35. Kapitel

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„Wo kann ich nachher schlafen? Ich werd langsam müde." Ida gähnte bestätigend, als sie sich wieder neben mich auf die Couch fallen ließ. Ich schmunzelte.

„Na in meinem Bett. Wo sonst?" ihre Wangen erröteten sich. Es amüsierte mich, wie unschuldig sie manchmal war.

„Mit dir? Zusammen?" hakte sie nach.

Ich konnte nicht anders und musste kurz lachen.

„Ja, genau." sie sah mich skeptisch.

„Echt jetzt?"

„Ich verspreche dir auch, dass ich dich nicht nerven oder anfassen werde." ich hielt ihr meine Hand hin damit sie einschlagen konnte. Was sie dann auch zögerlich tat. Ihre Hand wirkte klein und grazil in meiner.

„Kannst du mir dann vielleicht noch ein T-Shirt von dir borgen und eine Zahnbürste."

„Du könntest auch in Unterwäsche neben mir schlafen. Ich hätte nichts dagegen." rutschte es mir raus. Erst danach realisierte ich, wie dumm meine Worte waren.

Aber Ida nahm es mit Humor. Sie verdrehte nur die Augen und seufzte entnervt.

„Sehr witzig." sagte sie und verengte die Augen kurz zu Schlitzen, was eher nicht furchteinflößend, sondern süß aussah.

„Okay. Ich hol dir die Sachen."

...

Ein paar Minuten später war sie bettfertig und stand mit einem meiner schwarzen T-Shirts in meinem Zimmer. Es ging ihr gerade mal bis zur Hälfte des Oberschenkels. Ihre weiten Hüften füllten es aus.

Ich merkte, wie mir heiß wurde und mein bestes Stück sich anfing zu erhärten, als ich sah, dass sie keinen BH darunter trug, denn ihre Nippel zeichneten sich unter dem dünnen Stoff ab.

Das würde eine lange Nacht für mich werden.

Draußen regnete es immer noch, als ich das Fenster öffnete, um etwas frische Luft für die Nacht reinzulassen.

„Du kannst es auflassen. Ich schlafe immer mit offenem Fenster." informierte mich Ida.

Sie hatte sich jetzt auf mein Bett gesetzt. Ich nickte.

„Du kannst die Decke haben. Ich schlafe dann ohne."

„Sicher?" fragte sie. Wieder nickte ich bloß. Dabei konnte ich nicht aufhören sie anzustarren. Sie war so wunderschön.

Zwar kannte ich viele Mädchen, die gut aussahen aber die meisten von denen waren entweder einfach nur nervig oder besaßen gar kein Hirn.

Ida war weder nervig noch dumm. Sie war zwar nicht perfekt, aber wer war das schon? Und ich mochte ihre kleinen Makel. Zum Beispiel den leichten Buckel auf ihrer Nase oder die kleine Narbe direkt über ihrer linken Augenbraue. Es hob sie von anderen ab und machte sie einzigartig.

Sie hüllte sich in die Decke ein und legte sich auf die Seite des Bettes, die zur Wand zeigte. Ich ließ mich neben ihr nieder. Die ganze Zeit achtete ich darauf ihr nicht zu nahe zu kommen.

Dann knipste ich die Nachttischlampe aus, die noch den Raum erhellte.

„Gute Nacht, Levi." flüsterte sie neben mir.

„Träum schön von mir, Ida." antwortete ich lächelnd. Sie schnaubte, sagte aber nichts mehr.

Es dauerte nicht lange bis sie daraufhin begann gleichmäßiger und langsamer zu atmen. Sie war eingeschlafen.

Ich dagegen war viel zu erregt, um jetzt sofort schlafen zu können. Also drehte ich mich zu ihr um, sodass ich sie noch etwas beobachten konnte.

Dabei kam ich mir zwar etwas absurd vor, aber es erfüllte mich ihr dabei zuzusehen, wie sie in einen ruhigen Schlaf glitt.

Ob sie wohl tatsächlich von mir träumen würde?

...

Diese Frage konnte ich mir selbst mit nein beantworten, als ich von einem grellen Schrei mitten in der Nacht geweckt wurde.

Zuerst wusste ich gar nicht, was los war und griff wild nach dem Schalter der Nachttischlampe, um den Raum wieder zu erhellen.

Dann sah ich das Ida neben mir keuchte und sich wild hin und her schmiss. Sie murmelte etwas im Schlaf und fing daraufhin wieder an zu schreien.

Ida hatte einen Albtraum.

Nachdem ich das endlich realisiert hatte, setzte ich mich auf ihre Mitte, wobei ich mich mit den Beinen abstützte, damit nicht mein ganzes Gewicht auf sie drückte.

„Ida, wach auf." ich umfasste ihr zuckendes Gesicht mit beiden Händen. Sie ließ wieder einen Schrei los und bäumte sich unter mir auf.

„Ida du bist bei mir sicher.
Ich bin es Levi. Bitte wach auf!" rief ich verzweifelt.

Es schmerzte mich sie so zu sehen.

„Ida!"

Sie schrie noch einmal, dann plötzlich schrak sie hoch, aber ich hielt sie unten, gegen die Matratze gepresst. Ihre Augen öffneten sich panisch weit.

„Ida du bist bei mir zu Hause. Du bist hier sicher." versicherte ich ihr.

Sie versuchte sich umzusehen. Dabei wirkte sie orientierungslos.

Ich vergrub meine Arme jetzt unter ihrem Rücken, um ihren Oberkörper dann gegen meinen zu drücken.

Sie versteifte sich und schien sich wehren zu wollen, aber dann begriff sie endlich und vergrub ihr Gesicht an meinem Hals.

„Du bist bei mir sicher. Ich werde nicht zulassen das dir irgendjemand nochmal wehtut." versuchte ich sie zu beruhigen. Dabei streichelte ich mit den Händen über ihren Rücken.

Sie seufzte erleichtert. Endlich war sie wieder in der Realität angekommen.

„Levi." winselte sie.

In diesem Augenblick hätte ich alles für sie getan und mir wären die Konsequenzen völlig egal gewesen.

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