POV. L O U.
»Was tun sie ihr da an?« Mein ganzer Körper zitterte und ein Schlucken ließ sich nicht unterdrücken.Wir wurden in diese alte Fabrik gebracht, der als sein Versteck diente. Die Fahrt über hier her war ich wach und der Länge der Fahrt nach zu urteilen, mussten wir bereits in einer anderen Stadt sein. Niemand konnte uns hier noch helfen. Um uns wehrlos zu machen, hatte man an uns an solche Metallröhren befestigt, an denen man besser nicht zu doll rütteln sollte. Würden die abfallen, rissen sie gleich noch mehr mit sich und so schnell konnte kein Mensch reagieren, um denen aus zu weichen. Sollte man diese Dummheit wirklich in Angriff nehmen, wurde man mit dem Tode bestraft.
Ich konnte nicht weg sehen. Egal wie sehr ich wollte, denn es tat weh. Mein Herz verkrampfte sich regelrecht als sich mir die Szene bot, wie Estarossa Yumi erneut am Halse ergriff und ihr mit seiner großen Hand schon wieder anfing, die Luft abzudrücken, bevor er sie wieder zurück achtlos auf den Boden warf. Er war ein Sadist.
Das raue Lachen hallte durch die ganze Anlage und verursachte bei mir eine Gänsehaut. Yumi lag reglos am Boden, ihre Augen waren fest zusammen gekniffen. Würde sie nicht so sehr zittern, würde man kaum noch glauben, das Mädchen sei noch lebendig.
»Och, bist du etwa so schnell schon kaputt?« Er lachte dreckig und trat näher an sie ran. Für Minuten stand er einfach nur da, ehe sein Bein zurück ging und er scheinbar am ausholen war. Keine Minute später trafen sein Stiefel und Yumis Magengrube auf einander und erneut wurde sie weg geschleudert von ihm, während ein Keuchen ihren Mund verließ. Beim genaueren Hinsehen ließ sich eine dunkle Flüssigkeit ausmachen, die ihr aus dem Mund lief und sich auf dem Boden Tropfen für Tropfen zusammen fand, um eine kleine Pfütze zu ergeben. Blut.
Tränen stiegen in meinen Augen auf und ich konnte das nicht mehr mit an sehen.
»NEIN, HÖR AUF! DU WIRST SIE NOCH UMBRINGEN!« Mein Atem ging schneller und die Panik kroch in mir hervor. Wieso konnte er nicht einfach aufhören? Wieso musste er sie so zurichten? Ich verstand es nicht.
»Sie hat doch nicht mal eine Chance sich zu wehren...«, hauchte ich leise und desto mehr stieg die Bewunderung in mir auf, dass er es trotz der niedrigen Lautstärke wahr genommen hatte.
»Ach, ist das so?« Er grinste über meine Bemerkungen und nickte zu Yumi rüber. »Macht dem Mädchen die Fesseln ab.« Sofort taten seine Gehilfen, was er von ihnen verlangte.
»Steh auf.« Doch Yumi rührte sich kein bisschen. Erst nach gefühlten Stunde schaffte sie es langsam, sich zumindest aufzusetzen. »Das hat zu lange gedauert.. Wie armselig.« Ihr Gesicht flog nach links, es bildete sich ein dunkler Abdruck und ihre Augen waren nicht mehr fähig, noch mehr Flüssigkeit zu verlieren. Sie waren geschwollen und gerötet, denn der Schmerz, der schon eine kleine Weile durch ihren Körper fegte, trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie hatte es nicht verhindern können, diese Substanz zurück zu halten.
»Lass sie in Ruhe verdammt!« Ich war sauer. Mehr als das. Er war kurz davor meine beste Freundin umzubringen und ich hatte mich kaum getraut, meine Stimme zu heben. Ich war so eine schlechte Freundin.. Anstatt sie, sollte ich da sein. Sie hätte es gar nicht treffen sollen.
»DU willst MIR was sagen? Ach wie süß.« Spöttisch grinste er mich an und kam näher auf mich zu. Mit jedem Schritt, der ihn näher zu mir brachte, wurde ich ängstlicher und machte mich rein instinktiv kleiner, wobei das gar nichts mehr brachte.
»Dann bist du jetzt einfach die nächste. Ich mochte dich sowieso nie.« Er ließ jemanden die Fesseln abmachen, ehe seine große Hand sich um meinen Hals legte und er zudrückte, mir so die Luftzufuhr versperrte. Mit beiden Händen versuchte ich seine Hand irgendwie zum Los bringen zu kriegen, doch es half nichts. Sein Druck wurde fester und bereits vereinzelnde Sterne tanzten vor meinen Augen, die schwarze Punkte mit sich brachten und die Ohnmacht ankündigten.
»Lass sie in Ruhe.« Yumis geschwächte Stimme war nur noch schwer zu hören. Estarossas Griff wurde zum Glück etwas lockerer, sodass meine Sicht etwas klarer wurde und ich Yumi besser erkennen konnte, die vorher nur ein schwer erkennbare Silhouette war. Sie taumelte leicht und hatte deutliche Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten. Der Blondschopf hatte sich kaum weg bewegt und befand sich immer noch in etwa dort, wo sie geohrfeigt wurde.
Wieder ertönte ein lautes Lachen aus seiner Kehle. Danach ignorierte er sie wieder, um sich mir zu widmen, doch weit kam er nicht als Zeldris es plötzlich schaffte, los zu kommen und drauf und dran war, auch die anderen zu befreien. »Na warte, das wird dir noch leid tut!«
Sie wollten gerade los laufen als er merkte, dass etwas fehlte.
»Na na na, wolltest du etwa und deine Geliebte los laufen? Wie töricht von dir!« Er kicherte und grinste wieder breit.
»Lass sie sofort gehen!« Der Bösewicht schüttelte den Kopf, ehe ich schon etwas spitzes an meiner Kehle spürte. Das war mein Ende. Und ich konnte mich nicht mal von allen verabschieden.
Scheinbar war es wohl dann doch eine Lüge, dass jede Liebesgeschichte ein Happyend hatte. Dabei war die Liebe zwischen uns noch so ausbaufähig, zu mal wir offiziell nicht einmal zusammen waren.
Ich wollte so nicht enden. Ich hatte Zeldris noch so viel zu sagen, bevor ich die Welt verlassen würde. Wieso musste mir jetzt also ein elendiger Strich durch die Rechnung gemacht werden?
Vielleicht sollte ich mich auch einfach mit meinem Schicksal abfinden. Es war wie es war.
»Verdammt Zeldris, ich liebe dich! Bitte vergiss das nie!«
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✧ 𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐎𝐒; zeldris ( √ )
FanfictionNie hätte Lou auch nur ansatzweise damit gerechnet, dass der Heiligschein, den diese Stadt zu Anfang trägt, eigentlich ganz unpassend war, wenn man heraus findet, was hier so für Spielchen gespielt wurden. In weitere halsbrecherische Angelegenheite...