About Love

44. Kapitel

Ich bin jetzt zu Hause.

Nachdem ich diese Nachricht an Levi abgeschickt hatte, stieg ich in die Dusche und ließ das warme Wasser auf mich niederprasseln. Ich schäumte meinen kompletten Körper dreimal ein und wusch dann alles weg. Ich wollte das der Ekel verschwand, denn ich empfand seitdem mein Exfreund mich im Club wieder angefasst hatte. Die Stelle an meinem Armgelenk, um die er seine Hand gelegt hatte, färbte sich bereits rosa und brannte schmerzhaft, als ich Wasser über sie laufen ließ.

Ich durchlebte immer noch die schrecklichen Sachen, die Ben mir angetan hatte und mein Körper zitterte unaufhörlich, als ich mich nach der Dusche auf mein Bett fallen ließ. Tränen liefen wieder meine Wangen runter.

Ella hätte mich am liebsten zu ihr nach Hause mitgenommen, weil sie mich nicht allein lassen wollte, aber ich hatte das Angebot immer wieder abgelehnt und letztendlich hatte sie dann nachgegeben.

Meine Mom schlief schon, als ich nach Hause kam. Sie merkte immer sofort, wenn etwas mit mir nicht stimmte, weswegen ich froh war, dass sie nicht mehr wach war, denn ich wollte zur Zeit in Ruhe gelassen werden. Mein Vater saß vor dem Fernseher und guckte wieder irgendeinen Action Film. Er fragte mich nur kurz wie die Party war, ohne seinen Blick vom Fernseher zu nehmen. Meine vom Weinen geschwollenen Augen bemerkte wie so oft nicht.

Mein Handy vibrierte. Ich hatte eine neue Nachricht. Mein Herz pochte schneller, als ich sah, dass sie von Levi war.

Sehr gut. Geht's dir gut?

Ja. Danke, dass du mir mit Ben geholfen hast.

Er schrieb mir sofort zurück. Endlich redete er wieder mit mir und er schien sich sogar Sorgen um mich zu machen.

Du kannst ruhig ehrlich zu mir sein und zugeben, dass es dir nicht gut geht. Und du brauchst dich auch für nichts bedanken.

Ich lächelte.

🙃

Auch er schickte nur einen Smiley:

😌

Ist Natalie noch bei dir?

Fragte ich.

Nein. Ich habe sie nur noch nach Hause gebracht.

Ein Stein fiel mir vom Herzen, als er das antwortete. Ich wusste nicht was ich getan hätte, wenn er mit ja geantwortet hätte.

Ich vermisse dich.

Ich kaute, wie verrückt auf meiner Unterlippe, als ich auf eine weitere Nachricht von ihm wartete. Es war vermutlich zu früh, um ihm wieder meine Gefühle zu offenbaren, aber ich musste einfach wissen, ob ich noch eine Chance bei ihm hatte.

Er fing an eine Nachricht zu schreiben und ich wurde noch nervöser. Mir kam es so vor, als würde es eine halbe Ewigkeit dauern, bis er sie endlich versendete und ich sie mir durchlesen konnte.

Für mich waren die letzten Wochen auch sehr schwer, aber ich brauchte einfach Zeit, um über alles nachzudenken.

Ich wusste nicht, ob das jetzt bedeutete, dass er mir verziehen hatte, aber ich wollte auch nicht nachfragen, denn er hatte mir damals auch Raum und Zeit gegeben und es wäre unfair von mir ihm das nun nicht genauso zu geben.

Das verstehe ich.

Gut. Ich werde jetzt schlafen gehen, aber wenn irgendwas ist oder du nicht einschlafen kannst, kannst du mir gerne schreiben. Ich werde mein Handy auf laut lassen.

Mir wurde wohlig warm ums Herz, weil er sich so sehr um mich kümmerte, obwohl ich ihn so schrecklich verletzt hatte. Keiner von meinen Exfreunden hatte mich je so gut, fair und respektvoll behandelt, wie Levi und dafür liebte ich ihn umso mehr.