Willkommen zurück im Land der Lebenden.

351 19 2
                                    

Narzissa war in Dracos leerem Schlafzimmer, ging durch seine alte Kleidung und sortierte, welche sie spenden und welche behalten wollte, als ein höfliches Räuspern hinter ihr ihre Aufmerksam auf die Tür richtete.

„Unten ist ein Gast für Sie, Herrin", sagte Shiny, einer der Hauselfen der Malfoys ruhig. „Sie fragte nach Ihnen, ich habe sie in den Salon gebracht."

„Ah", antwortete Narzissa, immernoch abgelenkt von der grünen Quidditch Uniform ihres Sohnes aus seinem zweiten Schuljahr. „Wer ist es?"

„Ich weiß es nicht, Ma'am. Sie wirkte etwas... ungepflegt, aber sie bestand darauf, Sie zu sehen..."

„Alles klar, Shiny. Bring ihr eine Tasse Tee, wer auch immer es ist, und ich werde in ein paar Minuten da sein."

Narzissa, die leicht besorgt war, wer sie unten empfing, suchte vorsichtig ein paar Handschuhe aus und blickte in den Spiegel.
Das letzte Jahr, seit der Rückkehr des dunklen Lords, hatte ihre Jugend geraubt und die konstante Angst um ihre Familie brachte Falten mit sich, die sich um ihre Augen herum und auf ihrer Stirn ausbreiteten.

Als sie im Salon ankam wurde sie von einer schwarzen Silhouette begrüßt. Ihr Herz sank bis zu ihren Zehen. „Bella", stieß sie hervor als sich ihre Schwester zu ihr drehte. „Aber wie...?"

Bellatrix lächelte schaurig. Sie sah älter und gespenstischer aus, als in Narzissas Erinnerungen an das Ende des letzten Krieges. „Ich brach gestern Abend aus, meine Liebe. Warum, bist du nicht froh mich zu sehen?"

Narzissa dachte immer, sie würde es sein. Aber aus irgendeinem Grund, der Anblick ihrer Schwester als ausgebrochenen Häftling anstatt eine idealistische, wenn auch leicht missgeleitete junge Hexe füllte sie eher mit Furcht als mit Erleichterung oder sogar Liebe. „Willkommen zurück im Land der Lebenden", flüsterte sie und beugte sich nach vorne, um Bellatrix einen Kuss auf die abgemagerte Wange zu drücken.

Der Krieg war nun unaufhaltsam, mit sowohl der rechten Hand des dunklen Lords als auch der linken erreichbar und dem Grundpfeiler des Ministeriums nicht mehr gut bewacht. Wie wollte sie ihre Familie in den kommenden Monaten erfolgreich beschützen?

„Du denkst nicht, dass dein Hauself mir eine Tasse heiße Schokolade bringen könnte, oder, Zissa? Ich könnte töten um diese Dementoren von mir fern zu halten."

Harry Potter - OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt