23. Kapitel

1.1K 24 0
                                    

Chicago, Illinois

Schon wieder befanden wir uns in einem Auto und schon wieder wusste ich nicht wo wir hin fuhren.

Klaus hatte uns immer noch nicht erklärt, woher er Stefan kannte und wann genau das Foto entstanden war.

Es verletzte mich irgendwie, dass ich dachte ihn gekannt zu haben und doch so wenig über ihn wusste.

Ich stutzte, als wir vor der Lagerhalle stehen blieben.

„Was genau tun wir hier?",fragte ich misstrauisch und schnallte mich ab.

„Rebekah holen."

Ich lief schweigend den Gang entlang, der zu den Särgen von Klaus' Geschwistern führte.

Wie es sich herausstellte war Rebekah keine alte Liebschaft, sondern die Schwester des Hybriden.
Noch so eine Sache, die ich nicht über ihn wusste.

Stefan war schon etwas vorausgegangen, während Klaus und ich etwas langsamer liefen.

Dabei spürte ich den Blick des Blonden wie Feuer auf meiner Haut.

„Du starrst.",bemerkte ich trocken.

„Nun, wie könnte man dich auch nicht anstarren, Victoria.",antwortete Klaus. „Du siehst wunderschön aus."

Ich schnaubte spöttisch, erwiderte aber nichts darauf.

Wir holten Stefan ziemlich schnell auf.

Er blickte nachdenklich Richtung Boden, seine Stirn war in tiefe Falten gelegt.

„Ich verstehe es nicht. Wieso erinnere ich mich nicht an dich?",murmelte er nachdenklich an Klaus gewandt.

„Du hast selbst gesagt, dass diese Zeit viele dunkle Löcher hat.",sprach der Hybrid kurzangebunden.

„Aber wenn du mich kanntest, wieso hast du dann nichts gesagt.",hakte mein Zwilling weiter nach.

„Weil er dich offensichtlich manipuliert hat, Stefan.",warf ich genervt ein. „Er hat es aus einem bestimmten Grund getan, einen Grund, den er dich nicht wissen lassen will."
Das war doch sonnenklar.

Stefan schien da anderer Meinung zu sein, da er anfing mit Klaus zu diskutieren.

Ich verdrehte meine Augen und beschloss diesem Gespräch kein Gehör mehr zu schenken, sondern lieber in den Raum zu gehen, in dem die Särge von Klaus' Geschwistern lagen.

Vorsichtig trat ich an einen der Särge heran und erschrak, als ich plötzlich Klaus' Körper hinter mir spürte.

Ich sah zu, wie seine Finger den Deckel des Sargs umfassten und diesen ruckartig öffneten.

Ich japste erschrocken auf.

Natürlich wusste ich seit Elijah, wie erdolchte Vampire aussahen, aber es erschreckte mich doch immer wieder.

Mit stockendem Atmen ließ ich meinen Blick über die Person in dem Sarg wandern.

Es war eine Frau mit wunderschönen Gesichtszügen und engelsblondem Haar, die Kleidung aus den 20er Jahren trug.
Ihre Haut war aschfahl und von Adern durchzogen, so wie bei Elijah, als dieser erdolcht wurde.

Das war also Rebekah.

Ich beobachtete, wie der Hybrid ihr liebevoll über die Wange strich und erschauderte.

Wenn er seine Schwester wirklich lieben würde, hätte er ihr das nicht angetan.
Sie lag acht Jahrzehnte in diesem Sarg und hatte so vieles verpasst.

Was Klaus getan hatte, war unverzeihlich, zumindest in meinen Augen.

Ich sah, wie Stefan vorsichtig an die Frau heran trat und sie für ein paar Sekunden stumm anblickte.

Forgotten Salvatore Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt