16. Kapitel

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Mystic Falls, Virginia

Klaus stand an der Küchentheke, auf der ein kleines Gläschen und ein Messer lag und nahm das Messer, um sich damit quer über die Handfläche zu schneiden.
Das Blut ließ er in das Gläschen tropfen und verschloss es anschließend.

„Das ist es.",verkündete er laut. „Du willst deinen Bruder retten? Tja, was hältst du von einem Besäufnis? Ich hab nämlich sehr viel mit dir vor, wenn wir diese Stadt verlassen."

„So bin ich schon lange nicht mehr.",zischte mein Zwilling.

„Das ist wirklich zu schade.",seufzte der Ur-Vampir theatralisch. „Du wärst ein verdammt guter Wingman."

Meine Augen weiteten sich, als Klaus began das Gläschen über der Spüle auszuleeren und somit Damons einzige Chance auf Heilung den Abfluss hinterfloß.

„Warte.",stoppte ihn mein Zwilling.

„So gefällt mir das.",lächelte der Hybrid kalt. „Ich will, dass du mit mir etwas trinkst."

Ich sah zu, wie der Blonde Stefan einen Blutbeutel zuwarf.

„Nimm mich stattdessen.",rief ich dazwischen. „Lass Stefan hier und nicht das Blut trinken."

„Victoria, du kommst natürlich mit.",antwortete der Mann wie selbstverständlich. „Das wird ein Familienausflug."

Ich sah zu wie mein Bruder die Kappe des Beutels aufriss und den Inhalt anfing zu trinken.
Nach einer Weile schien er die Kontrolle verloren zu haben und saugte schon den vierten Beutel wie ein wildes Tier aus.

„Okay Klaus! Es reicht, verdammt! Er hat genug getrunken!",rief ich panisch aus und versuchte verzweifelt mich zu befreien.

Doch der Hybrid reagierte überhaupt nicht, sondern blickte mit einem triumphierenden Ausdruck in den Augen zu meinem Bruder.

„I-Ich kann nicht mehr, Klaus.",brachte mein Zwilling keuchend hervor, als er seinen Beutel geleert hat. „Geben Sie mir erst das Heilmittel."

„Erst wenn unser Deal steht.",verneinte der Mann. „Deine Entscheidung, Stefan. Du bleibst entweder hier und lebst dein Leben in Mystic Falls, oder du akzeptierst, was du wirklich bist, verlässt mit deiner Schwester und mir die Stadt und rettest deinem Bruder das Leben."

Auffordernd hielt Klaus Stefan einen weiteren Blutbeutel entgegen, welchen mein Zwilling nach kurzem Zögern wie ein wildes Tier aus seiner Hand nahm.

Ich schloss gequält meine Augen, als Stefan auch diesen Blutbeutel bis auf den letzten Tropfen trank.

„So gefällt mir das.",sprach der Ur-Vampir begeistert.

Er stand auf und drehte sich zu Kathrine um:„Schätzchen, du gehst jetzt und bringst das Damon. Und dann kommst du wieder."

„Du willst, dass ich gehe?",vergewisserte sich die Doppelgängerin.

„Nein!",rief ich laut.

Klaus wusste, dass Katherine Eisenkraut bekommen hatte.

„Ja, und an deiner Stelle würde ich mich-.",bevor der Blonde zu Ende sprechen konnte war die Frau schon mit einem Windhauch weg. „Beeilen.",vervollständigte Klaus nun grinsend seinen Satz.
Eine Träne löste sich aus meinem Auge.

„Sie wird es nie zu ihm bringen.",sagte mein Bruder und sank auf seine Knie.

Ungewollt verließ ein kleines Schluchzen meinen Mund.
Es war alles umsonst.

Klaus ließ sich auf einem Stuhl nieder und zuckte unbeeindruckt mit seinen Schultern.

Ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen, um meine Tränen zurückzuhalten.

„Sie wird es ihm nie bringen.",hauchte mein Bruder nochmals verzweifelt.

Ich beobachtete wie Klaus den Sarg seines Bruders schloss.

Er hatte es geschafft.
Stefan war wieder ein Ripper.

Das Handy meines Zwillings summte, als Klaus zu uns trat.

„Hat Katerina es rechtzeitig geschafft?",fragte der Hybrid, da er vermutete, dass irgendjemand Stefan über Damons Gesundheitszustand geschrieben hatte.

„Sie werden sie nicht wiedersehen.",teilte mein Zwilling Klaus mit.

Ich lachte verächtlich:„Klaus weiß höchstwahrscheinlich seit dem Tag, an dem sie es eingenommen hat, dass Kathrine Eisenkraut hat."

„Ich bin schon lange unterwegs, Stefan.",sprach der Mann. „Ich werde selten für dumm verkauft. Und, übrigens, sie kommt nicht weit. Ihr werdet mir helfen, dafür zu sorgen."

Stefan trat an Klaus heran:„Was wollen Sie wirklich von meiner Schwester und mir?"

Klaus legte meinem Bruder seine Hand auf die Schulter:„Alles wird sich zur rechten Zeit aufklären. Wenn wir diese tragische Stadt verlassen haben."

„Dann war's das hier?",fragte ich vorsichtig nach. „Können wir gehen?"

„Noch nicht, Liebes.",antwortete Klaus. „Ich hab noch ein Geschenk für deinen Bruder."

Der Blonde drehte sich um und streckte seinen Arm aus:„Komm her, Schätzchen. Hab keine Angst."

Ein Mädchen trat aus dem Schatten heraus.

„Ich will mich vergewissern, dass du unseren Deal auch einlöst.",erklärte der Hybrid. „Damit du für mich von Nutzen bist."

Ich schoss meine Augen, als Klaus ihr in den Hals biss.
Das, was er hier tat, war einfach nur schrecklich.

„Ich hätte sie manipulieren können, damit sie gehorcht, aber ein wahrer Ripper genießt die Jagd.",sprach Klaus und ließ das Mädchen los, die schreiend davon rannte.

Eine Träne lief mir stumm die Wange hinab, als ich mitansehen musste wie Stefan das Mädchen erst verfolgte und anschließend bis auf den letzten Tropfen aussaugte.

„Jetzt können wir gehen."

Forgotten Salvatore Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt