21. Kapitel

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United States of America

Seit fünf Stunden fuhren wir nun schon nach Chicago.

Gott sei Dank hatten wir die Grenze von Illinois schon überfahren und hatten nun noch gute zwei Stunden vor uns.

Da Klaus es bis jetzt jedoch noch nicht für nötig hielt eine Pause zu machen, fühlte sich mein Hintern an, als würde ich auf Beton sitzen.

Zwischendurch hatte ich zwar ein paar Stunden geschlafen, doch mein Geduldsfaden war nun definitiv gerissen.

Ich blickte nach vorne und erkannte ein paar Meter vor uns eine Tankstelle.

Ich lehnte mich nach vorne zu Klaus und deutete mit meinem Zeigefinger zu der Tankstation:„Können wir dort kurz anhalten. Ich brauch eine Pause und was Süßes."

Der Mann nickte leicht und fuhr nun etwas schneller auf die Tankstelle zu.

Als er stehen blieb hüpfte ich erfreut aus dem Auto.

„Ich bin schon mal drinnen. In der Süßigkeitenabteilung, falls ihr mich sucht.",rief ich meinem Bruder und Klaus zu und lief eilig in die Tankstelle.

Bei dem Regal mit den Süßigkeiten angekommen, legte ich grübelnd meinen Finger an mein Kinn und überlegte auf was ich Lust hatte.

Blind griff ich ins Regal und verzog mein Gesicht, als ich die Packung Lakritze in meiner Hand sah.
Angeekelt legte ich die Tüte zurück.

„Die hast du noch nie gemocht.",ertönte auf einmal Klaus' amüsierte Stimme hinter mir.

Ich drehte mich zu ihm um:„Tja...Ich schätze manches ändert sich einfach nie so wirklich."

Er blickte mir tief in die Augen, während er in das Regal hinter mir griff und mir anschließend eine Tüte in die Hand drückte.

„Ich denke, dass du die hier immer noch magst."

Lächelnd blickte ich auf die Packung
Meine Lieblingssüßigkeiten.

„Du hast es nicht vergessen.",stellte ich leise fest.

„Natürlich nicht.",antwortete er schmunzelnd und blickte abwechselnd von meinen Augen zu meinen Lippen.

Mein Herz schlug wie wild in meiner Brust, als ich sah, wie Klaus sich langsam zu mir herunterbeugte, sein Blick fest auf meine Lippen gerichtet.

Der Moment wurde ganz plötzlich unterbrochen, als ein älterer Herr an uns vorbeilief und über den Hybriden und mich herzog:„Nicht zu fassen, diese Jugend heutzutage. Können sich noch nicht einmal ein Zuhause suchen."

Ich kicherte, als ich daran dachte, dass Klaus und ich älter waren, als er jemals werden würde.

„Ich hol' mir noch eine Packung Gummischlangen, dann können wir gehen.",teilte ich dem Blonden mit und ging an ihm vorbei zu der Gummibärchen-Abteilung.

Dort angekommen atmete ich erleichtert aus, etwas Abstand zwischen ihn und mich gebracht zu haben.

Hätten wir uns geküsst, wenn wir nicht unterbrochen geworden wären?

Ich griff in das Regal und machte mich anschließend auf den Weg zur Kasse, wo Klaus schon auf mich wartete.

Die Kassenkraft scannte die Artikel.

Ich wollte gerade bezahlen, als der Hybrid neben mir einen Hundertdollarschein auf die Theke legte und meine Sachen in die Hand nahm.

„Sir, Ihr Rückgeld.",rief die Kassenkraft Klaus hinterher, doch der war schon verschwunden.

Ich holte schnell zu dem Blonden auf und lief neben ihm her.

Als wir am Auto ankamen, erkannte ich, wie Stefan im Wagen saß, den Kopf an die Fensterscheibe gelehnt.
Beim genaueren Hinsehen sah ich sogar, dass er die Augen geschlossen hatte und höchstwahrscheinlich schlief.
Sein ganzes Gesicht entspannte und hatte einen so friedlichen Ausdruck.

Es war schön ihn mal so zu sehen und nicht mit der kalten Miene, die er zur Zeit trug.

Leise öffnete ich die hintere Tür und ließ mich in den Sitz gleiten.

Klaus startete den Motor und die Fahrt ging weiter.

Nach einer Stunde hatte ich offiziell die Nase voll.
Ich würde für ein paar Tage das Innere von Autos höchstwahrscheinlich erstmal nicht mehr ertragen.

Ich blickte aus dem Fenster und erkannte, dass wir am Stadtschild von Chicago vorbeifuhren.

„Was willst du eigentlich hier in Chicago?",fragte ich Klaus verwirrt.

Während der Hybrid sprach, blickte er mich durch den Rückspiegel an:„Ich habe eine alte Bekannte hier. Sie ist eine Hexe und kann mir hoffentlich mit meinem Hybriden-Problem helfen."

Ich nickte, wurde jedoch ein wenig nervös.

Sollte diese Hexe wirklich die Ursache des Problems herausfinden, wäre alles umsonst.
Klaus würde zurück nach Mystic Falls fahren und Elena diesmal wirklich töten.

„Was ist los, Liebes? Du scheinst nervös?",bemerkte er.

Ich setzte ein Lächeln auf:„Alles in Ordnung. Ich bin nur etwas aufgeregt. Ich war noch nie in Chicago."

Und das stimmte tatsächlich.

Trotz meines wirklich langen Lebens bin ich nie dazu gekommen die wunderschöne Stadt zu besuchen.

„Wenn wir dazu kommen, kann ich dir Chicago gerne zeigen.",schlug der Blonde lächelnd vor.

„Das wäre schön.",antwortete ich leise.

Ich lehnte mich in meinem Sitz zurück und ruhte mich noch ein wenig aus.

Nach ein paar Minuten wachte Stefan auf.

Daraufhin unterhielten sich Klaus und mein Bruder, ehe wir in eine Lagerhalle fuhren und stehen blieben.

Wir waren wohl angekommen.

Forgotten Salvatore Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt