45. Kapitel

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Mystic Falls, Virginia

Nachdenklich stand ich im Salon der Pension und starrte ins Leere.

Der Gedanke, das Klaus womöglich in den nächsten Tagen, wenn nicht sogar Stunden, sterben könnte, erzeugte in mir ein mulmiges Gefühl, das ich selbst nicht so ganz verstand.

Damon hingegen schien überhaupt nicht stillsitzen zu können und lief angespannt hin und her.

„Er redet jetzt schon eine halbe Ewigkeit mit Klaus.",murmelte mein Bruder und atmete genervt aus. „Was brauchen die so lange?"

„Entspann dich, das wird schon klappen!",versuchte Caroline den Vampir zu beruhigen.

„Was hört ihr?",fragte Elena uns unsicher und sah dabei vor allem Damon an.

Ich strich mir meine Strähne zurück und spitzte meine Ohren.

Gut, dann sehen wir uns.",sprach mein Zwilling gerade.

„Klaus wird zurück kommen.",antwortete Mikael zufrieden und gelassen.

„Gut.",murmelte Elena nachdenklich.

Mein Handy begann zu klingeln und ich fummelte es schnell aus meiner Hosentasche.

Ein kurzer Blick verriet mir, dass es Klaus war, der mich anrief.

Schnell huschte ich aus dem Raum und ging ins Badezimmer.
Dort stellte ich den Wasserhahn an, damit die anderen mein Gespräch nicht belauschen konnten.

„Was gibt's?",fragte ich ihn genervt und auch etwas ungeduldig.

„Du hast ja gute Laune.",begrüßte mich Klaus belustigt.

Genervt lehnte ich mich an der Wand an:„Klaus komm zum Punkt."

„Geh mit mir aus.",erwiderte der Mann unverfroren.

Überrascht brachte ich keinen Ton über die Lippen.

„Was?",wisperte ich unsicher ob ich ihn auch richtig verstanden hatte.

„Geh mit mir aus."

Ich presste meine Lippen fest zusammen und unterdrückte den Kloß in meinem Hals.

„Das geht nicht.",brachte ich brüchig hervor.

„Wieso nicht?"

,Weil du höchstwahrscheinlich bald tot bist.',dachte ich mir bitter im Stillen.

„Das mit uns ist Vergangenheit Klaus...Ich schaue nach vorne, nicht zurück und das solltest du auch!",antwortete ich stattdessen.

„Dann schlägt dein Herz nicht ein wenig schneller, wenn du mich siehst? Wirst du nicht etwas nervös in meiner Nähe? Und fühlst du nicht noch irgendetwas für mich?",fragte mich der Hybrid.

Merklich schluckte ich, gab ihm aber keine Antwort.

„Wusste ich's doch.",murmelte der Mann leise.

„Okay vielleicht empfinde ich noch etwas für dich, aber das ändert nichts. Unsere Liebe ist zum Scheitern verurteilt.",machte ich ihm klar.

„Wieso willst du es nicht nicht mal mehr probieren?",fragte der Urvampir leicht vorwurfsvoll.

„Weil ich es satt habe enttäuscht zu werden!",antwortete ich bitter und legte auf.

Ich atmete tief ein und verließ das Badezimmer.

„Wer war dran?",fragte Damon neugierig.

„Klaus.",antwortete ich.

„Hast du ihm irgendetwas erzählt?",fragte Stefan alarmiert.
Genervt blickte ich meinen Zwilling an:„Ja, ich hab ihm erzählt, dass der Mann, der ihn seit eintausend Jahren jagt doch nicht tot ist und das alles hier eine Falle ist und wir ihn eigentlich töten wollen."

„Will jemand was zu trinken? Victoria du willst was? Dann komm doch schnell mit in die Küche.",damit drängte mich Caroline aus dem Raum.
Sie dirigierte mich in die Küche und stellte den Wasserhahn an.

„Was wollte Klaus wirklich von dir? Du sahst total aufgelöst aus, als du wiedergekommen bist.",die Blonde verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Er will mit mir ausgehen.",erzählte ich ihr, da ich wusste, dass es eh nichts bringen würde.

„Oh...",wisperte die Blonde.

Ich fummelte unwohl mit meinen Händen herum:„Ja...Oh."

„Was wirst du jetzt machen?",hakte Caroline vorsichtig nach.

„Er wird nicht aufgeben, ich will nicht, dass es so zwischen uns endet. Ohne das wir uns ausgesprochen haben, aber wenn ich jetzt mit ihm ausgehe macht er sich noch irgendwelche Hoffnungen, die ich ihm einfach nur zerstören werde. Die Vorstellung, dass er so stirbt ist unerträglich.",sprach ich mit brüchiger Stimme.

„Du liebst ihn immer noch.",stellte Caroline leise fest.

Verzweifelt blickte ich sie an, sagte aber nichts.
Denn in diesem Moment hätten keine Worte die Situation beschreiben können.

Mitleidig sah mich Care an:„Das tut mir leid, Vic. Wirklich."

Ich zuckte mit meinen Schultern:„Ich weiß eh, dass das niemals etwas mit uns wieder hätte werden können."

„Wieso nicht? Wenn Mikael nicht hier wäre und Klaus nicht höchstwahrscheinlich von ihm getötet werden würde, dann wäre das doch kein Problem.",widersprach Caroline.

Spöttisch lachte ich auf:„Meine Familie hasst ihn und wegen ihm wäre Elena jetzt schon längst tot, wenn wir sie nicht hätten retten können. Diese Beziehung wäre schon von Anfang an auf einer instabilen Basis gebaut worden."

„Ich glaube, dass du einfach nur Angst hast.",äußerte sich die Teenagerin.

Empört japste ich nach Luft:„Das ist nicht wahr!"

Grinsend sah sie mich an:„Und wieso wirst du dann rot?"

„Ich werd das nicht mehr ausdiskutieren, bringt eh nichts. Klaus ist bald tot und ich werde keine Beziehungen mit Toten führen.",damit lief ich aus der Küche in mein Zimmer und sperrte mich dort ein.

Caroline hatte Recht, dass wollte ich mir nur einfach nicht eingestehen.

Verzweifelt fuhr ich mir übers Gesicht und ließ mich auf mein Bett fallen.

Das Leben war definitiv zu anstrengend.

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