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»Was willst du dir holen?, fragte ich ihn, als wir durch den Landen schlenderten. »Hm..«, brummte er nur mit seiner angenehm tiefen Stimme und sah sich immer wieder um. „Das entscheide ich spontan«, kam es letztlich von ihm und ich nickte verstehend.


„Willst du denn irgendwas bestimmtes?“ Er beäugte mich aus dem Augenwinkel und ich schüttelte den Kopf. »Ich hab ja nicht mal Geld, um mir was kaufen zu können«, erklärte ich diese vorherige Geste. »Nunja, das ist schon echt mies.« Ich habe ja eher mit einem »Oh.. Ich kann dir ja auch Geld leihen« gerechnet, aber nein. Der werte Herr scherte sich nicht darum. Danke.

Ohne weiter auf mich zu achten, setzte er seinen Weg fort, schaute sich um und ließ mich stehen. Ich seufzte, ehe ich mich dazu bewegte, ihm nachzugehen.

Die meisten Jungen aus meinem Klassen hätten anders gehandelt. Aber Zeldris ist eben nichts wie diese Jungs. Er ist anders. Und genau das macht ihn besonsers und interessant. Vielleicht war es das, was mich reizte. Dass er eben anders war. Man sagte zwar, anders sei nicht immer besser, aber in diesem Falle schon.

Ich machte mir noch ein paar Gedanken darüber und holte den Schwarzhaarigen Riesen ein. »Dachte schon, du kommst nicht mehr nach«, kommentierte er meine späte Ankunft und ich zuckte gleichgültig die Schultern.

Plötzlich griff er in meine Richtung und instinktiv machte ich einen Schritt zu Seite. Er holte seine Hand inklusive Chipstüte wieder zu sich zurück und hielt sie gut bei sich.

»Chips?«, hinterfragte ich seine Auswahl und er nickte emotionslos, ging weiter.

Als nächstes schnappte er sich zwei Flaschen Cola, schien dann nochmal nach zu rechnen, wie viel Geld er danach noch hätte, da er in die Luft schaute und mit seinen Finger seine paar Sachen aufzählten und er was vor sich hin murmelte.

Danach schnappte er sich noch ein paar andere Lebensmittel, schaute mich dann plötzlich ernst an.
»Kannst dir noch was aussuchen, hab noch ein paar Yen übrig für dich, die ausreichen sollten. Solange du nichts zu teueres aussuchst.« Meine Auge weiteten sich. Das war ein Scherz oder?

Ich war so überrascht und überrumpelt, dass ich meinen Mund nicht schließen konnte. Trotzdem schaffte ich es nicht, eine Antwort zu liefern, was ihn ein tiefes Kichern entlockte und mir eine angenehme Gänsehaut verpasste.

»Also?« »Ich nehme das Angebot an!«, gab ich schnell von mir. Zu schnell. Innerlich verdrehte ich meine Augen über meine plötzlich komisch aufkommende Art. Und dass ich anfing zu starren, merkte ich auch leider erst zu spät. Nämlich erst dann, als Zeldris mich darauf aufmerksam machte. Das war wirklich peinlich. Zudem kam auch die Befürchtung hinzu, dass er schnell hinter die Gefühle, die von mir für ihn ausgingen, kam. Das musste es nicht sein. Vielleicht machte ich mir auch einfach viel zu sehr Gedanken darüber und er checkte es nicht mal ansatzweise.

Ich schaute mich um. Was konnte ich denn nehmen? Ich schaffte es dank Zeldris nicht, klar zu denken. Deshalb dauerte es, bis ich endlich das fand, was meinem geradigen Verlangen entsprach.

Mit einer Cola Flasche unter dem Arm geklemmt und Essen in den Händen, marschierte ich zu Zeldris zurück, der mich leicht auf lachend begrüßte.

»Dann lass uns zur Kasse vorrücken«, meinte er zu mir, nachdem ich sagte, ich wäre soweit.

Nachdem wir alles bezahlt hatten und sogar von der Kassiererin als Paar gehalten wurden, machten wir uns aus den Weg zurück. Die Stille, die zwischen uns aufgekommen war, ertrug ich aber nicht. Ich wollte einfach nur seiner schönen von was auch immer erzählenden Stimme lauschen. Deswegen wagte ich den ersten Schritt und fing das Gespräch an.

✧ 𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐎𝐒; zeldris ( √ )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt