17. Kapitel

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Memphis, Tennessee

Ich blickte nachdenklich aus dem Auto während Bäume und Felder an mir vorbeigezogen.

Die Sonne war vor ein paar Minuten untergegangen und der Mond schien hell durch das Fenster.

Den ganzen Sommer waren Stefan, Klaus und ich quer durch die Staaten unterwegs gesessen, auf der Suche nach einem Werwolf namens Ray Sutton.
Er gehörte zu einem Rudel, das Klaus in Hybriden verwandeln wollte.

Mein Bruder hatte sich mittlerweile wieder in einen Ripper verwandelt und obwohl ich alles in meiner Macht stehende versuchte für ihn da zu sein, wusste ich, dass ich ihm tief im Inneren nicht helfen konnte.
Er vermisste Elena mehr als alles andere und wollte nichts anderes, als wieder zurück zu ihr, doch das ging nicht mehr.
Nichts würde mehr wie vorher sein.
Klaus dachte, dass sie tot ist und das war gut so.

Ich wurde zurück in die Realität gebracht, als ich die Worte "Tennessee Welcomes You" las und bemerkte, dass wir Virginia verlassen haben und nun in Tennessee waren.

„Was machen wir hier, Klaus?",fragte ich und versuchte die aufkommenden Bildern, an mein und Klaus' erstes Treffen zu verdrängen, das in diesem Bundesstaat stattgefunden hat.

„Weckt das nicht schöne Erinnerungen, meine Liebe?",lächelte der Hybrid teuflisch. „Es wird sogar noch besser. Wir fahren nach Memphis. Was meinst du, glaubst du die Bar existiert noch?"

Ich hasste ihn.

„Wenn ja, werd ich sie persönlich dem Erdboden gleichmachen.",presste ich sauer hervor.

Es herrschte eine eisige Stimmung im Auto.

Stefan sprach eh nie viel und da Klaus und ich nicht miteinander redeten war es vollkommen still.

Ich merkte erst, dass wir eine Auffahrt hinaufgefahren sind, als wir vor einem nett aussehenden Haus stehen blieben.

Verwirrt blickte ich zu Klaus und meinem Bruder, die sich gegenseitig eindringlich ansahen.

„Wir machen alles so, wie besprochen.
Halte dich an den Plan, Stefan.",sprach der Hybrid mahnend.

„Was ist hier los, Klaus? Was habt ihr vor?",fragte ich verständnislos.

„Das ist nichts, worum du dich sorgen musst, Victoria. Bleib einfach hier im Auto.",die Stimmlage des Blonden war ernst und duldete keine Widerworte.

Ich verschränkte trotzig meine Arme und blickte genervt aus dem Fenster.

Die beiden Männer schnallten sich ab und sobald ich sicher war, dass sie mich nicht mehr sehen würden, verließ ich das Auto und folgte ihnen mit einem Sicherheitsabstand.

Ich belauschte die Unterhaltung, die Klaus mit der Besitzerin des Haus führte und erschrak, als ich Geschrei von zwei weiblichen Stimmen aus dem Haus hören konnte.

Nach einer Weile kamen die Beiden wieder zurück, wobei Stefan in Blut gebadet schien.

Sauer, da mal wieder unschuldige Menschen ihr Leben verloren haben, blickte ich zu Klaus, der meinen Blick mit der selben Wut zu erwidern schien.

„Stefan geh schon mal zum Auto und mach dich etwas frisch.",wies der Blonde meinen Bruder an.

Dieser verschwand wortlos und ließ mich mit Klaus, welcher nun auf mich zukam und am Arm packte, alleine.

„Wieso kannst du nicht einmal das tun, was man von dir verlangt?",zischte er genervt, als er vor mir stand.

Ich verdrehte meine Augen:„Bin nicht so der Teamplayer, sorry."

Forgotten Salvatore Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt