7. Kapitel

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Mystic Falls, Virginia

Und dir geht es wirklich gut in Mystic Falls?"

„Ja Chloe, versprochen. Das mit Stefan renkt sich auch schon wieder ein."

Lächelnd blickte ich auf mein Telefon hinab, das auf einer kleinen Ablage neben meinem Waschbecken lag.

Ganz überraschend hatte mich meine Freundin Chloe angerufen, als ich aus der Dusche kam und nun telefonierten wir schon seit einer Weile, während ich mich bettfertig machte.

Nur ein Wort von dir und ich bin da.",sprach meine Freundin und ich wusste, dass sie es ernst meinte.

„Auch wenn es mir unglaublich schwer fallen wird, ich muss das ohne dich schaffen, Chloe.",scherzte ich. „Du solltest aber trotzdem mal vorbeikommen, wenn das Chaos hier beseitigt ist. Solange Klaus eine potenzielle Gefahr ist, möchte ich nicht, dass du nach Mystic Falls kommst."

Glaubst du denn, dass es dein Klaus ist?",fragte Chloe vorsichtig.

„Er ist nicht mein Klaus.",widersprach ich. „Und ich weiß es nicht. Ich weiß in letzter Zeit überhaupt nichts. Ich hab das Gefühl meine Zeit mit Klaus war eine Lüge, eine schöne Lüge, aber immer noch eine Lüge."

Ein Seufzen ertönte auf der anderen Seite der Leitung:„Ich würde dir deinen Schmerz sehr gerne nehmen, aber ich denke, dass er wichtig für dich ist und das du dich an diesen Schmerz erinnern musst, um deine Fehler nicht zu wiederholen."

„Du denkst, Klaus war ein Fehler?",hakte ich verunsichert nach.

Ich denke, dass er dir sehr viel unnötigen Schmerz bereitet hat, den du nicht verdient hast und dass, wenn ich ihn jemals treffen sollte, er bereuen wird, entschieden zu haben dich zu verlassen."

Ich lachte auf bei ihren Worten:„Er sollte wirklich aufpassen. Ur-Vampir oder nicht, das wird er nicht überleben."

Ich muss jetzt los, Vick, aber wir hören uns bald wieder, okay? Ich will up to date sein, wenn irgendwas passiert.",sprach meine Freundin plötzlich.

„Natürlich, Chloe.",antwortete ich. „Pass auf dich auf, ja?"

„Immer."

Seufzend beendete ich den Anruf und wickelte meine nassen Haare aus meinem Turban.

Nur in Handtuch bekleidet, lief ich in mein Zimmer und erschrak, als ich Jemanden auf meinem Bett sitzen saß.

„Ist das mein Ersatz?",ertönte es von meinem Bett.

Im ersten Moment dachte ich, dass es sich um Elena handelte, doch ein zweiter Blick belehrte mich eines besseren.
Das war nicht Elena. Das konnte niemals Elena sein.

„Kathrine.",wisperte ich geschockt und zog mein Handtuch enger um meinen Körper. „Was zum Teufel tust du hier?"

„Dich besuchen.",antwortete sie schief grinsend und lief raubtierartig auf mich zu. „Du hast meine Frage nicht beantwortet, Tory."

Ich blinzelte perplex:„W-Was?"

„Ist diese Chloe mein Ersatz?",wiederholte sie ihre Frage und lächelte anschließend schief. „Auch wenn es eigentlich unmöglich ist mich mit jemandem zu ersetzen."

Ich verdrehte meine Augen:„Hör auf über Dinge zu reden, über die du nichts weißt, Kathrine. Chloe ist eine wundervolle Freundin."

Die Doppelgängerin zuckte mit ihren Schultern:„Wenn du das sagst. Wie geht es dir so? Ist eine Weile her, nicht wahr, Tory?"

„Von mir aus hätte unser Wiedersehen auch noch länger auf sich warten lassen können.",zischte ich.

Kathrine stand nun direkt vor mir und zog einen Schmollmund:„Komm schon, Tory. Das meinst du doch nicht so."

„Was tust du hier?",fragte ich kühl und blickte die Frau abwartend an. „Du bist sicherlich nicht zum Plaudern hier."

„Ist es so verwerflich, dass ich dich vermisst habe und dich wiedersehen wollte?",fragte sie. „Wir waren so gute Freundinnen, Tory."

War das ihr Ernst?

Sie hatte von Anfang an ein falsches Spiel gespielt, mit jedem von uns.

Ich mochte sie sehr und ich würde lügen, wenn ich sage, dass es mich nicht verletzt hatte, als ihre Lüge aufflog.

Ich schnaubte spöttisch:„Das war nicht echt, Kathrine. Du hast mir doch niemals die Chance gegeben mit dir befreundet zu sein."

„Und da liegt dein Fehler.",sprach sie. „Ich habe dir nie etwas vorgespielt. Du warst mir wirklich wichtig, Victoria. Ich hätte niemals gedacht, dass du stirbst. Das war nicht meine Absicht."

Ich zog scharf die Luft ein, als die Doppelgängerin ihre Hand hob und mir sanft eine Strähne hinters Ohr strich.

„Bitte geh.",wisperte ich kalt. „Ich ertrag deine Lügen nicht mehr, Kathrine."

Sanft, aber bestimmend zog Kathrine mein Gesicht an meinem Kinn in ihre Richtung, sodass ich gezwungen war sie anzuschauen.

Mit einem überzeugtem Ausdruck in den Augen blickte sie mir entgegen.
Dieser Ausdruckt bedeutete meist nie etwas gutes.

„Ich werde es dir beweisen, Victoria. Ich werde dir beweisen, dass ich es ernst mit dir meine.",sprach die Doppelgängerin überzeugt und sah mich mit einem schwachen Lächeln an.

Ich schloss meine Augen und presste meine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen.

„Ich würde dir gerne glauben, Kathrine.",wisperte ich nach ein paar Sekunden der Stille. „Es gelingt mir nur nicht. Ich kann Lüge und Wahrheit nicht mehr auseinanderhalten."

„Ich werde euch helfen Klaus zu töten. Ist das nicht Beweis genug?",flüsterte Kathrine verzweifelt.

Ich lachte bitter auf:„Wir wissen Beide, dass du etwas tun wirst, dass nur dir einen Vorteil verschaffen wird. Ich kann es dir noch nicht mal vorwerfen, so hast du 500 Jahre überlebt. Ich werde mir nur keine Hoffnungen mehr machen, dass sich das irgendwann ändern wird und du mal nicht an dich, sondern an andere denken wirst."

Es herrschte Stille, entrückende Stille, die sich unendlich in die Länge zu ziehen schien.

„Es tut mir leid, dass du so schlecht von mir denkst.",murmelte die Braunhaarige auf einmal leise.
Von der toughen Kathrine Pierce war nichts mehr übrig.

Ich zuckte mit meinen Schultern:„So bist du nun mal. Daran kann und werde ich nichts ändern, Kathrine."

„Es existiert der Irrglaube, dass Liebe alles reparieren kann, doch das tut sie nicht. Sie zerstört und sie verwirrt und am Ende ist sie Schuld an all deinem Kummer. Das musste ich früh lernen, Victoria.",erzählte Kathrine mit gefasster Stimme. „Ich bereue nicht viel in meinem Leben, doch dich verletzt zu haben, das bereue ich jeden einzelnen Tag."

„Hör auf.",presste ich hervor. „Bitte geh einfach, Kathrine. Bitte."

Ich konnte sie einfach nicht mehr ertragen, denn am Ende wäre ich ihr in die Arme gefallen.
Das wusste sie und das wusste ich.

Gequält schloss ich meine Augen und hörte ein paar Sekunden das bekannte Rauschen, wenn sich ein Vampir mit Vampirgeschwindigkeit fortbewegte.

Vorsichtig öffnete ich meine Augen und fand mein leeres Zimmer vor.
Keine Spur von Kathrine.
Nur mich und mein inneres Chaos hat sie zurückgelassen.

Erster Auftritt von Chloe und erste Begegnung von Kathrine und Victoria... : )
Ich hoffe ihr habt eine schöne Woche!

Forgotten Salvatore Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt