»Z-Zedlris, ich«, weiter kam ich gar nicht, sondern wurde von Zeldris unterbrochen. »Genieß es einfach.«
Wir standen beide zusammen vor einem unverschämt teuren Restaurant, das ich mir selbst nie im Leben hätte bezahlen können. »Jetzt zahlt es sich auch endlich mal aus, so hart gearbeitet und gespart zu haben.«
Ich war gar nicht fähig was zu sagen, da ich immer noch geschockt davon war, wohin mich der Schwarzhaarige wieder mit genommen hat. Er ließ mir aber auch keine Zeit weiter das Gebäude vor mir zu bewundern, sondern zog mich auch schon mit rein. Es sah alles so teuer aus.
Ich blinzelte. War der gigantische Kronleuchter aus Gold? Ich kniff meine Augen etwas zusammen, da das reflektierende Licht ziemlich blendete. Tatsächlich.
»Zeldris.« Ich zog etwas an seinen Ärmeln und meine Stimme war nicht mehr, als nur ein Flüstern. »Wir gehören hier nicht her.« Es sollte nicht böse gemeint klingen, aber es entsprach ja nun mal der Wahrheit Wir gehörten hier wirklich nicht her. Das war alles so unverschämt teuer und wahrscheinlich könnten wir uns dennoch nicht mal eine Vorspeise leisten, egal wie viel Zeldris da zusammen gespart hatte.
»Vertrau mir, das wird schon. Ich hab genug dabei, entspann dich einfach und genieß es.«
*****
Zeldris konnte uns wirklich zwei ganze Mahlzeiten bezahlen. Wow. Wie lange der wohl schon sparte..
»Und, wie fandest du's?« Grinsend besah er mich, während er sich auf seine Handrücken stützte und geduldig auf eine Antwort von mir wartete. Die Kerzen, die ihren Platz in einem anmerkend wirklich schönen Kerzenständer gefunden hatten, sorgten für eine noch romantischere Stimmung.
»Es war bisher wirklich schön. Das Essen hat auch wirklich gut geschmeckt, wie nicht anders zu erwarten.« Abwesend nickte er etwas, konnte seinen Blick immer noch nicht von mir nehmen.
»Du siehst echt schön aus, weißt du das?« Ich merkte, wie sich meine Wangen erhitzten und ich plötzlich nur noch in der Lage war, schüchtern zu lächeln. »Danke, du auch«, brachte ich letztlich über meine Lippen — mit sehr viel Überwindung.
Oh man, die Lippe konnte einen echt ganz schön verändern. Normalerweise war ich sonst nicht so schüchtern. Erst recht nicht, wenn ich bei Leuten war, die mir gar nicht mehr fremd waren. Irgendwie war das schon belastend. Aber was sollte ich schon dagegen machen? Wenn sich das überhaupt noch legte, dann ganz sicher nicht von heut auf morgen. Der Prozess, der durchlaufen werden muss, wird vermutlich lange andauern. Und von allein ging das auch nicht. Ich musste selber daran arbeiten, das zu ändern.
Amüsiert grinsend beobachtet der Junge mich weiter. Für ihn war das alles auch ganz wissen. Zumindest solange, wie er selbst nicht betroffen war.
»Wollen wir dann langsam wieder los? Es wird immer später und Hawk wartet sicher schon auf uns!« Ich musste leise lachen und Zeldris schüttelte nur belustigt den Kopf, sagte mir aber zu.
»Dann lass uns los.« Diesmal war ich es, die durch eine simple Kopfbewegung das OK dafür gab. Wir standen auch schon zusammen auf und er griff nach meiner Hand, zog mich auch schon mit sich mit nach draußen und gemeinsam machten wir uns auf den Weg, zurück nach Hause zu kommen.
Zuhause. Was meine Eltern wohl gerade machen?
*****
»Naww, hast du eine Freundin gefunden, Hawk?« Leise kichernd sah ich dem Schwein zu, wie es zusammen mit Sunny durch die Flure jagte und fröhlich grunzte. Der Schwanz der kleinen Hundedame wedelte ununterbrochen und sie bellte fröhlich, konnte gut mit dem rosa Schwein mithalten und passte eher auf, dass sie selbst nicht zu schnell war.
»Sie ist nicht meine Freundin!« Beleidigt grunzte Hawk und ich musste leise lachen. »Sicher? Ich meinte damit eigentlich eher eine Kumpel-Freundin und nicht das, woran du gedacht hast!
Mir war die Ernsthaftigkeit noch gar nicht so bewusst, die hier herrschte. Schließlich wusste keiner außer Elizabeth, Zeldris, Melodias und mir über Hawk Bescheid. Okay, Naruto und Sasuke waren mittlerweile auch eingeweiht, aber naja...
»Lou?« Die laute Stimme Rubins rief nach mir und erst jetzt realisierte ich die Situation. Panisch schickte ich Hawk mit nur ein paar Fingerzeichen weg und hoffte einfach inständig, dass sich dort kein weiterer Betreuer befand.
»Ja?« Verdammt, man hörte immer noch die Panik raus. Egal wie sehr ich versuchte das unter Kontrolle zu bringen, es wollte mir einfach nicht gelingen.
»Ist alles okay bei dir?« Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch als sie dann auch schon endlich ankam. »Ja, ich dachte nur, ich kriege wieder Ärger.« Ach, verdammt. Erzähl doch gleich, was du wieder verbrochen hast, meine Güte!
»Und wofür dieses Mal schon wieder?« Sie lachte etwas auf und nahm das nicht ganz so streng.
»Weil ich wieder solange mit Zeldris draußen war?« Sie schaute auf ihre Uhr und schüttelte den Kopf. »Ihr hättet sogar noch etwas Zeit gehabt, also alles gut. Aber wenn wir schon dabei sind, der Geschirrspüler wartet noch auf dich. Also wenn du wirklich kein Ärger willst, wäre es vielleicht ratsam, den noch auszuräumen.« Sie grinste etwas frech und zwinkerte mir neckend zu.
Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung. »Ach und, ich sollte dir noch mitteilen, das jemand im Gemeinschaftszimmer auf dich wartet!«
Wer wollte sie nicht verraten und ich musste grinsen. Sicher hatte Zeldris noch etwas vorbereitet. Deswegen war er auch gleich wieder so schnell verschwunden.

DU LIEST GERADE
✧ 𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐎𝐒; zeldris ( √ )
FanfictionNie hätte Lou auch nur ansatzweise damit gerechnet, dass der Heiligschein, den diese Stadt zu Anfang trägt, eigentlich ganz unpassend war, wenn man heraus findet, was hier so für Spielchen gespielt wurden. In weitere halsbrecherische Angelegenheite...