Alles darauffolgende ging so schnell.
Meine Beine erhoben sich wie von selbst und ich konnte nicht anders als näher zum Gebäude zu flitzen, wo ich dummerweise einen leeren Eimer um riss, ehe ich mich so schnell es ging irgendwo versteckte. Mein Herz hämmerte brutal gegen meine Brust, meine Handflächen wurden schwitziger und mein Atem wurde flach. Vor allem als ich die Stimme von unserem Feind vernahm, der hitzig fragte, was das war, kroch immer mehr Panik in mir Hoch, dass die zusätzliche Angst entstand, ich würde hyperventilieren.
»Ich weiß nicht... Kennt denn noch jemand deinen Aufenthalt?« Nanami spielte ihre Rolle gut. So würde er hoffentlich nicht merken, auf wessen Seite sie eigentlich stand.
»Eigentlich sollte den niemand kennen. Ich wechsele den regelmäßig.« Tja, aber scheinbar vergisst du des Öfteren deine Spuren zu verwischen mein Lieber. Ich musste etwas grinsen, hielt dann aber meine Luft an, als Schritte auf mich zu kamen.
»Vielleicht war das auch nur wieder eines der Tiere. Die schleichen hier andauernd rum. Egal. Kommen wir nun zum wichtigen Teil. Ich werde mir für dich heute auch extra frei nehmen, die Jungs können alles geplante unternehmen.« Was? Er guckt nicht mal vernünftig nach? Okay, wow. Er war wohl immer noch nicht über Nanami hinweg und schien sie noch ziemlich zu begehren. Die arme. Ich konnte auch keinen von seinen Männern hören. Sie mussten alleine sein. Wahrscheinlich hatte der Cousin der beiden Brüder sie weg geschickt, um alleine mit Nanami zu sein. An ihrer Stelle hätte ich echt Angst, man wusste nie, wozu der alles fähig war.
»Oh, wo geht die Reise hin?« Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie gerade lächeln musste — aber nur gezwungenermaßen. »Wir gehen zusammen einfach was Schönes Essen.« Selbst jedes Kind würde an der Tonlage raushören, dass er kein Nein duldete. Sie hätte keine Wahl gehabt. Sie hätte mit gemusst. Doch ich war mir sicher, dass sich das stoppen ließ.
»Hat man dir nicht beigebracht, sich nicht in fremde Angelegenheiten einzumischen?« Sofort fuhr ich herum, wobei ein nächster Eimer Bekanntschaft mit dem Boden machte und ich Krach erzeugte. Chiyo. Die Tusse würde noch dafür sorgen, dass ich in Schwierigkeiten geriet.
»Was suchst du überhaupt hier?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich abwartend an, dass ich endlich redete. Estarossa schien noch immer nichts bemerkt zu haben. Entweder er war wirklich noch Hals über Kopf in Nanami verliebt oder er durchschaute das Ganze und wartete einfach nur auf den richtigen Moment ab. Bei dem Kerl wusste man ja nie.
»Das sollte ich eher dich fragen«, kam es leise zischend von mir, weshalb sich ein stolzes Grinsen auf ihren Lippen schlich und sie mir mit einem ebenso stolzen Ton mitteilte, sie arbeite für ihn. Ich musste leise auflachen. »So etwas wie dich stellt er ein?« Ihr Gesichtsausdruck wechselte sich rapide. Ihre Augen verengten sich und ihre Mundwinkel gingen wieder runter. »Du solltest lieber deine Zunge hütet, bevor ich sie dir nochmal abschneide!« Ich würde Chiyo nicht als solch eine Person einschätzen, die ihre Drohungen auch wirklich wahr werden lassen würde. Große Klappe und nichts dahinter, mehr war das nicht.
Nichts erwidert darauf überlegte ich viel lieber, was jetzt zu tun war. Ich konnte die Situation nicht ganz abschätzend, um zu wissen, ob ich jetzt einfach abhauen könnte.
»D-das geht mir a-alles viel zu schnell!« Mein Kopf drehte sich leicht und ich versuchte irgendwie das Geschehnis zu erhaschen, doch musste ich mich jetzt vollständig auf mein Gehörsinn konzentrieren.
»Ach was! Das wird dich jetzt auch nicht umbringen! Du hast mich mit so einem Schmerz in der Brust einfach verlassen und ich war so lange ohne dich! Jetzt komm schon, du liebst mich doch auch, oder? Oder?!« Ich wusste nicht genau was er wollte, aber das war definitiv der perfekte Moment, einzuspringen.
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✧ 𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐎𝐒; zeldris ( √ )
FanficNie hätte Lou auch nur ansatzweise damit gerechnet, dass der Heiligschein, den diese Stadt zu Anfang trägt, eigentlich ganz unpassend war, wenn man heraus findet, was hier so für Spielchen gespielt wurden. In weitere halsbrecherische Angelegenheite...