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»Ban, mach Platz. Ich würde gerne neben meinem Mädchen sitzen.«

Sag mal, hab ich irgendwas verpasst? Sowas hatte Zeldris noch nie gesagt! Es war wirklich süß — keine Frage — aber irgendwie ist es auch komisch. Irgendwas an der Sache stinkt, aber ich konnte einfach so heraus nicht sagen was. 

»Aber übertreibt es nicht, um euch herum sind noch andere Menschen«, lachte er leise und stand mit einem fetten Grinsen auf, um den Platz zu wechseln, der genau von mir gegenüber lag. Jetzt lag er also auch noch in meinem Blickfeld, na toll.

Ein leises Seufzen entwich meinen Lippen. 

»Ach, sei doch jetzt nicht darüber traurig, nachher bietet sich doch noch genug Zeit für euch.« Wieder entwich ein leises Lachen seine Kehle und brachte mich dazu, meine Augen zu verdrehen. Was für ein Arsch, das war nicht mal witzig.

»Ach, halt die Klappe«, murrte ich leise und leicht genervt, weshalb er schützend seine Hände hoch hielt. »Entschuldigen Sie Teuerste, ich werde es nie wieder wagen, die Wahrheit in mein Mund zu nehmen.« Sein fettes Grinsen war nicht zu übersehen. Es war, als hätte es ihm jemand festgenäht, da es einfach nicht verschwinden wollte, egal was passierte und allmählich regte es mich auf. Konnte er denn nicht noch was anderes als mich zu provozieren und so dämlich zu grinsen?!

»Sei jetzt ruhig, Ban, keiner findet's witzig«, wies Zeldris ihn dann auch zurecht, in einem recht ruhigen Ton; so ganz zu meiner Überraschung. Der Silberhaarige verdrehte die Augen und diesmal konnte ich es mir einfach nicht verkneifen, eine blöde Bemerkung von mir zu geben. Diesmal konnte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen, oft würde ich diese vermutlich nicht bekommen und deswegen musste ich sie einfach nutzen. Jeder Faser meines Körpers wollte das, als war regelrecht schon fast wie eine Art Zwang.

»Verdreh deine Augen nicht, dein Gehirn brauchst du nicht zu suchen, du wirst da nichts finden. Das Oberstübchen ist leer, nur ein Hohlraum.« Mit einem fiesen Grinsen gab ich dem ganzen noch eine Marke und amüsierte mich auch mal darüber, wie er erneut die Augen verdrehen wollte, es dann aber doch ließ, um vermutlich keinen zweiten Spruch an die Backe genagelt zu bekommen.

Wie er mir, so ich ihm. Irgendwann nervte es eben einfach nur und was er konnte, konnte ich schon lange. Vermutlich würde er es so lernen. Das hieß, wenn ich Glück hatte. Andern falls wäre das für ihn ein Ansporn einfach weiter zu machen, um mich in den Boden zu stampfen, um mir zu zeigen, dass ich für ihn nicht auch nur ansatzweise eine Konkurrentin war, was das anging. Doch da wird er sich noch täuschen, falls er diesen Weg einschlagen sollte. Aber irgendwie war es mir schon klar, dass es eben genau so ablaufen wird. Aber vielleicht überraschte er mich auch noch, mal schauen.

»Lass dich nicht ärgern, Kleine.« Mit einem leichten fast übersehbaren Lächeln auf den Lippen, wuschelte mich Zeldris durch die Haare und zerstörte somit meine Frisur, was für Ban der Anlass war, zu lachen und sein Grinsen kehrte auch gleich wieder zurück.

Ich ließ mich davon nicht beirren — oder gab mir zumindest viel mühe, das nicht zu tun — und fing stattdessen an zu essen. Zeldris tat es mir gleich, währen Melodias schon fertig war und seitdem eigentlich nur an seinem Handy hang. Im Grund genommen eigentlich schon, seit ich dazu gekommen war. In letzter Zeit hing er oft an dieser nicht mehr ganz so neuartigen Technologie, ohne die viele schon gar nicht mehr leben konnten, denn es gehörte einfach schon dazu. So war es praktisch mit alle Techniken, die wir meist schon in unserer Kindheit kennenlernten. Um ehrlich zu sein, machte es mich schon neugierig und teilweise machte ich mir auch schon etwas Sorgen. Ich wusste selbst aber nicht ganz genau wieso, diese Sorge war eben einfach da und es wollte mir nicht gelingen, sie abzustellen.

