06. Kapitel

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„Geht's dir schon ein bisschen besser?" fragte er, nachdem er sich auch ins Auto gesetzt hatte und den Motor gestartet hatte.

Ich sah auf meine Finger, die aufgehört hatten zu zittern und antwortete dann mit einem „Ja". Trotzdem wünschte ich mir immer noch eine Umarmung von Alex. Ich mochte die Geborgenheit und Vertrautheit, die ich in seinem Armen empfand.

Levi fing an die Musik etwas lauter zu drehen, vermutlich weil ihm die Stille zwischen uns unangenehm war. Dann fuhr er los, obwohl er nicht einmal wusste, wo ich wohnte, aber das schien ihn nicht zu kümmern. Der Song ASAP Forever Remix dröhnte durch die Lautsprecher. Ich hörte auf aus dem Fenster zu starren und sah Levi an.

„Du magst Asap Rocky?" fragte ich ihn.

„Alex hat mir diese Musik gezeigt. Ich habe vorher nie Rap gehört, sondern nur House, also EDM, aber seitdem ich amerikanische Rap Musik höre, ist sogar mein Englisch besser geworden, außerdem sind die Beats echt hart. Asap Rocky ist einer meiner Favoriten." er sah kurz zu mir und lächelte mich an, wobei sich seine Grübchen zeigten. Ich fand es lustig, dass sich angeblich sein Englisch durch Rap verbessert hatte, denn die meisten Rapper sprachen schwer verständliches und grammatikalisch falsches Englisch.

„Ja Asap Rockys Songs sind echt großartig. Ich liebe besonders diesen Song und das Musikvideo dazu, aber eigentlich sind sowieso alle Musikvideos von ihm Kunstwerke. Sein neues Album Testing ist echt cool."

„Was für Rapper magst du sonst noch so?" Levi schien erfreut, dass wir nun ein Gesprächsthema hatten und ich war es auch.

„Im Moment mag ich Childish Gambino sehr gerne, den hat Alex dir bestimmt auch schon gezeigt. Er kennt die meisten Rapper sowieso von mir." ich lachte, Levi tat es mir gleich. „Dann liebe ich natürlich Tupac, Rae Sremmurd, die City Girls, 21 Savage und Post Malone, obwohl ich nicht weiß, ob man ihn nur als Rapper betiteln sollte und Megan thee Stallion, sowie Saweetie mag ich auch sehr."

„Was ist mit den Old School Rappern, wie Jay-Z, Snoop Dogg, Biggie und Eazy-E? Alex mag die ja sehr."

„Ein paar Songs kann ich mir schon von denen anhören, aber das war's dann auch. Ich bin da jetzt kein großer Fan von. Ich mag auch Drake nicht wirklich und Ella und Alex würden mich dafür am liebsten verprügeln, weil sie den so feiern." je mehr Worte ich mit Levi wechselte, desto mehr entspannte sich mein Körper.

„Ich mag Drake auch nicht wirklich." stimmte mir Levi zu. Er ließ kurz den Schalthebel los und fuhr sich durch die Haare, wobei ihm eine Strähne ins Gesicht fiel, die ich ihm gerne beiseite gestrichen hätte. Woran dachte ich da eigentlich? Ich wendete meinen Blick von ihm ab und sah wieder aus dem Fenster. Ich sollte nicht das Bedürfnis haben ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen zu wollen, das war ziemlich komisch.

„Also wo soll ich dich jetzt hinbringen?" endlich fragte er mich das, nachdem wir schon mindestens 15 Minuten wahllos durch die Gegend gefahren waren. Als ich an mein Zuhause dachte, fing ich schon an mich nach meinem Bett zu sehnen.

„Mein Zuhause ist nahe der Schwimmhalle. Im Garten heißt die Straße."

„Ach dort. Da ist doch auch dieser Kindergarten, der ‚Muschelkorb'. Der Sohn meines Trainers geht dahin. Ich habe ihn dort schonmal abgeholt." seine tiefe, raue Stimme machte mich müde und ich hatte Mühe meine Augenlider offen zu halten. Seine Stimme war so angenehm, außerdem redete er langsam, aber nicht zu langsam, wie meine Oma, sondern genau richtig. Dann fragte ich mich, was er wohl für einen Sport machte, weil er von seinem Trainer gesprochen hatte. Ich wusste, dass er nicht in Alex Fußballteam war.

„Genau das ist da." stimmte ich zu. Ich traute mich jedoch nicht ihn zu fragen, was für einen Sport er machte. Stattdessen lehnte ich meine Stirn gegen die Fensterscheibe, um meinen Kopf zu kühlen, der langsam wieder zu schmerzen begann vom Alkohol.

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