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Es war endlich soweit. Der Samstag war gekommen. Der Samstag, an dem ich alleine mit Zeldris ins Kino gehen würde und wir uns gemeinsam einen Film angucken würden. Vielleicht teilten wir uns ja auch eine Popcorn Tüte, wer wusste das schon?


Es war erst früher Morgen, die beiden Brüder schliefen noch, während ich schlaflos in meinem Bett lag, voller Vorfreude und Aufregung. Ich zitterte schon, so aufgeregt war ich, wobei Nervosität auch verantwortlich für dieser Reaktion meines Körper war.

Meine Angst etwas falsch zu machen, war nach wie vor noch da und ich hätte auch nicht gedacht, dass die noch im Laufe der Zeit verschwinden würde. Wie denn auch? Nicht mal die intensiven Gespräche darüber mit Elizabeth haben wirklich geholfen, wobei die aber wirklich gut taten.

Noch im Bett liegend, starrte ich die Wand an. Wie sollte ich es denn bis zum Nachmittag hin überleben? Es war nicht nur die Ungeduld, die an mir nagte, sondern auch die Aufregung, die mich regelrecht auffraß.

Nach wenigen Minuten entschied ich mich aufzustehen, mir irgendwie die Zeit bis dahin zu vertreiben. Mir kam es vor, als wäre heute mein Geburtstag und ich konnte es nicht abwarten, dass meine Eltern endlich nach Hause kamen, um mir das beste Geschenk der Welt zu überreichen.

Ich trottete ins anliegende Bad und hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, als ich in den Spiegel geschaut hatte. Meine Haare standen richtig ab, unter meinen Augen zeichneten sich fette Augenringe ab und meine Haut war heute blasser als sonst. Wirklich geschlafen hatte ich auch nicht, ich konnte nicht. Die ganze Zeit war da einfach die Aufregung bei dem Gedanken, dass ich schon bald mit Zeldris alleine ins Kino gehen würde!

Ich beschloss mich schon fertig zu machen, bevor mich jemand so sah. Sowas ähnliches war schon mal vorgekommen und ist nicht gut ausgangen.

Damals hatte ich bei Yumi geschlafen und wir waren noch lange wach, haben über den Tag auch viel Quatsch gemacht, sodass ich nächstes Tag früher schlafen gegangen war. Genau genommen waren wir die ganze Nacht wach. Egal. Aber bevor wir schlafen gegangen waren, hatten wir unsere eigene kleine Party geschmissen, danach sah ich noch schlimmer aus als jetzt. Wir hatten zusammen in meinem Bett gepennt, das war groß genug, da hätten noch zwei Personen rein gepasst und wir wären uns trotzdem alle nicht auf die Pelle gerückt.

Auf jeden Fall war Yumi zuerst aufgewacht, mitten in der Nacht, und als sie mich gesehen hatte, hatte sie los geschrien, als wenn sie jemand gerade abstechen würde. Wie von der Tarantel gestochen war sie nur in ihrem Totoro Pyjama raus gerannt und hatte die Polizei angerufen, weil ich ihr so sehr Angst gemacht hatte. Im Dunkeln sah ich wohl so aus, wie die Frau aus »The Ring«. Ich würde nie vergessen, wie peinlich es ihr hinterher war.

Und bevor sowas vielleicht nochmal vorkam, wenn auch verändert, würde ich das lieber in Ordnung bringen.

Nachdem das geschafft war und ich mich auch umgezogen hatte, hockte ich wieder auf meinem Bett an meinem Handy. Ich war gerade dabei eine Nachricht an Elizabeth zu schreiben, als es an der Tür klopfte. Ruckartig rutschte ich vom Bett, stolperte zur Tür und öffnete diese, doch es stand nicht Elizabeth vor mir, wie ich es erwartet hatte.

Ich sah auf und schluckte laut, ehe die Tür weiter auf ging und zu geknallt wurde. Dadurch wurden auch die Brüder wach.

Zeldris war der erste, der sich aufsetzte, sich müde über die Augen rieb.

»Lou, wir waren gera-«, er stockte, als er sah, wer der wirkliche Störenfried war.

»Du?!«, fragte der Schwarzhaarige ungläubig, während ich ratlos auf meinem Bett saß und die Nachricht an Elizabeth schnell beendete.

✧ 𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐎𝐒; zeldris ( √ )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt