Vielleicht war das ganze nur ein Trick von ihm, vielleicht hatte er tatsächlich schon was geahnt, wollte sich aber selbst nochmal davon überzeugen.
Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, wurde ich unterbrochen.
Es geschah tatsächlich. Zeldris legte seine Lippen sanft auf meine und schloss seine Augen. Ich tat es ihm gleich, ehe wir anfingen unsere Lippen rhythmisch gegeneinander zu bewegen und er eine Hand an meine Wange lag, während ich meine Arme um seinen Nacken schlung und ihn dichter an mich zog. Unsere Körper wurden nur noch durch die Armlehne getrennt, doch dieses Problem ließ sich schnell regeln.
Ohne darauf vorbereitet zu sein, hob er mich vorsichtig hoch und ich fand mich auf seinem Schoß wieder, wo er mich gleich dicht an sich zog, das ganze ohne den Kuss auch nur eine Sekunde zu unterbrechen.
Doch schon bald darauf löste sich Zeldris und erst dann merkte ich, wie rot ich eigentlich geworden war. Ich hätte mich zwischen Tomaten verstecken können, niemand hätte mich gesehen, so kam es mir vor. Meine Wangen waren ganz heiß und ich sah leicht schluckend weg, die Stimmung war jetzt irgendwie.. komisch.
Ich konnte Zeldris Grinsen nicht sehen, erst als als Zeldris mein Kinn hob, damit ich ihm ins Gesicht sah. Ein sanftes Lächeln hatte sich auf seine Lippen niedergelassen, seine Augen strahlten pure Zufriedenheit aus und schien einfach nur glücklich.
»Ich.. es..«, ich suchte vergeblich nach Worten, nach einer Erklärung, scheiterte jedoch verzweifelt, weshalb Zeldris leicht aber sanft auflachte und kaum merklich den Kopf schüttelte. »Lass gut sein. Wir sollten den Moment noch etwas genießen«, flüsterte er dicht an meinem Ohr, weshalb ich noch ein kleines Stückchen röter wurde, die Augen etwas weitete. Ich konnte seinen warmen Atem wieder spüren, welcher ein Kribbeln hinter ließ, welches so angenehm und vertraut auf mich wirkte. Kaum ohne eine Bewegung auszulösen, nickte ich einfach nur stumm. Doch dass keine Wörter meinem Mund entflohen war nichts schlechtes. Mal davon abgesehen war ich sowieso nicht im Stande noch etwas vernünftiges heraus zu bringen, zu sehr stand ich noch unter Strom durch diesen zärtlichen Kuss mit Zeldris, der mein Herz so ganz nebenbei zum Schmelzen brachte.
Es kam mir so surreal vor, ich konnte es einfach nicht glauben. Doch blieb da eine Frage offen, die mich wirklich sehr verunsicherte, die sich in mein Kopf ankerte und mich nicht in Frieden ließ, was man mit leider deutlich an sah.
»Ist was?« Fragend betrachtete mich Zeldris, legte seinen Kopf nachdenklich etwas zur Seite, versuchte vermutlich zu verstehen was gerade in meinem Kopf vor ging, was mein Gehirn so zum rattern brachte.
»Nun ja..« Ich war noch immer am überlegen, einfach abzuwinken und die Frage zu verschweigen, bis sie sich eines Tages selbst beantwortete, doch so lange konnte und vor allem wollte ich überhaupt nicht warten.
»Also..«, murmelte ich, traute mich nicht, die in meinem Kopf bereits formulierte Frage auszusprechen, zu sehr Angst hatte ich vor seiner Reaktion und erst recht vor seiner kommenden Antwort.
»Trau dich ruhig, ich reiß dir schon nicht den Kopf ab«, meinte er leise und lächelte mir aufmunternd zu und ich nickte etwas, musste leicht schlucken, ehe ich jeglichen Mut in mir sammelte und zu einem großen Haufen zusammen schob, der mein Antrieb sein sollte, die Unwissenheit zu beenden.
»Ich frage mich.. was wir jetzt eigentlich sind.. weißt du? Ich mein, man küsst sich nicht einfach so und tut danach als wäre das nicht passiert, als wären wir nach wie vor nur Freunde.. I-ich will wissen, was da jetzt zwischen uns ist. Ob der Kuss einmalig war, ob er dir was bedeutet hat oder.. oder ob der nur einfach so war. Weißt du wie ich mein?«
Ich hatte meinem Blick gesenkt, traute mich gar nicht zu ihm auf zu sehen. Ich wollte gar nicht in sein Gesicht sehen, wenn er mich vielleicht aus lachte oder mir ins Gesicht sagte, dass das alles nur ein Spiel war. Nur um zu testen, ob ich vielleicht auf ihn stehen könnte. Ich hatte große Panik vor seiner Antwort.
*****
»Glaubst du, die haben sich schon geküsst?«, Elizabeth sah neugierig auf seine Meinung zu Melodias, der sich darüber eigentlich keine Gedanken machen wollte. Es standen ja nur zwei Antworten zur Auswahl und eine würde ihm sein Herz brechen, so gern er es auch wissen wollte, war er trotzdem froh, dies nicht zu tun.
»Ich weiß nicht..«, war alles was er dazu sagte, mehr würde sie auch nicht aus ihm raus kriegen.
Die Silberhaarige musste leicht seufzen. Sie fand es echt schade, dass man sich mit ihm nicht ordentlich über dieses Thema unterhalten konnte. Mittlerweile hatte sie auch die Befürchtung, dass er auf Lou stand. Es deutete so viel darauf hin und genau das stimmte Elizabeth traurig, auch wenn sie es schon echt gut nachvollziehen konnte. Die mittlerweile gute Freundin von Lou fand diese wirklich hübsch und ihre Art war auch wirklich cool, sie war sich auch sicher, so jemanden nicht noch einmal im Leben zu finden. Lou war einfach einzigartig und besonders.
Langsam stand sie von der Couch auf und machte sich auf zur Tür, wollte den Aufenthaltsraum verlassen, als sie mitbekam wie ein Stuhl zurück geschoben wurde und hinter sich jemanden spürte. Gerade als sich Melodias Hand auf ihre Schulter legte, wurde ihr klar, dass er hinter sie stand.
»Warte«, meinte er nur leise und sie drehte sich leicht zu ihm um, schaute ihn aus großen Augen an.
»Ist was?«
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✧ 𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐎𝐒; zeldris ( √ )
ФанфикNie hätte Lou auch nur ansatzweise damit gerechnet, dass der Heiligschein, den diese Stadt zu Anfang trägt, eigentlich ganz unpassend war, wenn man heraus findet, was hier so für Spielchen gespielt wurden. In weitere halsbrecherische Angelegenheite...