Ich war gerade wieder mit Elizabeth am Quatschen, als Zeldris auf mich zu kam. Sofort stoppte das Mädchen. Wir waren gerade dabei uns wieder über Neuigkeiten auszutauschen.
»Lou? Können wir kurz reden?« Ich nickte nur, während die Nervosität in mir hoch kam. Elizabeth schob mich leicht in seine Richtung, lächelte mir aufmunternd zu und ich atmete tief ein und aus. Dafür erntete ich zwar einen verwirrten Blick von Zeldris, aber das war mir eigentlich relativ egal.
Die Woche neigte sich langsam wieder dem Ende. Zumindest die Schulwoche. Heute war Freitag, die letzten Tage sind schneller rum gegangen, als ich erwarte hätte. Dabei fand ich das gar nicht so schlimm, desto schneller konnte unser Date, wie Elizabeth und ich immer sagten, los gehen.
Heute war es frisch draußen, ich selbst hatte Handschuhe an und einen Schal um. Im Gegensatz zu Zeldris, der die Konsequenzen jetzt schon ertragen durfte, weil er erkältet war. An seine dadurch anders klingende Stimme hatte ich mich zwar noch nicht vollkommen gewöhnt, aber was nicht war, das konnte noch werden.
Er führte mich zunächst gefühlt durch die halbe Schule, ehe wir plötzlich anhielten und ich ihn in rein rannte. Er ließ ein Seufzen frei und drehte sich zu mir um.
»Was gibt es denn?«, hakte ich nach, während ich zu ihm auf sah.
Er kratzte sich am Nacken, schaute auffällig durch die Gegend. Ich hatte die Vorahnung, dass er den Kino Besuch platzen lässt.
»Mein Bruder«, war alles was kam. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet gehabt. Ich schob meine Augenbrauen zusammen und legte meine Stirn in Falten.
»Was ist mit deinem Bruder?« Meine Arme vor der Brust verschränkend, sah ich ihn intensiv an. Die Unwissenheit kratzte an meiner Geduld, zu gern wüsste ich endlich, was das Problem war. Zeldris wirkte aufgewühlt, so kannte ich gar nicht. Dauernd schaute er durch die Gegend, bloß nicht in meine Augen.
»Es ist so«, gerade als er endlich auspacken wollte, kam Ban um die Ecke. Sein Blick war auf sein Handy gerichtet, während seine Finger auf dem Display tippten. Nicht eine Sekunde schaute er auf und lief so volle Kanne in mich rein.
Sein Handy flog ihm aus der Hand und er machte eine unsanfte Begegnung mit dem Boden, schaute mir verdutzt entgegen. Als er dann aber den aufgekratzten Zeldris erblickte, konnte er nicht anders als zu Grinsen.
»Störe ich?«, in seiner Stimme schwankte etwas leicht provozierendes und schlagartig veränderte sich Zeldris Verhalten. »Ja«, kam es kalt von dem Schwarzhaarigen.
»Du solltest nächstes Mal auch nicht nur auf dein Handy achten«, gab ich beiläufig von mir, passte auf, dass mein Ton nicht zu laut war. Mit dem wollte ich mir keinen Streit einfangen, der sah schon aus wie einer dieser Schlägertypen.
Auf meinen Kommentar erwiderte er nichts, zuckte nur noch immer am Boden sitzend die Schultern, bevor er sich endlich mal dazu entschied, sich zu erheben. Er sammelte sein mit Kratzer versehendes Handy auf und setzte seinen Weg fort.
»Knutscht nicht zu viel rum!«, kam es nach wenig gegangenen Metern von ihm. Nebenbei winkte er uns noch.
»Idiot« , murmelte ich für Zeldris laut hörbar, welcher nur zustimmend brummte.
»Das Thema können wir ja später besprechen.« Mit den Worten haute auch er ab, was mich echt kalt ließ.
»Korrektur: Idioten...« Genervt machte ich auf dem Absatz kehrt und schritt im schnellen Tempo zurück.
Nachdem ich den relativ leeren Weg passiert hatte, kamen mir auch schon die ersten sich unterhaltenden Schüler entgegen. Sie schenkten mir keinerlei Beachtung, lachten gemeinsam und konzentrierten sich auf den vor ihn liegenden Weg.
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✧ 𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐎𝐒; zeldris ( √ )
FanficNie hätte Lou auch nur ansatzweise damit gerechnet, dass der Heiligschein, den diese Stadt zu Anfang trägt, eigentlich ganz unpassend war, wenn man heraus findet, was hier so für Spielchen gespielt wurden. In weitere halsbrecherische Angelegenheite...