34. Kapitel

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Levis POV

Ich konnte immer noch nicht ganz begreifen, was sie mir gerade offenbart hatte.

Ihr Exfreund hatte sie angeblich zu etwas gezwungen und ihr Vertrauen ausgenutzt. Als ich mir ausmalte was der Typ wohl mit ihr gemacht hatte, merkte ich wie mir die Galle die Kehle hochkam.

Ich versuchte an etwas anderes zu denken, weil ich für sie stark sein wollte. Es war nicht mein Recht mehr darunter zu leiden, als sie.

Noch immer hatte sie den Kopf an meine Seite geschmiegt. Ich beobachtete, wie sie lachte, als sie zuguckte, was die Simpsons taten.

„Ich habe die Simpsons noch nie so richtig geschaut." gestand sie und sah mir dabei mit ihren rehbraunen Augen ins Gesicht.

„Echt jetzt? Dann hast du aber ganz schön was verpasst. Es ist echt eine lustige Serie." erwiderte ich.

„Das merke ich gerade auch." sie kicherte und sah wieder zum Bildschirm.

„Möchtest du heute Abend noch nach Hause?"

Ich hoffte, dass sie nein sagen würde.

„Eigentlich wollte ich hier bleiben, wenn das in Ordnung für dich ist. Meine Eltern kommen sowieso erst morgen wieder nach Hause."

Ich versuchte mein freudiges Lächeln etwas zu unterdrücken und nickte.

„Klar kannst du hierbleiben."

Ich drückte sie etwas enger an mich und legte mein Kinn auf ihrem Kopf ab.

Mir schwirrten so viele noch unbeantwortete Fragen in meinem Kopf rum, aber ich wollte sie heute Abend nicht nochmal weinen sehen. Also schwieg ich und ließ sie die Simpsons gucken.

Dabei konzentrierte ich mich mehr auf sie, als auf den Fernseher. Ich kannte sowieso so gut wie jede Folge.

Es machte mich wahnsinnig glücklich, dass sie jetzt endlich zuließ, dass ich ihr nahe kam und ich verstand nun umso besser, warum ihr das vorher so schwer gefallen war.

Ich würde ihr von jetzt an noch mehr Freiraum geben und besonders vorsichtig mit ihr umgehen.

Zwar sehnte ich mich nach ihren Lippen, aber ich wollte sie nicht bedrängen. Nicht nach allem, was ich jetzt über sie wusste.

„Ich bin froh, dass du mich trotz allem nicht mehr von dir stößt." murmelte ich in ihr seidiges Haar, als der Abspann über den Bildschirm lief.

Sie musste das Shampoo meiner Mutter benutzt haben, denn anstatt ihrem normalen Blumengeruch, rochen ihre Haare jetzt nach Vanille. Ich hasste diesen penetranten Duft des Gewürzes normalerweise aber an ihr störte es mich kein bisschen.

„Ich auch." sie sah wieder zu mir auf.

Wobei ihr Mund nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Ich musste mich beherrschen nicht meiner Lust nachzugeben.

„Das was der dir angetan hat. Ich" ich stockte und schluckte schwer. Ein Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet und die Wut auf diesen Typen stieg wieder in mir hoch.

„Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich nie zu etwas drängen werde." das musste ich ihr einfach noch versprechen.

„Okay." sie biss sich auf die Unterlippe. Ich fragte mich, ob sie das mit Absicht tat, um zu sehen, ob ich mich wirklich beherrschen konnte.

Dann leckte sie sich über die Lippen.

Und gerade, als ich dachte, dass sie mich endlich küssen würde, ließ sie von mir ab.

„Ich muss mal auf die Toilette." sie lächelte unschuldig und stand auf, um ins Bad zu gehen.

Man war ich bereits weich für dieses Mädchen.

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