aus der Wohnung muss, ist total bescheuert und unrealistisch. Ich weiß. Ahh. Aber das ist wichtig. Für den Weiterverlauf. Denn wo will Anna hin? Simon hat jetzt den nervigen (uhh, nicht in Echt! Fantasie, meine Lieben!!) Peter bei sich, Felix geht ja mal gar nicht und Rewi hat Paluten bei sich. Außerdem hab' ich das Gefühl, dass er was mit ... wie auch immer die heißt angefangen hat. In allen von Unges Vlogs, die bei Rewi stattfinden, springt die da rum. Jaa, nicht in allen. Aber -
Gut, lassen wir das. Ich sollte mich da nicht einmischen xD
Schönen Tag noch. Höhö.

DU LIEST GERADE
Surrounded by Idiots | Dner
Hayran KurguWas würdest du tun, wenn du wüsstest, dass dein Leben zu einen unbestimmten Zeitpunkt einfach vorbei ist? - Nicht, weil ein Auto dich umfahren wird. Nicht, weil du vergewaltigt wirst. Nicht, weil du zu alt bist. Nein. Sondern weil du Leukämie hast.