Während ich meinen Gedanken nach ging, die alles mögliche thematisierten, redeten die anderen belanglos über einige Dinge. Dabei standen Elizabeth und Ban am meisten im Fokus, denn Zeldris und Melodias hielten sich etwas zurück. Der Blondschopf aufgrund seines Handy und Zeldris, weil er noch mit Essen beschäftigt war und er nicht viel davon hielt, nebenbei zu reden; oder zumindest nicht wirklich viel.

Als es dann fast klingelte als Zeichen dafür, dass die Pause beendet war, gab uns Melodias Bescheid, sodass wir uns ein paar Minuten ehe schon auf den Weg machten, um nicht später im Getümmel nicht voran zu kommen, wie es häufig der Fall war. Unüblich war auch nicht, dass man dann noch geschubst wurde, da viele Schüler häufig drängelten, um nicht zu spät zu kommen, da sie auf dem letzten Drücker los marschiert waren.

Zwar hatten einige den selben Plan wie wir, doch zu unseren Glück betrug die Masse deutlich weniger als wenn wir erst ein paar Minuten später los gegangen wären.

*****

Mittlerweile waren wir wieder Zuhause und saßen verteilt im großen Aufenthaltsraum. Zeldris und ich hatten uns auf der langen Couch ausgebreitet, sodass kein Platz mehr für andere blieb. Dabei hätten sich locker noch Elizabeth, Melodias, Naruto und Sasuke hinsetzen können und dennoch wäre Platz geblieben. Streng genommen konnte sich da noch einer hin quetschen, aber bequem wäre es ganz sicher nicht.

Elizabeth hatte sich auf einen der Sessel gesetzt, die dicht neben unseren Couch platziert waren und Melodias hing bei den anderen um, die ich von ihr aus nicht wirklich beobachten konnte.

»Nicht ein pennen, ihr zwei«, gab Elizabeth leise lachend von ihr und ich musste leicht grinsen. »Sonst habe ich keinen, mit dem ich reden kann!«

»Dann kannst du doch zu den anderen gehen«, murmelte Zeldris. Das war zwar keine Antwort, mit der Elizabeth sich zufrieden gab, aber trotzdem ließ sie es darauf beruhen und sagte nichts mehr dazu.

Ich seufzte nur etwas. »Hast du das denn nicht mitbekommen? Melodias meinte, er würde gerne alleine Zeit mit den Jungs verbringen.«

Elizabeth lächelte daraufhin nur schwach, was mich wieder seufzen ließ. Wieso verletzte er sie so? Er wusste ganz genau von ihren Gefühlen und trotzdem behandelte er sie scheiße.

Es war nicht die Tatsache an sich, dass er was mit seinen Jungs machen wollte. Ich meine, das versteh ich ja, ich hab ja auch gerne mal nur was mit Yumi und Elizabeth gemacht. Es war einfach die Art, wie er sich ausgedrückt hat.

»Man Elli, lass mich jetzt mal, ich will was mit den Jungs machen. Alleine. Du nervst dabei nur, also geh jetzt!« Und der Ton hat mir persönlich auch nicht gepasst. Er war wirklich ziemlich pampgig und hatte zu allem Überfluss auch noch die Augen verdreht, ehe Elizabeth dann abgezischt war.

Eigentlich hatte ich vor Melodias dafür zu schlagen. Aber erst wollte ich meine Freundin beruhigen und dann kam Zeldris, der das ganze durcheinander gebracht hat. So kam es eben dazu, dass wir uns auf der Couch hingelegt hatten und jetzt einfach chillten, unsere Gespräche langsam verstummt waren.

Doch ich behielt im Hinterkopf, Melodias noch seiner Verdienste Abtreibung zu überliefern. Der wird noch dumm aus der Wäsche gucken. Vor allem weil ich das vor seinen Jungs machen werde, so wie er es bei Elizabeth vor seinen Jungs gemacht hat, die nichts dazu gesagt haben.


✧ 𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐎𝐒; zeldris ( √ )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt