Ich werde immer bei dir sein.

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„Warum hast du das getan?"", fragte der zehnjährige Regulus, er saß gegen die Tür von Sirius' Zimmer gelehnt. „Warum hast du die Schuld auf dich genommen, wenn ich es war, der Mutters Vase zerbrochen hat?"

„Es ist kein großes Ding, Reg." Sirius' Stimme war verschwommen durch die Tür durch. „Du bist mein Bruder. Ich werde dich immer beschützen."

„Du wirst nicht immer da sein. Du gehst bald nach Hogwarts." Regulus wickelte seine Arme um seine Knie, er hasste sich selbst dafür, dass er so viel Angst hatte.

Stille herrschte auf der anderen Seite der Tür, bevor Sirius sagte: „Es ist egal ob icv hier bin oder in Hogwarts. Ich werde immer bei dir sein."

Ein Lächeln formte sich auf Regulus' Lippen. „Gute Nacht, Sirius."

„Gute Nacht, Reg."

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„Sirius?", flüsterte der fünfzehnjährige Regulus, der im leeren Korridor außerhalb Sirius' Zimmer saß. Es war fast Mitternacht und er fragte sich, ob Sirius schon eingeschlafen war.

Das Abendessen wiederholte sich ständig in seinem Kopf. Sirius, der mit seinen Eltern stritt. Er erinnerte sich an seine Mutter, die den Cruciatus Fluch benutzte, an ihrem eigenen Sohn, erinnerte sich darum, wie sein Bruder schrie. Er war zu verängstigt gewesen, um irgendwas zu tun und er hatte sich selbst dafür. Hatte sich selbst, weil sein Bruder ihn immer beschützt hatte, und er hatte nichts getan.

Er wusste nicht, wann seine Eltern austicken und Sirius etwas noch schlimmeres antun werden. Er wusste, dass Sirius dieses Haus verlassen sollte. Er wusste aber auch, dass er Regulus nicht alleine lassen würde.

„Regulus?" Sirius' Stimme zitterte und Regulus stellte sich vor, wie Sirius auf der anderen Seite saß und sich auf die Lippe biss, um den Schmerz zu vergessen.

„Gehts dir gut?", fragte Regulus, weil er nicht wusste, was er sonst sagen sollte.

Sirius stieß ein hohles Lachen aus, voll von Verzweiflung. „Weiß nicht. Mir geht's so gut wie jemandem, dessen Mutter alle Flüche an ihm benutzte, die sie kennt."

„Warum gehst du nicht einfach?"

Er hörte, wie Sirius scharf einatmet. „Icc kann nicht... Ich kann nicht einfach gehen."

Jetzt oder nie. Regulus höhnte: „Denkst du, es würde jemanden jucken, ob du gehst oder bleibst? Mutter und Vater bist du egal."

„Und... was ist mit dir?" Sirius klang verletzt.

Regulus bald die Fäuste und schluckte gegen denn Kloß in seinem Hals. „Du kennst die Antwort schon. Mir ist egal ob du gehst oder bleibst. Das macht für mich keinen Unterschied."

Er hörte, wie Sirius einen lauten Atemzug nahm, der zu einem unterdrückten Schluchzen wurde. „Ich hasse dich, Regulus."

Die Worte fühlen sich an wie ein Schlag in seinen Magen. Es fühlte sich an, als könnte er nicht atmen. Er bis sich fest auf die Lippe und Tränen stiegen in seinen Augen auf.

„Du hast recht. Warum sollte ich in einem Haus bleiben, wo ich jedem egal bin", krächzte Sirius. „Wo mich mein eigener Bruder hasst."

Regulus atmete tief ein. „Gut, dass du das endlich einsiehst."

Er bekam keine Antwort von der anderen Seite der Tür, als stand er auf und ging in sein Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und erlaubte den Tränen endlich, zu fließen.

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Der achtzehnjährige Regulus stand vor der Tür, die mal zu Sirius' Zimmer führte, Kreacher stand an seine Seite. Er hatte den Raum nie betreten, seit Sirius gegangen war. Er fuhr mit den Finger über Sirius' Initialen, die in die Tür eingeritzt waren. Einmal in seinen Leben tat er das richtige. Er fragte sich, ob Sirius stolz auf ihn sein würde, wenn er herausfand, dass sein Bruder für eine gute Sache gestorben war. Ob Sirius ihn endlich als einen guten Menschen ansehen würde.

„Auf Wiedersehen, Bruder", murmelte er. „Ich werde immer bei dir sein."

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