Pansy Parkinson fühlte sich einsam.
Und sie hätte nie gedacht, dass sie es tatsächlich einmal sein würde._
Nach dem Krieg ging ein kleiner Teil der Schüler zurück nach Hogwarts, um ihren Abschluss zu machen. Pansy Parkinson, Draco Malfoy und das goldene Trio waren ein paar davon.
Es war Mitte September, als Pansy realisierte, dass Draco absolut nichts mit ihr zu tun haben wollte. Sie hatte es versucht, tagelang, wochenlang. All ihre Mühen in eine Freundschaft gesteckt, die sich sich dazu entwickelt hatte, tragisch einseitig zu sein. Eine Beziehung, die wahrscheinlich von Anfang an verflucht gewesen war.
Und als Draco anfing, Harry Potter zu daten, war es, als hätte Pansy nie existiert.
Da fing die Einsamkeit an, sich in ihrer Brust breit zu machen - wie ein hilfloser Mann in Treibsand.
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Am Ende des Monats entschied sich die Lehrerschaft dazu, die Schlafräume aller Häuser zusammen zu legen, da dieses Schuljahr nur wenige bestritten und gleichzeitig ein Gefühl der Einheit zu schaffen.
Pansy betrachtete es als schlechtes Omen, als sie mit Hermine Granger in ein Zimmer gesteckt wurde - und nur Hermine Granger.
Die beiden Mädchen ignorierten sich fünf Tage lang gänzlich.
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Die Sache, die endlich eine Konversation zwischen Pansy und Hermine verursachte, war, interessanterweise, Literatur.
Pansy war auf ihrem Bett ausgebreitet, lag auf dem Bauch, ihre Feder kratze gegen Pergament, als sie einen Verwandlungsaufsatz schrieb, der bald fällig war.
„The Great Gatsby?", stieß Hermine plötzlich von ihrer Seite des Raumes hervor, was Pansys Kopf zum hochschnellen brachte, ihre kurzen Haare streiften ihren Nacken entlang.
„Was?", sagte sie und starrte das Mädchen an.
„Du hast The Great Gatsby gelesen?", wiederholte Hermine und nickte mit den Kopf in Richtung des alten Paperbacks, der auf Pansys Nachtisch lag.
„Oh", sagte Pansy, starrte auf das Buch, bevor sie sich zurück zu Hermine drehte. „Ja. Ich denke, dass es das beste Buch ist, das je geschrieben wurde - jedenfalls was ich je gelesen habe."
„Echt?" Pansy fand Hermines Gesichtsausdruck etwas amüsierend. Die dunkelhäutige Gryffindor setzte sich auf ihr Bett und überkreuzte ihre Beine unter ihr. „Ich würde nicht sagen, dass es das Beste ist, aber mit Leichtigkeit unter meiner Top 15."
Pansy konnte das Lächeln, das auf ihre Lippen kroch, nicht stoppen. „Top 15? Du bist verrückt, Granger." Sie setzte sich auf und legte ihren Aufsatz beiseite.
„Ich bin nicht verrückt, ich mag nur Bücher", sagte Hermine und strich sich eine Strähne braunen Haares aus dem Gesicht. „Was du anscheinend auch tust."
Dann sprachen sie über Bücher, unter anderem, die ganze Nacht lang.
So wurde aus den einst gegenteiligen Zimmergenossinnen ein ungewöhnliches Paar Freundinnen.
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Irgendwann öffnete Pansy sich gegenüber Hermine über alles, was sie bereute. Wie sie fand, dass es nicht fair war - es war nicht fair, dass Draco anscheinend jedem vergeben hatte - und sie hatte das kürzere gezogen.
Es war schon immer schwer für Pansy gewesen, ihre echten Gedanken und Gefühle mitzuteilen, aber Hermine hatte es geschafft, all das aus ihr raus zu ziehen.
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Harry Potter - Oneshots
FanfictionEinfache Ideen, die mir beim Träumen, auf dem Weg zum Bus oder beim Faulenzen einfallen und die nicht genug sind, Geschichten daraus zu machen. Viel Spaß! 22. Juli 2021 - #2 in salazarslytherin 15. November 2018 - #78 in hufflepuff 10. April 2021...