Harry Potter - Oneshots

Permanente Schäden

Wenn du lange genug ins Nichts schaust, fängt das Nichts an, durch dich durch zu schauen.

Draco Malfoy wird nie in der Lage sein, etwas lange festzuhalten. Durchgehende Crucios im Laufe von 3 Jahren haben seinen Nerven geschadet. Voldemort war unzufrieden mit seiner Unfähigkeit gewesen, seine Aufgabe zu erledigen, die Carrows genervt von seiner Weigerung, Schüler beim Nachsitzen zu foltern. Seine Hände zittern, Nerven zittern durchgehend mit unsichtbaren, imaginären Schmerzen, die vor Jahren aufgehört hatten. Er schreit vor Frustration als sein zitternder Körper mehrfach seine Teetasse laut gegen die Untertasse klirren lässt, ein weiterer schreitender Versuch, seine Hände ruhig zu lassen, und wirft sie auf den Boden, wo Tausend weiße Scherben auf den schwarzen Fliesen landen.

Harry Potter bricht jedes Mal zusammen, wenn er Kopfschmerzen hat. Ein Hand schnappt zu seiner Stirn, wenn die Schmerzen anfangen, er murmelt zu sich selbst 'Er ist nicht zurück.' 'Ich hab ihn getötet.' 'Es ist vorbei.' während er durch den Raum schaut; er kneift die Augen zusammen bei dem Anblick von zu heller Haut, seine Hand zuckt zu seinem Zauberstab wenn braune Augen rot reflektieren in flackerndem, flimmernden Licht. Er spürt die kalten Fliesen unter seinen Fingern während er versucht, sich selbst davon zu überzeugen, dass es ihm gut geht. Das Gefühl, dass ein Teil von ihm damals an dem Tag ihm Wald gestorben ist, dass ein teil von ihm nachgegeben hat, bevor Voldemorts Zauberstab niemals ging, dieses Gefühl hinterlässt ein schmerzhaftes Loch.

Ron Weasley erwischt sich ständig dabei, wie er Räume von oben bis unten abscannt. Wie er Rückzugsstrategien plant und Pläne, wie er alle sicher aus dem Raum befreien könnte. Er stellt sich jeden als verdeckten Feind vor, in seinem Unterbewusstsein bewegt er Menschen wie Schachfiguren und suchte sich die kleinste Wohnung aus, nicht weil sie billig war oder weil die Nachbarschaft gut ist (was sie nicht ist), sondern weil sie das beste strategische Vorteil hat verglichen mit der Stadt und den Orten um ihn herum, falls er sich mal verstecken muss im Falle eines Angriffs. Er kommt wieder einmal bei Sinnen nach einem Albtraum und seufzt, als er realisiert, dass er in seinem Fiebertraum mal wieder Seiten über Seiten seines Blocks mit Kriegsstrategien und Gebäudeplänen von Orten, an denen er war und gekämpft hatte (Hogwarts, das Ministerium, der Fuchsbau...) gefüllt hat. Er reißt sie aus und heftet sie ihm einen stetig wachsenden Ordner, bevor er sich eine Tasse Tee macht.

Hermine Granger erwischt sich dabei, wie sie Essen hortet, Äpfel heimlich in Rucksäcke und Brot in ihre Tasche steckt. Sie kommt nach Hause mit Taschen voll mit Kuchen und einer Tüte Kekse, eine Hand voll Beeren gesteckt zwischen Seiten eines Buches und diverse Kräuter versteckt in Ordnern. Das monatelange verstecken und hamstern haben sie paranoid gemacht und ihr war viel zu bewusst, wie viel Essen sie brauchte, um durch den Tag zu kommen. Sie erwischte sich dabei, wie sie Kalorien zählt und Proteine, Kohlenhydrate und Fette ausgleicht, bevor sie sich selbst stoppen kann. Intuitiv lässt sie etwas für Harry und Ron übrig und vergisst, dass sie nicht mehr auf der Flucht sind und das Essen rationieren müssen.

Luna ist nicht mehr so sorglos und träumerisch, wie sie einmal war. Ihre Kreaturen wurden von zart und neckisch zu furchteinflößend. Sie haben jetzt Zähne und Klauen, um sich zu beschützen und zu attackieren. Sie verlässt das Haus tagelang nicht, läuft drinnen mit geschlossenen Augen herum, um schlibbrigen Summlingern, die jetzt giftige Stacheln haben, und Nargeln mit scharfen Zähnen aus dem Weg zu gehen.
Ihre Gedanken wechselten von einem Heilmittel für Einsamkeit, dass sie mit ihrem Vater teilen wollte, zu Waffen der Zerstörung, die sie von der Außenwelt schützen würden. Für sie sind sie echt genug, dass sie sich selbst davon überzeugt hat, dass sie sie in ihrem Haus eingesperrt haben und sie nicht raus lassen, sie denkt, dass sie ihre Freunde gekidnappt und verletzt haben, nur um sie zu beschützten. Sie sind Spionen. Nichts ist echt Luna. Sie wollen dir nur wehtun. Das Flüstern folgt ihr überall ihn und fraß sie auf, zog sie in ein Loch. Erst als sie Hermine in ihren Keller sperrt, unter der Einwirkung ihres gebrochenen Verstandes, überzeugt davon, Hermine sei jemand anders, der Vielsafttrank benutzt hat, bekommt sie ein Zimmer im Janus Thickney Abteil von St. Mungos. Sie hat klare Moment hier und da, aber sie sind selten. Ihr Verstand bröckelt, ihr Wille ist gebrochen, sie ist nur noch ein Schatten des jungen, schlauen Mädchens, dass glücklich summte, wenn es barfuß durch die Flure schlenderte.

Dennis Creevey hat eine zerbrochene, schmutzige Kamera in einem Regal in seinem Schlafzimmer, die nie berührt werden darf.

George Weasley hat jeden Spiegel in seinem Apartment eingeschlagen und weigert sich, sie zu reparieren.

Percy Weasley trinkt puren Vodka und Tequila direkt aus der Flasche, um seine Schuld gegenüber Fred wegzuspülen.

Kreacher trägt für immer ein zerbrochenes und blutverschmiertes Medaillon, bis zu dem Tag seines Todes.

Teddy Lupin verbringt Stunden damit, auf Bilder seiner Eltern zu starren, verwandelt sich in einen der beiden oder versucht die perfekte Mischung aus beiden, aber er schafft es nie ganz genau.

Minerva McGonnagal hat eine staubige Box unter Severus Snapes Bett gefunden, gefüllt mit zerbrochenen Platten; einer zerfledderten Lederjacke; alten Polaroids von einem Mädchen mit flammenden Haaren und Augen aus Emeralds, lächelnd, ihre Arme waren eng um einen Jungen mit schwarzem Haar und scharfen Augen geschlungen; einer angebrochenen Glasfigur von einer Lilie, die vorsichtig ganz oben auf dem Stapel platziert war; einem zusammengefalteten, alten Brief.
Sie schluchzt über einem Leben, das mit hassen und gehasst werden verbracht wurde, während sie über die zerkratzte Lackierung einer saitenlosen Bassgitarre fährt.

Es wird immer einen leeren Stuhl an vielen Tischen im ganzen Land geben, wo Menschen um die trauern, die ungerecht von ihnen gegangen waren.

Man kann Menschen aus dem Krieg nehmen, aber kann man den Krieg aus Menschen nehmen?