Es gibt Dinge im Leben, denen wir nicht entkommen können; Herzschmerz ist eins davon. Und Herzschmerz hatte die Angewohnheit, Harry durchs Leben zu folgen wie ein Geist. Egal wie weit er rannte, egal wie hart er kämpfte - Harry Potter wurde verfolgt. Und nichts verfolgte ihn so sehr wie Draco Malfoy.
Draco Malfoy. Harrys erster Schwarm, auch wenn sein jugendliches Gehirn damals noch nicht bereit war, das zuzugeben. Er war schnippisch, sarkastisch und um einiges zu dramatisch, als der junge Harry hätte mit umgehen können - und er war das einzige, worüber der Teenager nachts nachdachte.
Harry versuchte die Gefühle, die sich in ihn einbrannten, für sich selbst zu behalten. Er wusste, dass sie Schmach mit sich bringen würden, nicht weil Draco ein Junge war, sondern weil er Draco war. Beschissener, eingebildeter, bösartiger Draco. Er war niemand, der eine hohe Stellung im Kopf des Auserwählten hatte; aber das stoppte den Blonden nicht davon, in seinem Kopf zu sein.
Die ganze. Verdammte. Zeit.Der Auserwählte strengte sich so sehr an, sein Geheimnis zu hüten, aber es brach um ihn herum zusammen, so wie Harry immer wusste, dass es das tun würde. Kein Geheimnis hält für immer.
-
Draco hatte ihn in einem verlassenen Korridor abgefangen und ihn, mit dem Zauberstab auf ihn gerichtet, an eine Wand gedrückt. Seine Anhänger waren mal einmal nicht dabei, die beiden Erzfeinde waren alleine. Harry hasste es, mit ihm alleine zu sein, wenn sie alleine waren, konnte er sich auf nichts anderes konzentrieren als den Blonden - der Blonde, der Mord in seinen Augen hatte.
„Denkst du, du seist schlau, Potter?", knurrte Draco.
Harry legte seinen Kopf schräg wie ein Hund. „Ich bin schlauer als du."
„Ich weiß, dass du es warst, der Dumbledore gesagt hat, dass ich in der Verbotenen Abteilung war."
„Woher soll ich wissen, dass du in der Verbotenen Abteilung warst?", provozierte Harry ihn. „Sie ist verboten."
Die Karte des Rumtreibers war manchmal ziemlich praktisch, egal wie kleinlich der Anlass.
Draco drückte ihn fester an die Wand. „Du bist ekelhaft."
Harry ignorierte das Flattern in seinem Bauch und lachte. „Und du bist abscheulich, was genau ist dein Punkt?"
„Warum find ich mich mit dir ab?" Der Blonde schrie fast.
„Ich weiß auch nicht", schrie der Auserwählte zurück. „Warum kannst du mich nicht einfach alleine lassen?!"
„Vielleicht will ich das nicht?!"
Danach waren beide Jungen still, Harrys Herz schlug so schnell, dass es drohte, aus seiner Brust auszubrechen.
Er konnte nicht denken, also drückte er aus einem Instinkt seine Lippen auf die des anderen Jungen, ignorierte dabei Dracos Zauberstab, der immer noch an seinen Hals gedrückt war. Harry wusste nicht, wie lange ihre Lippen sich berührten. Eine Sekunde? Vielleicht zwei? Draco drückte ihn weg mit einem Ausdruck von Schock auf seinem Gesicht.
Fuck.
Harry schloss seine Augen, als Draco wegrannte, er konnte nicht atmen - fuck fuck fuck.
-
Die beiden Jungen gingen einander danach wochenlang aus dem Weg, und der Auserwählte fand das fast besser, egal wie seltsam es sich anfühlte. Harry wartete darauf, dass Draco der ganze Schule erzählte, was im Korridor passiert war, um ihn zu ärgern, um ihn bloßzustellen. Aber das passierte nie. Obwohl es nicht so schien, dass Draco überhaupt anerkannte, dass Harry existierte. Der Auserwählte wusste nicht, wie er darüber fühlen sollte. Er wollte so lange, dass Draco ihn einfach in Ruhe ließ, auch wenn, ganz hinten in seinem Verstand, er die Aufmerksam genoss, die er von dem anderen Jungen bekam. Aber jetzt, mit Dracos Augen auf ihm, fühlte Harry sich falsch - wie als wäre ein Teil seiner Welt von heute auf morgen zerbrochen.
DU LIEST GERADE
Harry Potter - Oneshots
FanfictionEinfache Ideen, die mir beim Träumen, auf dem Weg zum Bus oder beim Faulenzen einfallen und die nicht genug sind, Geschichten daraus zu machen. Viel Spaß! 22. Juli 2021 - #2 in salazarslytherin 15. November 2018 - #78 in hufflepuff 10. April 2021...